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Fliegende Stöcke als gutes Omen

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Es steht viel auf dem Spiel heute Abend im Heimspiel gegen Ambri. Mit einem Sieg könnte Gottéron einen grossen Schritt in Richtung Playoff-Qualifikation tätigen. Bei einer Niederlage hingegen würde sich die Situation der Freiburger am Strich zusätzlich verschärfen. Nicht umsonst benennt Trainer Gerd Zenhäusern das Duell deshalb als das momentan wichtigste Spiel für sein Team. Dessen sind sich die Spieler bewusst. Im gestrigen Training ging es–wie von Zenhäusern gefordert–ordentlich zur Sache. Derart, dass zwischen Sebastian Schilt und Killian Mottet nach einem Renkontre die Fetzen flogen. Es wurde geflucht, Stöcke gingen entzwei und Türen krachten. Marc Abplanalp begrüsst diese Gefühlsausbrüche.

 

 Marc Abplanalp, sind Reibereien wie jene zwischen Schilt und Mottet ein Zeichen für die Anspannung vor dem kapitalen Match gegen Ambri?

Das gehört dazu. Es passieren Sachen, die nerven können–ein Fehler und dann fliegt schon mal ein Stock gegen das Plexi. Das sind Emotionen. Eishockey ist ein Spiel mit Emotionen, weshalb sollte es im Training anders sein? Wenn zwei hart spielen oder noch besser das ganze Team, dann ist das ein gutes Zeichen für den Match. Dinge, die man im Training macht, macht man auch im Spiel. Eine gewisse Aggressivität schadet sicher nicht.

 

 Eine Aggressivität, die gegen Ambri ebenfalls gefragt sein wird.

Nicht nur Aggressivität ist nötig, auch alles andere, wenn wir siegen wollen. Einfach wird es nicht. Ambri ist eine gute Mannschaft. Aber wir spielen zu Hause und wollen unbedingt gewinnen. Wir wissen, was zu tun ist, damit wir uns durchsetzen werden.

 

 Ist es für Sie der bisher wichtigste Match der Saison?

Wir schauen nicht voraus. Am Samstag ist es das wichtigste Spiel, am Sonntag ist es das in Davos. Ich sage nicht, dass alles gut ist, wenn wir gegen Ambri siegen. Aber klar hätten wir in dem Fall gute Chancen, weil es ein direkter Gegner im Kampf um die Playoffs ist und wir sie mit einem Sieg auf Distanz halten könnten. Aufgrund dessen ist es sicher ein sehr wichtiger Match.

 

 Gottéron ist das Team der Serien. Acht Siege zum Saisonstart, dann elf Niederlagen in Folge und zuletzt vier Siege, ehe wieder drei Niederlagen folgten. Haben Sie eine Erklärung dafür?

 Ich denke, zu Saisonbeginn ist vieles für uns gelaufen. Das war auch mit Glück verbunden. Wir hatten die wenigsten Schüsse, waren aber am effizientesten. Niemand hatte mit uns gerechnet. Die folgenden elf Pleiten waren schlimm. Das war natürlich auch den vielen Verletzten geschuldet. Wichtige Spieler fehlten, wie bei anderen Teams auch. Man sieht, wie viel Mühe ein SC Bern etwa hat. Mit den vielen Gehirnerschütterungen wussten wir nie, wann einer zurückkommt.

 

Umso wichtiger ist, dass das Kader für die entscheidende Phase so gut wie komplett ist.

Dadurch wird es zwar nicht zwingend leichter, aber ein breiteres Kader zu haben, ist sicher besser. Die Serien sind nun vorbei, daran dürfen wir nicht mehr denken. Wir müssen jetzt aus dem Vollen schöpfen und die Dinge zu unseren Gunsten erzwingen wie Anfang der Saison.

 

 Das beinahe komplette Kader schürt den Konkurrenzkampf. Der seit neun Spielen torlose Sakari Salminen könnte gegen Ambri nur noch der 13. Stürmer sein …

Wer spielt oder nicht spielt, ist nicht mein Entscheid. Ich zerbreche mir darüber nicht den Kopf. Saki ist ein guter Spieler. Er kreiert Chancen. Aber für ihn gilt dasselbe wie für das Team: wenn es nicht läuft, dann fällst du in eine Negativspirale. Es ist nicht, dass er nicht will. Er probiert, er kämpft und gibt alles. Ich hoffe wirklich, dass Saki bald eine Kiste schiesst. Wenn es einmal dreht, dann dreht es. Bei ihm wird es nicht anders sein. Die Kritik an seiner Person ist halt nun mal da. Das macht ihm auch zu schaffen.

 

 Von aussen wirkt Salminen manchmal wie ein Fremdkörper im Team. Täuscht der Eindruck?

Saki ist ein grosser Spassvogel. Wir hatten schon Finnen in unserem Team, die viel ruhiger waren als er und den ganzen Tag nichts gesagt haben. Aber er ist nicht so. Er ist super integriert. Wir haben viel Spass mit ihm.

Weniger Spass machten gewiss die letzten Spiele gegen Zug und die ZSC Lions, als Punkte leichtfertig verspielt wurden. Wie lange wirkt so was nach?

Es bringt nichts, dem nachzutrauern. Wenn ich ans letzte Spiel zurückdenke, gilt es die positiven Dinge mitzunehmen. Gegen die Lions haben wir ein gutes Spiel gezeigt. Am Ende kostete uns eine kleine Unkonzentriertheit ein besseres Resultat. Das ist der Unterschied zwischen einem Spitzenteam und uns. Die Zürcher spielen einfach, gehen keine Risiken ein und suchen bei Gefahr die einfache Lösung. Wir hingegen probieren in solchen Situationen Sachen, die zu Kontern führen können. Wir müssen einfacher spielen und auf Fehler des Gegners warten.

