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Förderpreis für gute Matura-Arbeiten

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Im Rahmen der jährlichen Hauptversammlung hat der Deutsche Geschichtsforschende Verein am Dienstag seinen Förderpreis für herausragende Maturitätsarbeiten verliehen. Der Geschichtsverein verleiht jedes Jahr eine Auszeichnung für besonders gelungene Matura-Arbeiten im Bereich Geschichte. In diesem Jahr bestand zum ersten Mal die Möglichkeit, den Preis ex aequo aufzuteilen. «Wir können so flexibler auf die eingereichten Arbeiten reagieren und im gegebenen Fall auch zwei Schüler auszeichnen», erklärte Vorstandsmitglied Georg Modestin die neue Regelung. Der Geschichtsforschende Verein machte auch gleich Gebrauch von der neuen Möglichkeit und zeichnete zwei Matura-Arbeiten aus: die Arbeiten von Lea Berger und Damian Urwyler. Beide besuchen das Kollegium St. Michael und wurden während der Matura-Arbeit von Geschichtslehrer Albert Portmann betreut.

Zwei regionale Themen

Damian Urwyler beschäftigte sich in seiner Matura-Arbeit mit der Geschichte der Roland AG in Murten. «Als Murtner habe ich einen besonderen Bezug zu Roland», erläuterte der Gymnasiast seine Themenwahl. Eine grosse Herausforderung sei die Quellenlage gewesen. «Es gab eigentlich nur einen kurzen Wikipedia-Eintrag», sagte der Murtner. Nachdem er vergebens nach Literatur gesucht habe, kämpfte er sich durch das Firmenarchiv des Murtner Unternehmens. «Es war ein unaufgeräumter Raum voller Kisten; es herrschte ein grosses Durcheinander.»

Schliesslich gelang es Urwyler, die Unternehmensgeschichte anhand der Quellen nachzuzeichnen. Im Fokus stehen dabei die wirtschaftlichen Umstände während des Zweiten Weltkriegs: Aufgrund kleinerer Ernten musste die Schweiz das Getreide rationieren. Die Roland AG erhielt daraufhin 75 Prozent weniger Mehl, als noch vor dem Krieg. Der Geschichtsforschende Verein lobte vor allem das reichhaltige Quellendossier der Matura-Arbeit. «Damian Urwyler ist es gelungen, eine auf den ersten Blick trocken und spröde erscheinende Materie zum Leben zu erwecken», sagte Georg Modestin in seiner Laudatio.

Die zweite Auszeichnung erhielt Lea Berger für ihre Matura-Arbeit «Von Freiburg nach Auschwitz». Sie habe sich schwergetan, ein Thema zu finden, erzählte die Schülerin aus Tentlingen. Nach einigen Vorschlägen ihres Lehrers Albert Portmann, habe sie sich schliesslich der Geschichte von Joachim Domp angenommen. Domp war ein jüdischer Student, der während des Zweiten Weltkriegs an der Universität Freiburg seine Doktorarbeit schrieb. Weil er sich illegalerweise in der Schweiz aufhielt, riet ihm der Universitätsrektor, sich der Polizei zu stellen. Nach einem Verhör durch die Freiburger Kantonspolizei überstellten die Schweizer Bundesbehörden den Juden ins besetzte Frankreich. Über Umwege gelangte er schliesslich nach Auschwitz. Nach Vordringen der Roten Armee räumten die Nationalsozialisten das Vernichtungslager und schickten die verbliebenen Häftlinge auf einen Todesmarsch. Diesen überlebte Joachim Domp nicht. Das reichhaltige Material über den jüdischen Doktoranden im Freiburger Universitätsarchiv und im Bundesarchiv hätte ein intensives Quellenstudium erfordert. «Es war sehr zeitaufwendig und schwierig, sich einen Überblick zu verschaffen», erzählt Berger über die anstrengenden Recherchearbeiten. Der Geschichtsverein setzte ein besonderes Augenmerk auf den Wert des dokumentarischen Anhangs der Matura-Arbeit. «Lea Berger hat das Schicksal von Joachim Domp in einer sehr umsichtigen Weise quellennah nachgezeichnet», lobte Modestin die Arbeit. Beiden Arbeiten sei der regionalgeschichtliche Ansatz gemein. Dieser wirke wie ein Brennglas: «Das Grosse–der Holocaust und die Kriegswirtschaft–spiegelt sich im vermeintlich Kleinen und erhält dadurch schärfere Konturen», erklärte Modestin.

Urwyler und Berger teilen sich den Förderpreis zu gleichen Teilen. Neben Süssigkeiten, einem Band der Vereinspublikation und einer Prämie von je hundert Franken erhielten die beiden Preisträger auch ein Antragsformular für die Mitgliedschaft im Verein.

Zum Verein

Auszeichnungen für Maturitätsarbeiten

Der Deutsche Geschichtsforschende Verein des Kantons Freiburg vergibt seit 2007 einen Förderpreis für überdurchschnittliche Matura-Arbeiten. «Wir möchten damit junge Leute unterstützen, die sich für Geschichte interessieren», erklärt die Präsidentin des Vereins, Nicole Schacher. Seit der Maturitätsreform nehme die Matura-Arbeit eine wichtigere Stellung in der gymnasialen Ausbildung ein. Diesem Umstand trage der Verein Rechnung. Finanziert sei der Preis in diesem Jahr durch eine Spende des Mitglieds Willy Hold.ste

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