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FN-Sommerkrimi (Kapitel 2/13)

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Es war schon kurz nach Mitternacht, als Janine Audersets Diensthandy läutete. Sie hatte gerade ihr Auto abgestellt und die Fahrertür geschlossen. Eigentlich wollte sie jetzt zu ihrem Freund Päx Dietrich. Wie immer am Nationalfeiertag war die Hölle los gewesen. Weil die Streifenbeamten alle Hände voll zu tun hatten, musste sogar sie als Kriminalbeamtin einspringen. Sie war zuvor nach Courtepin beordert worden, um an der dortigen Gemeindefeier eine Schlägerei aufzulösen. Die Bilanz dieses Falls: sieben Verhaftungen, vier Verletzte, davon zwei Kollegen.

 

Sie machte sich sogleich auf den Weg nach Baumetswil. Als sie dort ankam, zeigte die Uhr schon eins. In dem kleinen Weiler oberhalb des Schiffenensees erwarteten sie bereits vier Kollegen. Janine schaute sich als Erstes die Leiche an. Das musste ein glatter Durchschuss gewesen sein, denn den Rücken zierte eine grosse Austrittswunde. Das Opfer hiess Bernhard Knüsel und wohnte in Baumetswil, das hatten die Kollegen bereits herausgefunden.

Im Wohnzimmer der Familie Hirschi, wo alle Anwesenden auf Geheiss der Polizei warten mussten, ging Georg Tinguely ungeduldig auf und ab. Dass nur kurz zuvor eine brutale Bluttat in unmittelbarer Nähe verübt worden war, schien ihn nicht sonderlich zu beunruhigen. Er war vielmehr unendlich müde. «Ist die Chefin jetzt endlich da?», fragte er den Polizisten, der bei ihnen im Raum stand, ohne jedoch eine Antwort zu erhalten. Luca verdrehte genervt die Augen und murmelte eine Beleidigung. Der ­welsche Beamte verstand diese aber offenbar nicht.

Auch Lea Hirschi schien der Mord an ihrem Nachbarn keinen grossen Schrecken eingejagt zu haben. Beschwingt holte sie in der Küche die Torte und das Tortenmesser: «Hat jemand Lust? Die Torte ist sicher heute viel besser, als sie es morgen sein wird.» «Dasselbe gilt für die Creme», meinte Cindy und griff nach der Kelle. Thomas öffnete noch eine weitere Flasche Wein und schenkte jedem ein: «Irgendwie werden wir uns die Nacht schon um die Ohren schlagen. Ich muss später vielleicht noch mal zu Vroni in den Stall.»

Als Janine Auderset nach einer Viertelstunde den Raum betrat, bot sich ihr ein seltsamer Anblick: Die acht potenziellen Zeugen sassen gemütlich am Tisch, assen Schwarzwäldertorte und tranken Rotwein. Fast wollte sie fragen, ob es etwas zu feiern gebe. Georg stand sofort auf und trat ihr entgegen. Er wollte wissen, wann sie denn endlich heimgehen dürften. Janine fragte in die Runde, wer alles nicht hier wohne. Alle ausser Thomas und Lea Hirschi hoben die Hand.

Janine gab einem Kollegen, der ein paar Worte Deutsch konnte, die Anweisung, die Personalien aufzunehmen. «Wer hat die Leiche gefunden?», fragte sie weiter. Cindy meldete sich. Janine nahm sie in den Blick: «Und wie sind Sie auf die Leiche gestossen?» Cindy antwortete: «Als wir vom kleinen Hügel herunterkamen. Von dort oben hatte man einen idealen Blick auf die Feuerwerke von Düdingen und Gurmels. Corina und Timo waren auch dort oben.» «Und wo waren die anderen?», fragte die Kriminalkommissarin.

Einer nach dem anderen gaben sie zu Protokoll, was sie gemacht hatten: Thomas Hirschi war im Stall gewesen, um nach Vroni zu schauen, der Kuh, die bald kalbern sollte. Seine Frau Lea hatte den Geschirrspüler eingeräumt. Georg Tinguely war dabei gewesen, hinter dem Haus drei Zuckerstöcke aufzustellen. Marius Keller war zum Auto gegangen, um neue Zigaretten zu holen. Sein Sohn Luca hatte sich gelangweilt und war mit seinem Handy beschäftigt gewesen.

Es dauerte noch fast eine Stunde, bis Kellers und Tinguelys endlich gehen konnten. Im Auto auf dem Weg nach Cordast sagte keiner von Kellers ein Wort. Erst im Badezimmer, als Timo und Luca vor dem grossen Spiegel die Zähne putzten, unterbrach Timo das Schweigen: «Sag mal, dieser Knüsel, war das nicht der Biologielehrer, wegen dem du vom Collège geflogen bist?» Luca spuckte die Zahnpasta in das Lavabo: «Genau der war das. Deswegen ist es auch überhaupt nicht schade um ihn!» Er stellte die Zahnbürste in das Glas, ging in sein Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Timo schaute ihm kurz hinterher. So kalt kannte er seinen Bruder gar nicht.

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