 

 Erklärt dies, warum Gottéron seit Monaten keines der Spitzenteams mehr bezwingen konnte?

Diese Teams machen die kleinen Details besser. Uns fehlt nicht viel, aber halt Entscheidendes. Das kann manchmal auch nur ein Tor sein. Wir können mit allen mithalten, stehen nie auf verlorenem Posten und können dem Gegner sogar unser Spiel aufzwingen. Aber wenn wir das tun, müssen wir es so einfach wie möglich halten und das Spiel nicht öffnen, damit der Gegner nicht zu Möglichkeiten kommt.

 

 Ambri gehört zwar nicht zu den Top-Teams, hat aber unter Trainer Hans Kossmann grosse Fortschritte erzielt. Was machen die Tessiner nun besser?

Ich habe Hans ja selber als Trainer erlebt. Er ist ein guter Trainer, der seine klaren Vorstellungen hat. Er verlangt im Training viel von seinen Spielern. Darüber sprachen wir ja schon. Was du im Training machst, das machst du auch im Spiel. Hans setzt den Fokus extrem auf sein System. Wenn das alle befolgen, kommt der Erfolg. Was Ambri jetzt noch fehlt, sind diese zwei, drei herausragenden Einzelspieler, die ein Top-Team hat.

 

 Was wird am Samstag der Schlüssel zum Erfolg gegen dieses Ambri sein?

Dass wir unser System so fehlerfrei wie möglich spielen. Fehler passieren; Eishockey ist ein Spiel, das von Fehlern lebt. Das perfekte Spiel gibt es nicht. Aber ich denke, wenn wir so wie im letzten Drittel gegen die ZSC Lions–mit Ausnahme der letzten Minute–spielen, dann kommt es gut.

Der morgige Gegner

Fakten zu Davos

• Zwar hat Davos in dieser Saison zwei von drei Spielen gegen Gottéron verloren, im letzten Duell demütigten sie die Freiburger am 11. Dezember im St. Leonhard jedoch gleich mit 9:1.

• Davos ist mit 14,2 Minuten pro Spiel das meistbestrafte Team der Liga. Da sie gleichzeitig das beste Boxplay der Liga haben und 87,3 Prozent aller Unterzahl-Spiele ohne Gegentor überstehen, können sich die Bündner das auch leisten.

• Topskorer Perttu Lindgren hat mit Plus-26 die beste Plus-Minus-Bilanz der Liga.

Der heutige Gegner

Fakten zu Ambri

• Im Direktvergleich führt Ambri in dieser Saison gegen Gottéron mit 2:1 Siegen. Den ersten Saisonvergleich im St. Leonhard gewannen die Leventiner Ende Oktober 5:2.

• Auswärts kassierten die Tessiner zuletzt sechs Niederlagen in Serie. Dabei erhielten sie nicht weniger als 28 Gegentore.

• Der finnische Verteidiger Mikko Mäenpää zeigt eine starke Saison. Mit 35 Punkten ist er der Topskorer und verfügt mit Plus-10 gleichzeitig über die klar beste Plus-Minus-Bilanz im Team.

Vorschau: Pouliot gibt sein Comeback, Salminen droht die Position des 13. Stürmers

H eute steht für Gottéron das wegweisende Spiel zu Hause gegen Ambri-Piotta auf dem Programm, ehe es morgen zum HC Davos geht. Dabei kann Trainer Zenhäusern wieder auf die Dienste von Marc-Antoine Pouliot zählen. Der kanadische Center hat sich von seiner Gehirnerschütterung erholt, nachdem am 11. Dezember im Spiel gegen Davos (1:9) das erste Comeback in einem Rückfall geendet hatte. «Damals wollte ich zu schnell zurückkehren. Ich war nicht zu hundert Prozent bereit. Trotzdem wollte ich dem Team helfen. Es war nicht mein bester Entscheid …», sagt Pouliot, der Spezialisten in Genf und Montreal aufgesucht hatte. «Jetzt gibt es keinen Grund mehr, weshalb ich nicht spielen könnte. Es war eine lange Zeit und ich bin glücklich, dass ich der Mannschaft wieder helfen kann.» Pouliot wird wie vor seiner Absenz eine Sturmlinie mit Greg Mauldin und Killian Mottet bilden. «Zwischen uns stimmt die Chemie. Wir sind auch neben dem Eis gute Freunde», so Pouliot, der die Erwartungen an seine Person etwas herunterschraubt. «Training ist das eine, Spiele sind das andere.»

Das Comeback von Pouliot dürfte ein prominentes «Opfer» nach sich ziehen. Weil dadurch in den zwei offensiv ausgerichteten Formationen – die zweite setzt sich aus Plüss, Bykow und Sprunger zusammen – kein Platz mehr vorhanden ist, wird es für Sakari Salminen eng. Es ist gut möglich, dass sich der Fine, der seit Wochen seine Produktivität eingebüsst hat, in der Rolle des 13. Stürmers wiederfinden wird. Der definitive Entscheid fällt laut Zenhäusern aber erst nach dem heutigen Warm-up.

Mit Pouliots Rückkehr stehen noch drei Spieler auf Gottérons Absenzenliste: Alexandre Picard, Martin Réway und Tristan Vauclair. Während der Verteidiger am Knie verletzt ist, leiden die beiden Letzteren an einer Gehirnerschütterung. fs

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