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Fleissige Bienen und fleissige Imker

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Fleissige Bienen und fleissige Imker

Autor: Imelda Ruffieux

Was schweizweit die Imker bewegt, gilt auch für den Kanton Freiburg und den Sensebezirk: Der letzte Winter war hart für viele Halter von Bienenstöcken. Einige mussten gar einen Totalverlust verkraften. Doch nicht alle haben das Bienenjahr 2010 so schlecht begonnen: Ihre Tiere haben die kalte Jahreszeit gut überstanden.

Von der Milbe geschwächt

«Wir wissen es schlichtweg nicht genau», antwortet Marius Schneuwly, Präsident der Sensler Imker, auf die Frage, warum es diese grossen Unterschiede gibt. Die meisten Vermutungen zielen dahin, dass die Völker durch den Befall der Varoa-Milbe bereits geschwächt waren. Sie ist Wirt für verschiedene Viren und überträgt sie über die Biene auf die Bienenbrut. Bis jetzt gibt es noch kein 100-prozentig wirksames Mittel gegen diese Krankheit.

Viele Neuimker-Kurse

Die Zahl der Imker und der Bienenvölker ist generell rückläufig, nicht jedoch im Sensebezirk. «Wir konnten den Rückgang weitgehend stabilisieren» führt Marius Schneuwly aus. Der Verein mit derzeit 215 Mitgliedern hat in den letzten Jahren sehr viel in die Nachwuchsförderung investiert – mit Erfolg: Das Interesse an Neuimker-Grundkursen ist ausserordentlich hoch.

Am Thema interessiert

«Einige haben die Bienenstöcke von ihrem Grossvater oder Onkel geerbt und wollen nun das Handwerk lernen», erklärt Simon Spengler, einer der vier Fachberater im Sensebezirk, zur Motivation der Kursbesucher. «Andere wollen neu mit der Imkerei anfangen, und wieder andere interessieren sich einfach nur so für das komplexe ökologische System des Bienenstaats.»

Derzeit besuchen etwa 30 Teilnehmer den Zweijahreskurs, welchen sie im Herbst abschliessen werden. Bereits 2007/08 hatten gleich viele Jungimker diese Ausbildung absolviert. Neben dem eigentlichen Imkerhandwerk wird in den Kursen unter anderem auch über Krankheiten und Seuchenbekämpfung, Honigbehandlung und Marketing gesprochen.

«Wir stellen allgemein fest, dass das Bewusstsein für die Anliegen der Bienenzüchter in den letzten Jahren grösser geworden ist», hält Marius Schneuwly fest. Der Zusammenhang zwischen der Arbeit der Bienen und dem Lauf der Natur wird zum Beispiel in Schulen mehr diskutiert. Auch Anlässe wie jene der «Tage der offenen Bienenhäuser» (siehe Kasten) tragen dazu bei.

Aufwendige Arbeit

Wer als Imker anfängt, erhält vom Verein einen Götti zur Seite gestellt, der ihm mit Rat und Tat hilft. Denn so einfach ist die Honigproduktion nicht. «Bienenvölker wie zu Grossmutters Zeiten zu halten ist heute nicht mehr möglich», erklärt der Imkerpräsident. «Es ist eine aufwendige Arbeit, die nicht nur daraus besteht, ab und zu nach den Tieren zu schauen und am Ende den Honig zu schleudern.»

Früher rechnete man durchschnittlich etwa zehn Stunden Arbeit pro Volk und Jahr ohne das Honigschleudern. «Das reicht heute nicht mehr», ist Marius Schneuwly überzeugt. Gerade die Kontrolle über Krankheitsausbrüche sei sehr zeitintensiv.

Unbezahlbarer Honig

Dazu kommt noch, dass es kein billiges Hobby ist. Hygienevorschriften, Ausrüstung, Unterhalt und eben vor allem die vielen Arbeitsstunden führen dazu, dass der produzierte Honig am Ende eigentlich für den Konsumenten gar nicht zahlbar wäre, würde man eine reale Kostenberechnung machen. Ein Pfund Honig wird heute für rund elf Franken verkauft. Das Kilo kostet zwischen 20 und 22 Franken. Praktisch alle Sensler Imker vermarkten ihre Produkte selber.

