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FN-Sommerkrimi (Kapitel 6/13)

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Kaum hatte Janine Auderset am nächsten Arbeitstag einen Fuss in Herbert Mäders Büro gesetzt, stand er auf und griff nach den Autoschlüsseln: «Ich muss mir ein Bild vom Tatort machen. Vielleicht sehen wir ja noch etwas, was die Spuren­sicherung übersehen hat.» Janine nickte.

 

Erwartungsgemäss dauerte die Fahrt nach ­Bau­metswil lange. Mäder fuhr minutenlang beharrlich einem Velofahrer hinterher, anstatt ihn zu überholen. Er hatte offenbar das Gefühl, Polizisten müssten einen übervorsichtigen Fahrstil pflegen. Janine konnte das nicht verstehen. Sie dachte an das nächste freie Wochenende. Da wollte sie mit Päx wieder einmal auf den Bock steigen und über ein paar Alpen­pässe kurven.

In Baumetswil angekommen, ging Mäder zum Fundort der Leiche. Anstatt Rasen hatte Bernhard Knüsel eine ungepflegte Wiese rund ums Haus. Das hohe Gras war teilweise noch immer niedergedrückt. Da musste wohl die Leiche durchgeschleift worden sein. «Weshalb bringt der Mörder Knüsel im Haus drinnen um und schleift die Leiche dann hier raus?», fragte Mäder. Janine wusste keine Antwort. Mäder fuhr fort: «Wenn man die Leiche einfach im Haus ­gelassen hätte, wäre sie vermutlich nie gefunden ­worden. Knüsel hatte ja erschreckend wenig Kontakt zu anderen Menschen.» Er kratzte sich am Kinn.

Janine Auderset nickte bedächtig. Sie dachte an die Hanfplantage im Untergeschoss: «Nun, vielleicht wollte der Mörder die Leiche ja aus dem Haus schaffen, damit er weiterhin im Untergeschoss Hanf anbauen kann.» «Dann hätte Knüsel aber nie gefunden werden dürfen», wandte Mäder ein. «Vielleicht ist der Mörder bei der Entsorgung der Leiche unterbrochen worden», mutmasste Janine Auderset.

Als die beiden Kriminalbeamten nach gut einer Stunde bei Hirschis nebenan klingelten, dauerte es sehr lange, bis Lea Hirschi die Tür öffnete. Sie war gerade in der Küche damit beschäftigt, Kartoffeln für den Häpperesalat zu waschen. Mäder und Janine nahmen in der Küche Platz. Mäder hatte sein Notizbuch hervorgeholt: «Frau Hirschi. Sie züchten Katzen?» Lea Hirschi nickte: «Wollen Sie eine kaufen? So eine Perserkatze kostet aber viel Geld.» Mäder lächelte und schüttelte den Kopf: «Und da haben Sie sich gut verstanden mit Ihrem Nachbar?» «Wir sind uns aus dem Weg gegangen», erwiderte Lea kühl. Sie warf die letzte gewaschene Kartoffel in den Topf und schaltete die Herdplatte ein.

Janine Auderset übernahm die nächste Frage: «Ich kann mir vorstellen, dass er Sie gekränkt hat mit den ganzen Leserbriefen in der Zeitung.» Sie wartete auf eine Reaktion von Lea Hirschi, doch die öffnete bloss wortlos den Gewürzschrank und suchte etwas darin. Janine erinnerte sich an das Ergebnis der Spurensicherung, wonach mit Knüsels Auto erst vor wenigen Tagen eine Katze überfahren worden war. Sie fragte: «Wo halten Sie eigentlich die Katzen?» «Na, drinnen», antwortete Lea Hirschi sofort. «Und kann es sein, dass kurz vor dem ersten August eine Katze verschwunden ist?» Jetzt drehte sich Lea Hirschi um. Wütend antwortete sie: «Wieso fragen Sie überhaupt, wenn Sie schon alles wissen? Dieser feine Herr dort drüben hat Gorbatschow, meinen schönsten Kater, überfahren, als er ausgebüxt ist.» Leas Wut schien in Trauer um­zuschlagen.

Janine und Mäder wechselten einen schnellen Blick. Mäder ergriff das Wort: «Dann waren Sie also wütend auf Ihren Nachbarn?» «Natürlich war ich das!», antwortete Lea schniefend. Sie griff sich einen Kopfsalat und fing an, ihn zu waschen. Janine Auderset fragte: «Haben Sie sich mit Knüsel gestritten?» «Wozu denn auch, brachte ja nichts. Er hat sich wegen jedem Mist beschwert. Mal war es der Traktor, mal die Katzen, gegen die er wetterte!» «Sie haben ihn also ­gehasst. Das ist ein Motiv», konstatierte Janine. Lea ­Hirschis Kopf lief rot an: «Ja, meinen Sie etwa, Luca habe Knüsel geliebt?! Wegen dem ist er doch vor ein paar Wochen nach dem zweiten Jahr vom Collège ­geflogen.»

Janine Auderset und Herbert Mäder warfen sich einen schnellen Blick zu. Luca Keller, der Sohn der Familie Keller, die am Tatabend auch in Baumetswil war, war offenbar wegen dem Mordopfer vom Kollegium geflogen. Das war ja eine Neuigkeit!

Im August erscheint in den FN in Form einer Sommer­serie die Krimikurz­geschichte «Vogelfreunde», verfasst vom Wünnewiler Jungschriftsteller Philipp Spicher. Personen und Handlung sind frei erfunden. Alle bisher veröffentlichten Kapitel im Internet unter: www.freiburger-nachrichten.ch, Dossier «Sommerkrimi».

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