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Förster müssen Bäume umreissen

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«Es ist eine Gefahr, die uns in den kommenden Jahren immer mehr beschäftigen wird», sagt André Stettler vom kantonalen Amt für Wald und Natur inmitten des Waldes von Muntelier. Er zeigt in eine Baumkrone. «Die Bäume reagieren auf die zunehmende Trockenheit. Die Folge bei Laubhölzern wie Buchen oder Eschen: Die Baumkrone wird dürr.» Solche Bäume müssten aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Denn tote Äste könnten plötzlich abbrechen und auf Spaziergänger oder Jogger fallen.

Beim Fällen bestünde für die Forstarbeiter Lebensgefahr, wenn sie wie üblich einen Keil einsetzten, sagt André Stettler. Denn das Schlagen des Keils in den Stamm erzeuge Vibrationen, wodurch Äste abbrechen und die arbeitenden Förster verletzen könnten. «Es braucht bei solchen dürren Laubbäumen eine andere Fällmethode: Fällen auf Distanz», sagt André Stettler. Um diese Methode beim gesamten Forstpersonal des Kantons bekannt zu machen, habe das Amt für Wald und Natur die etwa hundert Betroffenen zu Weiterbildungen auf Deutsch und auf Französisch eingeladen.

Es braucht ein Würgeseil

Im Wald von Muntelier, unweit des Campingplatzes, erklärt Instruktor Christoph Flügel Forstarbeitern aus dem Sense-Oberland das Fällen auf Distanz. Dabei werde mithilfe einer Teleskopstange in fünf bis sechs Metern Höhe ein Seil um den Baumstamm gelegt, das sogenannte Würgeseil. «Dieses Seil ist mit der Seilwinde eines Fahrzeugs oder einem anderen Zugapparat verbunden. In unserem Fall ist das Seil an einem Forsttraktor festgemacht. Gespannt werden darf es jetzt noch nicht.» Vorher muss die Esche angeschnitten werden. Forstarbeiter sprechen vom Heraussägen der Fallkerbe, dem Fällschnitt und dem Durchtrennen des Haltebands im Baum. «Wir haben nun die Fällrichtung vorgegeben. Diese kann aber nach rechts und links variieren», erklärt Christoph Flügel. Obwohl sie angesägt wurde, steht die Esche weiterhin aufrecht. «Die Holzfasern halten den Baum noch zusammen.» Der Instruktor fordert die Sensler Forstarbeiter auf, mit ihm den Bereich um den Baum zu verlassen. «Beim Fällen von Bäumen nehmen wir immer die doppelte Baumhöhe als Sicherheitsdistanz. Denn auch benachbarte Bäume könnten umgerissen werden oder es könnten Äste wegfliegen.» Christoph Flügel gibt einen Warnruf ab. Mit Blick auf den Baum und mit einer Fernbedienung in der Hand steuert er den Forsttraktor. Das Seil spannt sich. Der Baum stürzt mit einem Krachen um, ein dicker Ast fliegt durch die Luft. Beim Näherkommen wird deutlich, dass die Esche durch die Trockenheit bereits sehr stark geschwächt war. Sie ist nämlich nicht an der vorbereiteten Schnittstelle umgeknickt, sondern wurde mit dem Wurzelstock aus der Erde gerissen. «Jetzt sieht man, warum diese dürren Bäume so gefährlich sind. Ich musste den Forsttraktor nur ein bisschen ziehen lassen, und der Baum fiel um», sagt der Instruktor.

Ein Problem für alte Bäume

Das Fällen auf Distanz sei in den letzten zwei Jahren entwickelt worden. «Vorher hatten wir das Problem mit solch dürren Bäumen nicht», so André Stettler. Die Trockenheit mache Eschen, Pappeln, Birken und vor allem Buchen zu schaffen. Diese Laubhölzer seien in grosser Zahl im Seebezirk anzutreffen, aber auch im Broye- und Saanebezirk sowie im unteren Sensebezirk. Junge Bäume hätten weniger mit der zunehmenden Trockenheit zu kämpfen. «Ein 80-jähriger Baum kann sich nicht in ein paar Jahren anpassen.»

Bislang habe es im Kanton Freiburg keinen Unfall mit Verletzten gegeben, weil ein dürrer Baum mit einem Keil gefällt worden wäre. «Da fasse ich Holz an», sagt André Stettler. Damit das so bleibt, wolle er über den Kreis des kantonalen Forstpersonals hinaus Waldbesitzer für die neue Problematik und das Fällen auf Distanz sensibilisieren. «Wer Privatwald besitzt, muss sich der Trockenheit und der damit verbundenen Auswirkungen auf die Bäume bewusst sein.»

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