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Flüchtlingsaufnahme braucht neuen Elan

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«Die Flüchtlings­situation ist vielleicht nicht mehr so auf dem Radar der Öffentlichkeit. Und die Motiva­tion und der Enthusiasmus, zu helfen, sind gegenüber 2015 zurückgegangen.» Diese Einschätzung machte Gründungsmitglied Bernard Huwiler gestern bei einer Medienkonferenz zur Situation zweieinhalb Jahre nach Beginn der Aktion «Wagen wir Gastfreundschaft».

Damals, im Sommer 2015, hatte der Flüchtlingsstrom nach Europa seinen Höhepunkt erreicht, und auch im Kanton Freiburg mussten dringende Massnahmen getroffen werden, um die ankommenden Flüchtlinge unterzubringen.

Sechs Monate bis zwei Jahre

Eine Aktion jenes Sommers war die Gründung von «Wagen wir Gastfreundschaft». Die private Bewegung um den Greyerzer Arzt Bernard Huwiler, Domprobst Claude Ducarroz und Alt-Staatsrat Pascal Corminboeuf versuchte in Zusammenarbeit mit der Gesundheits- und Sozialdirektion sowie dem Unternehmen ORS Service AG, Flüchtlinge bei Privaten unterzubringen. Seither wurden im Kanton Freiburg 153 Asylbewerber 68 Gastfamilien zugeteilt. Diese Aufenthalte dauerten im Minimum sechs Monate, vereinzelt gar ein Jahr oder länger.

Derzeit 16 Gastfamilien

Das Angebot von «Wagen wir Gastfreundschaft» wird aber auch im März 2018 noch wahrgenommen: 26 Asylbewerber oder Flüchtlinge sind derzeit bei 16 Familien untergebracht.

Wie Pascal Corminboeuf sagte, warten derzeit noch acht Familien auf eine Flüchtlingsperson, während 30 Flüchtlinge im Kanton gerne bei einer Gastfamilie wohnen möchten.

Dass diese beiden Wartelisten nicht abgebaut werden können, liegt gemäss Huwiler vor allem daran, dass Familien zum Teil ein besonderes Profil eines Flüchtlings wünschen, beispielsweise bezüglich Geschlecht, Alter oder Herkunft. Und die meisten Flüchtlinge würden am liebsten in der Stadt Freiburg untergebracht, während Plätze in den Rand­regionen schwerer zu vermitteln seien, so Huwiler.

Unter den 16 derzeitigen Gastfamilien sind zwei aus Deutschfreiburg und zwei deutschsprachige in der Stadt Freiburg. Deutschfreiburg sei früher besser vertreten gewesen, so Huwiler. Zum Teil sei dies auch aus Kontakten mit den Bewohnern der Flüchtlingsunterkünfte in Düdingen und Bösingen entstanden.

Um die heutige Nachfrage zu befriedigen, hat «Wagen wir Gastfreundschaft» gestern den Appell an die Gastfamilien erneuert. «Wir brauchen ungefähr 20 neue Familien, um alle Personen unterzubringen, die das wünschen», so Bernard Huwiler. Ziel des Vereins sei momentan, die Nachhaltigkeit des Projekts zu sichern.

«Grossvaterglück»

Marlyse Duc von ORS Service erklärte das Vorgehen. Die Firma besuche die interessierten Gastfamilien, versuche die Profile von Gast und Gastgeber in Einklang zu bringen, organisiere ein erstes Treffen und leite dann die Unterbringung in die Wege. Dazu gehen beide Seiten eine Vereinbarung ein, und ORS macht regelmässig Besuche bei den Familien.

Pascal Corminboeuf betonte, wie bereichernd eine solche Aufnahme sein kann. Wie er sagte, sei Domprobst Claude Ducarroz so schon zweimal «Grossvater» geworden. Dieser erklärte, dass er sogar schon an der Taufe eines Flüchtlingskindes teilgenommen habe. www.osonslaccueil.ch

Zahlen und Fakten

Tiefster Wert der letzten Jahre

2017 sind 365 Asylbewerber im Kanton Freiburg ange­kommen; 2018 bisher 53. Dies sind die tiefsten Werte der letzten sieben Jahre. 2015 wurden noch 1239 Ankünfte registriert, betonte Gesundheits-und Sozialdirektorin Anne-Claude Demierre (SP) gestern an der Medienkonferenz. Derzeit hielten sich 1984 Asylbewerber im Kanton auf. Sie sind in sieben Asylunterkünften (davon eine provisorische) und in 537 bei ORS registrierten Wohnungen untergebracht. 58 Prozent der Asylbewerber wohnen im Saanebezirk, nur vier Prozent im Seebezirk.

uh

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