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Fischdoktor aus Ulmiz verarztet Kois

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ein Fischdoktor macht sich auf, um kranken Kois zu helfen: «Es gibt nur zwei Tierärzte in der Schweiz, die sich auf die Behandlung von Fischen spezialisiert haben», erklärt Matthias Escher aus Ulmiz auf dem Weg Richtung Schwarzenburg. «Während dem Studium habe ich aber nur mit toten Fischen gearbeitet, das meiste Wissen habe ich mir in den letzten Jahren selber angeeignet.» Seit 2001 verarztet Escher Fische; insbesondere die Kois, die in vielen Teichen Einzug fanden, weil sie farbig, gross und meist handzahm sind. Profitieren könne er auch von seinem Berufskollegen in der Schweiz sowie von jenen aus Österreich und Deutschland: «Wir tauschen uns regelmässig aus.»

Kein Luxushobby

Beim Kunden angekommen, findet der Fischdoktor einen grossen Teich mit rund 30 Kois vor. Grosse und kleine, rote, weisse und gelbe Fische schwimmen daher, wenn ihr Besitzer Ueli Hirschi seine Hand ins Wasser taucht. «Sie bereiten mir sehr viel Freude», sagt Hirschi. Es sei ein sehr schönes Hobby, jedoch nicht ganz billig, so der Teichbesitzer. Dennoch sei es kein Luxushobby, sind sich der Fischdoktor und Hirschi einig. «Wenn jemand ein Eigenheim hat, ist ein Koi-Teich heute auch für die Mittelschicht erschwinglich», sagt Escher. «Andere kaufen sich ein teures Auto, ich habe meine Fische», ergänzt Hirschi.

Muss er den Fischdoktor bestellen, wird es jedoch meist nicht ganz billig. «Doch meine Kois sind mir ans Herz gewachsen», sagt Hirschi. So auch jener grosse orangene Fisch, der den Namen Geri trägt: «Er hat eine grosse Wunde an der Nase», sagt Hirschi. Escher und Hirschi machen sich deshalb daran, den rund 15-jährigen Geri herauszufischen. Vorsichtig legt ihn der Fischdoktor in ein Becken neben dem Teich, in das er zuvor ein Narkosemittel gegeben hat. Nach kurzer Zeit ist Geri betäubt, und Escher legt ihn auf ein nasses Badetuch. Auf den ersten Blick sieht Geris Wunde wie eine Verletzung aus.

Spritze und Wundheilsalbe

«Kois können bis zu einer Stunde an der Luft sein, das ist kein Problem», erklärt der Tierarzt. Er nimmt etwas Schleim von der Haut und eine Kiemenprobe. Unter dem Mikroskop erkennt er, dass keine Parasiten da sind, wie es sonst oft der Fall ist. Das Problem ist durch Bakterien verursacht, die sich an diesem Koi bedienen. Bakterien im Teich zu haben sei ein sehr ernst zu nehmendes Problem, sagt der Fischdoktor. Denn wenn einerder Fische von Bakterien befallen ist, hat es davon im Wasser, und auch die anderen sind gefährdet. Geri erhält eine Spritze mit einem Antibiotikum, und der Fischdoktor verpflegt seine Wunde mit einer Salbe, Puder und Desinfektionsmittel sowie einem Propolis-Spray. «Der Spray verklebt alles, so dass die Medikamente auch im Wasser am Fisch bleiben», erklärt Escher. Eine Viertelstunde später schwimmt Geri wieder hellwach durch den Teich.

 Leidenschaft für Fische

Doch ein genaues Hinschauen zeigt: Geri ist nicht der einzige Fisch, der von Bakterien befallen ist. «Woher kommen die denn?», fragt der Teichbesitzer. Meist würden Bakterien durch neu erworbene Tiere in einen Teich eingebracht, sagt Escher. Der Fischdoktor behandelt drei weitere Kois, so auch ein weisses Tier mit dem Namen Munzi. Escher schneidet ihm ein Stück der von Bakterien befallenen Flosse ab. «Ob die Fische Schmerz empfinden, darüber streiten sich die Fachleute», sagt der Tierarzt. Für den Teichbesitzer Hirschi heisst es nun, den gesamten Fischbestand zu behandeln: Escher gibt ihm ein Antibiotikum, das er mit dem Futter verabreichen kann, und verschreibt ein Mittel, das die Bakterien im Wasser abtötet.

Fischdoktor sei nicht sein Hauptberuf, sagt Escher. «Ich führe noch ein Öko-Büro.» Damit seine Praxis alle kranken Fische in den Kantonen Freiburg, Bern, Aargau, Solothurn, Basel und Zürich behandeln kann, hat Escher einen Angestellten. Und auch seine Ehefrau sei in diesem Metier tätig. Sie sei es auch gewesen, die die Idee mit der Koi-Praxis hatte. Doch ob sie nochmals denselben Weg gehen würden, kann Escher nicht sagen: «Die Zulassungen für die Medikamente zu erhalten war sehr schwierig.» Doch seine Leidenschaft für die Fische hat schon früh begonnen: «Ich habe von klein auf Aquarien gehabt», sagt er lachend. Zeitweise seien es 15 Stück gewesen, alle in seinem Zimmer. Aber er gehe auch sehr gerne fischen, betont Escher. «Obwohl dies nicht alle verstehen, aber ich esse auch sehr gerne Fisch.»

«Ob die Fische Schmerz empfinden, darüber streiten sich die Fachleute.»

Matthias Escher

Fischdoktor aus Ulmiz

Koi: Die bunten Fische aus Japan können sehr alt werden

D er Koi ist eine Zuchtform des Karpfens. Im 19. Jahrhundert von Adeligen in Japan als Statussymbol gehalten, ist der Koi inzwischen auch in Europa sehr beliebt. Kois können je nach Körperbau, Zeichnung und Hautqualität Preise bis in den fünfstelligen Frankenbereich erzielen. Aber auch junge Fische für 15 Franken sind auf dem Markt erhältlich. Kois können laut Escher über einen Meter gross werden und sind meist handzahm. «Das ermöglicht eine enge Beziehung», ist der Fischdoktor überzeugt, der in seinem Garten selber einen grossen Teich mit farbigen Kois hegt und pflegt. «Laut Literatur haben Kois eine Lebenserwartung von bis zu 60 Jahren», sagt Escher. Er könne jedoch aus eigener Erfahrung nur von 30-jährigen Kois sprechen. Doch auch dies bedeute, dass einen der Fisch das halbe Leben lang begleiten könne, wenn er richtig gehalten und gesund sei. emu

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