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Flüchtlingen eine Chance geben

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Eine junge Syrerin, die in einer Apotheke in der Stadt Freiburg arbeitet, ein Kurde, der in einem Schmittener Coiffeursalon die Schere schwingt, ein Afghane, der in der Küche des Stationären Behandlungszentrums Marsens in den Töpfen rührt – solche und ähnliche Szenen wollen der Staat und die Freiburger Wirtschaft künftig noch viel häufiger sehen. Aus diesem Grund bewarben sie gestern die im Juni ins Leben gerufene Stellenvermittlungsplattform FRintegration.ch in Givisiez mit einer Medienkonferenz, an der die genannten Beispiele in einem Werbefilm ins Zentrum gerückt wurden.

Das Treffen mit Ali

Die schweizweit einzigartige Plattform richtet sich gleichermassen an Unternehmen wie an Flüchtlinge und vorläufig aufgenommene Personen. Denn das Ziel der Aktion ist es in erster Linie, die berufliche Integration zu erleichtern. «Es ist ein Projekt, das mir sehr am Herzen liegt», sagte Pierre Siffert, Initiator des Projekts und Direktor der Debrunner Acifer AG. Klick gemacht habe es bei ihm vor rund zwei Jahren bei einem Treffen mit dem jungen pakistanischen Flüchtling Ali Seifi. «Ich war sehr berührt von seinem Schicksal und seiner hohen Motivation, für unsere Firma tätig zu sein. Ich fragte mich, was ich tun könne, um solchen Menschen zu helfen», so Siffert. Unter anderem in Zusammenarbeit mit Daniel Bürdel, dem stellvertretenden Direktor des Freiburger Arbeitgeberverbands, sei daraufhin FRintegration.ch entstanden.

Bis zu 6000 Franken Prämie

Siffert wehrt sich gegen jegliche Vorwürfe, mit dieser Plattform Lohndumping irgendwelcher Art Vorschub zu leisten. «Es geht um Branchen, in denen Personalknappheit herrscht», sagt er mit Nachdruck. «Und die auf dieser Plattform vermittelten Personen arbeiten zu denselben, oft auch durch einen Gesamtarbeitsvertrag geregelten Konditionen wie alle ihre Kollegen auch.» Der gestern ebenfalls anwesende Vorsteher des Amts für Berufsbildung, Christophe Nydegger, versicherte überdies, das jeder Vertrag, der durch FRintegration.ch zustande komme, von seinem Amt überprüft werde. Ein gewisses «Zückerchen» gibt es allerdings trotzdem. Denn für die interessierten Firmen ist das Aufschalten der Stelleninserate kostenlos. Und dank der Aktion «Vitamin F» der Direktion für Gesundheit und Soziales erhalten sie für jede beschäftigte Person mit einem F-Ausweis eine sogenannte Beschäftigungsförderung von bis zu 6000 Franken zur Kompensation der dafür nötigen Ausbildungsarbeit.

Auch Festanstellungen

Vermittelt werden auf der neuen Plattform nicht nur Lehrstellen und Praktika, sondern auch Festanstellungen. Die Profile der Stellensuchenden erscheinen auf der Plattform anonymisiert, und die jeweiligen Unternehmen nehmen auch nicht mit der Person selbst Kontakt auf, sondern mit ihrer Betreuungsperson, die von der Caritas oder der Firma ORS gestellt wird. Kostenmässig schlägt die Plattform mit 10 000 Franken zu Buche. Ein «nicht allzu grosser Betrag», wie die Kommunikationsbeauftragte der Gesundheits- und Sozialdirektion, Claudia Lauper, auf Anfrage sagte. Staatsrätin Anne-Claude Demierre (SP) ging gestern ihrerseits vor allem auf die demografischen und politischen Hintergründe der Thematik ein.

«Im internationalen Vergleich hat die Schweiz eine hohe Integrationsrate», sagte sie, «mit einer Beschäftigungsquote von 50 bis 70 Prozent nach zehn Jahren Aufenthalt.» Die Integration verlaufe aber oft noch langsam und unter heiklen Umständen. Freiburg liege diesbezüglich klar unter dem nationalen Durchschnitt, allerdings an der Spitze der Westschweizer Kantone. Es gelte daher, den Zugang zum Arbeitsmarkt für Flüchtlinge und vorläufig aufgenommene Personen weiter zu vereinfachen. Zentral dabei sei es, die Unternehmen entsprechend zu sensibilisieren, aber auch, administrative Hürden weiter abzubauen.

Zahlen und Fakten

23 Unternehmen sind bis jetzt dabei

109 anonymisierte Profile von stellensuchenden Flüchtlingen oder vorläufig aufgenommenen Personen sind derzeit auf www.FRintegration.ch aufgeschaltet. 13 von ihnen suchen einen Praktikumsplatz, 32 eine Lehrstelle und 83 eine Festanstellung. Auf Arbeitgeberseite haben sich bislang 23 Unternehmen auf der Site eingeschrieben. Im Rahmen der Integrations­vorlehre konnten bislang insgesamt 22 Lehrverträge abgeschlossen werden. Und mit der neuen vereinfachten Regelung für die Meldung arbeitswilliger Flüchtlinge oder vorläufig Aufgenommener konnten seit Anfang Jahr 826 Anmeldungen verzeichnet werden.

 

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