2012 begann die Planung für eine Sanierung und Verkehrsberuhigung der Ortsdurchfahrt Flamatt. Am Mittwochabend bewilligte das Gemeindeparlament nun den nötigen Kredit von 2,8 Millionen Franken. Dies, obwohl viele nicht glauben, dass das Projekt zu einer Verkehrsberuhigung führen wird.
«Wir älteren Semester im Rat hätten ja bald nicht mehr daran geglaubt, dass dieses Valtraloc-Projekt noch umgesetzt wird», scherzte Generalrat Bruno Boschung (Die Mitte) am Mittwochabend während der Sitzung des Gemeindeparlaments Wünnewil-Flamatt. Vor zehn Jahren begann die Planung für die Aufwertung des Strassenraums von Ortsdurchfahrten. Nun bewilligte der Generalrat den nötigen Kredit in der Höhe von rund 2,8 Millionen Franken.
Im Zentrum der Sanierung und Umgestaltung des stark befahrenen Gebiets stehen ein neuer Kreisel beim Hotel Moléson, Tempo 30 in der Kernzone und ein sogenannter Mehrzweckstreifen in der Mitte der Strasse (die FN berichteten).
Was bringt Valtraloc?
Nach diversen Einsprachen und anschliessenden Verhandlungen mit Pro Velo, Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Nachbargemeinden (die FN berichteten) sorgten die Details der Neugestaltung am Mittwochabend kaum mehr für Kritik. Die Wirksamkeit des insgesamt 6,1 Millionen Franken teuren Vorhabens hingegen wurde von verschiedenen Fraktionssprecherinnen und Fraktionssprechern angezweifelt. Jacqueline Zosso (SP-Grüne) wies etwa darauf hin, dass die Bevölkerung von Flamatt während des Planungsprozesses zwar nicht spürbar war. «Aber es wird geredet – man fragt sich, ob es lediglich eine Veränderung oder wirklich eine Beruhigung gibt. Dass in Flamatt etwas unternommen werden muss, ist unbestritten. Aber ob dieses Projekt die Lösung ist, weiss niemand so genau», so Zosso.
Auch Lukas Brügger (Junge Freie Liste) machte keinen Hehl daraus, dass er nicht an eine Verkehrsberuhigung durch das Projekt glaubt. «Das Hauptproblem ist und bleibt das hohe Verkehrsaufkommen – Valtraloc ändert daran nichts.» Und weiter:
Ich werde Ja stimmen, im vollen Bewusstsein, dass der Verkehr Flamatt weiterhin belasten wird.
Im Anschluss an die Diskussion bewilligte das Gemeindeparlament den Kredit schliesslich einstimmig. Sehr zur Freude des zuständigen Gemeinderats Erwin Grossrieder (Die Mitte). «Ich bin erleichtert, dass der Kredit angenommen wurde, die Einstimmigkeit freut mich sehr», sagte er im Anschluss an die Versammlung im Gespräch mit den FN.
Geduldsprobe geht weiter
Die nächste Hürde dieses Projekts wird die Bauphase sein, die im März starten soll. Während der geplanten Bauzeit von rund zwei Jahren werden auf der Bern- und Freiburgstrasse grundsätzlich Einbahnverkehr herrschen. Der Deckbelagseinbau soll während der Nacht gemacht werden. «Die Bauzeit ist lang, aber absehbar», sagt Grossrieder und fügt an: «Für die Gewerbetreibenden wird es mühsam sein – aber wir werden uns bemühen, das möglichste für sie herauszuholen.»
Bahnhof: Es geht vorwärts
Die letzte Generalratssitzung des Jahres stand ganz im Zeichen von versöhnlichen Endpunkten langjähriger Projekte. So konnte das Gemeindeparlament über den Kredit für den barrierefreien Zugang des Bahnhofs Wünnewil abstimmen. Per Motion hatten Ursula Binz und Heinrich Perler (beide Die Mitte) 2018 eine Studie gefordert, welche Lösungen aufzeigen soll, um den S-Bahnhof von Wünnewil besser zugänglich zu machen. Nachdem das Projekt lange nur zögerlich vorwärtsgetrieben wurde, geht es jetzt ganz schnell. Mit 450’000 Franken wird sich die Gemeinde an den Gesamtkosten von 5,5 Millionen Franken beteiligen. Der Generalrat nahm das entsprechende Kreditbegehren am Mittwoch einstimmig an. Wann das Projekt umgesetzt wird, entscheidet die SBB. Bereits letzte Woche habe das Bahnunternehmen in Wünnewil aber Sondierungsbohrungen durchgeführt, betonte der zuständige Gemeinderat Walter Stähli (FDP).
Kommentar (0)
Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.
Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.