Beitrag für Neuimker

Der Kanton unterstützt Jungimker mit einem auf drei Jahre verteilten Beitrag von 1500 Franken, dies unter gewissen Bedingungen (u. a. mindestens fünf Völker während mehreren Jahren). Weitergehende Subventionen, zum Beispiel eine Motivationsspritze, damit der Imker sein Handwerk weiter betreibt, oder ein finanzieller Beitrag im Kampf gegen Krankheiten, wie dies die Imker wünschen, sind noch offen. Denn die Bekämpfung der Varoa-Milbe ist sehr aufwendig. «Die Anwendung der Gegenmittel ist heikel», erklärt Simon Spengler. «Es spielen viele Faktoren mit: die Temperatur, die Zeit zum Beispiel. Das Mittel wirkt zudem nicht bei allen Völkern gleich. Es ist ein komplexer Mechanismus.»

Uralte Kultur

Trotz all diesen negativen Seiten: Wer einmal vom «Bienele»-Virus erfasst wird, kommt nicht mehr los. «Für mich ist es eine Art philosophische Handlung: Bei der Arbeit im Bienenhaus finde ich Lösungsansätze, die mir bei meiner beruflichen Arbeit helfen», erklärt Marius Schneuwly, der bei der SBB als Spezialist für Drittfinanzierungen arbeitet. «Die Imkerei ist eine gesunde Dosis Aktivität, ohne aber in Stress zu kommen.»

Simon Spengler ist fasziniert von der Vielseitigkeit des Tieres. «Mir gefällt die Naturbeobachtung, kombiniert mit der handwerklichen Arbeit, für die es am Ende Honig als Belohnung gibt.» Es sei eine uralte Kultur, betont er. «Bienen gibt es schon seit mindestens 80 Millionen Jahre. Sie waren lange vor den Menschen da und haben noch die Dinosaurier erlebt.»

Schaut man auf die Schweizer Statistik, hält jeder Imker etwa zehn Völker. Im Kanton Freiburg ist der Anteil etwas höher, wie Marius Schneuwly erklärt. Im Sensebezirk zählte man im Mai 2009 1457 Völker. Im ganzen Kanton Freiburg gibt es rund 700 Imker mit 1588 Bienenvölkern.

Pro Volk kann man durchschnittlich mit einem Ertrag von zehn Kilo rechnen – auch hier gibt es lokale Unterschiede. «2009 war zum Beispiel für die Imker im Sense-Oberland gut, während der Sommerhonig im Unterland weitgehend ausgefallen ist», erklärt Simon Spengler.

Verregnete Blütenernte

Ähnlich könnte es auch dieses Jahr sein. Nach einer langen Trockenperiode folgte die Kälte. Genau in der Zeit, in der Obstbäume in voller Blüte standen, war es zu kalt für die Bienen. Und da dieser Zustand mehrere Wochen andauerte, ist mit einer kleinen Blütenhonigernte zu rechnen. «Im Unterland wurden die Blüten alle verregnet», führt der Fachberater aus. «Da arbeitet er das ganze Jahr daran, dass es den Bienen gut geht, und in den entscheidenden zwei Wochen regnet es. Das ist ein Frust für einen Imker.»

Ambivalentes Verhältnis

Mit der Landwirtschaft stehen die Imker in einem ambivalenten Verhältnis. Auf der einen Seite braucht der Landwirt die Bienen, damit sein Ertrag gut ausfällt. Auf der anderen Seite gefährdet der Einsatz von Pestiziden die Bienen. Die übliche Prüfung vor der Zulassung kann zwar vielleicht belegen, dass neue Mittel für Bienen nicht direkt tödlich sind.

«Unklar bleibt aber oft, ob sie später krank und anfälliger für Krankheiten werden, ob sie vielleicht die Orientierung verlieren oder weniger lang leben», erklärt Bienenfachmann Schneuwly. Bienen können auch Feuerbrand-Bakterien übertragen. Wird diese Krankheit mit Antibiotika bekämpft, können sich Rückstände im Honig ergeben. Dieser muss dann vernichtet werden.

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