Welchen Stellenwert hatte das Spiel in der Antike? Wo liegen dessen Wurzeln? Mit diesen Fragen vor Augen startet Véronique Dasen, Professorin für Altertumswissenschaften an der Universität Freiburg, diesen Herbst in das fünfjährige Forschungsprojekt «Locus Ludi: The Cultural Fabric of Play and Games in Classical Antiquity». Der Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) unterstützt die Studie mit über 2,5 Millionen Euro, wie die Universität Freiburg mitteilte. Dies ist das erste Mal, dass die Humanwissenschaften der Universität einen solchen ERC-Grant erhalten. Hauptziel des Forschungsprojekts ist die Analyse der sozialen, religiösen und identitätsstiftenden Rolle des Spiels in der griechischen und römischen Antike. Die erste Phase beinhaltet das Studium schriftlicher Quellen und reicht vom Zusammentragen und Publizieren noch unveröffentlichter Texte über das Aktualisieren von alten Übersetzungen bis hin zum Erstellen einer umfassenden Textsammlung, deren Lexikon zum Wortschatz des Spiels auch online publiziert werden soll.
Im Anschluss daran folgt die archäologische Arbeit mit dem Zusammentragen und Auswerten von Spielmaterial verschiedener Herkunft. Den Abschluss macht ein ikonografischer Teil mit der Studie verschiedener Inszenierungen von Spielen und deren sinnbildlicher Bedeutung.
Das erforschte Material wird nach dem Abschluss des Projekts der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.