Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Fortschritte durch mehr Dynamik

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Fortschritte durch mehr Dynamik

FDP-Nationalrat Jean-Paul Glasson stellt sich zur Wiederwahl für eine zweite Amtsperiode

Der freisinnige Nationalrat aus Bulle erwartet vom neuen Parlament, dass es die Blockaden, die heute die politische Entscheidungsfindung oft erschweren, überwindet. Nur so könnten die Voraussetzungen geschaffen werden, dass dieses Land wieder Fortschritte erzielt.

Mit JEAN-PAUL GLASSON
sprach WALTER BUCHS

Sind Sie heute ebenso motiviert wie vor vier Jahren?

Der Anfang im Parlament war für mich eher mühsam. Man wird mit viel Neuem konfrontiert, von den vielen Dossiers fast erdrückt. Jetzt kenne ich die Leute, mit denen ich es zu tun habe; die Verwaltung und die Abläufe sind mir vertraut; in die Kommissionsarbeit bin ich gut eingearbeitet.

Mit dieser Erfahrung kann man nun effizienter arbeiten. Deshalb ist die Motivation, diese Arbeit fortzusetzen, sogar grösser als vor vier Jahren. Wenn ich jetzt aufhören müsste, wäre das wirklich ärgerlich, aber das entscheiden nun wieder die Wähler.

Gibt es nicht auch Momente der Frustration? Man nimmt sich Ziele vor und muss dann doch immer wieder in (unbefriedigende) Kompromisse einwilligen?

Das ist tatsächlich so. Als Kandidat nimmt man sich beispielsweise zwei, drei Themen vor, für die man einstehen will. Wenn man gewählt ist, muss man dann feststellen, dass diese Themen im Moment im Rat gar nicht so aktuell sind oder eine andere Bedeutung haben, als man ursprünglich von aussen gesehen angenommen hat.

Man muss sich zudem bewusst sein, dass es sehr schwierig, wenn nicht unmöglich ist, ein Anliegen oder einen Vorstoss durchzubringen, wenn man nicht vorher die Kommissionsarbeit mitgestalten konnte oder wenn man nicht Vertreter eines Berufsstandes oder eines wichtigen Verbandes ist. Diese Feststellung kann tatsächlich frustrierend sein.

Welches waren bisher die Schwerpunkte Ihrer parlamentarischen Tätigkeit?

Als Mitglied der Geschäftsprüfungskommission (GPK) bin ich Präsident der Subkommission EDA/VBS. Die Inspektionen, die wir in diesem Zusammenhang im diplomatischen Dienst gemacht haben, haben mich sehr interessiert. Im Moment machen wir eine Inspektion über die Informationspolitik im Krisenfall, wobei wir die Affäre um Botschafter Borer als Ausgangspunkt genommen haben.

Im Rahmen der Rechtskommission ist mein grosses Dossier das Mietrecht, das weiterhin aktuell bleibt. In der Regel bin ich aber eher im Bereich des Personen- und nicht des Sachenrechts aktiv.

Welches ist Ihre persönliche Bilanz der ersten Amtsperiode?

Ich weiss, dass ich nicht sehr oft öffentlich in Erscheinung getreten bin, was mir einige vorhalten. Ich muss aber ob dem, was ich getan habe, keineswegs erröten. Ich habe mich des Öftern und engagiert für Dossiers stark gemacht, welche im Alltag für die einzelnen Menschen wichtig sein können.

Seit Mitte Legislatur bin ich innerhalb unserer Fraktion Koordinator in Rechtsfragen. Diese interessante Arbeit hat es mir erlaubt, mehrmals vor dem Plenum zu sprechen.

Vor den letzten Wahlen haben Sie gesagt, dass Sie in Bern Ihre politische Erfahrung in der Gemeinde und im Kanton einbringen möchten. Hat diese Ihnen etwas genützt?

Es gibt positive Impulse, die in beide Richtungen laufen. Als Bundespolitiker bin ich über bevorstehende Änderungen im Bild und kann diesen als Stadtammann von Bulle schon frühzeitig Rechnung tragen. Als Gemeindepolitiker und Bezirksrichter kenne ich die Anliegen der Basis, was bei der Gesetzgebungsarbeit, z. B. im Ehe- und Erbrecht, hilfreich ist.

Welches werden in der neuen Legislaturperiode Ihre Prioritäten sein?

Das Hauptthema ist ohne Zweifel die Demographie, die Veränderung in der Bevölkerungsstruktur. Diese beeinflusst sehr viele Bereiche. Die Problematik hat sich in den vergangenen vier Jahren angesichts der schleppenden Wirtschaftsentwicklung und des ausbleibenden Wachstums weiter verschärft, obwohl die Fakten grundsätzlich schon vorher bekannt waren.

Konkret geht es somit um die Konsolidierung der Sozialwerke, insbesondere der AHV und der IV. Unser System, auch bei den Pensionskassen, ist auf Wachstum angelegt. Bleibt dieses aus, haben wir Probleme. Zum Problemfeld Demographie gehört ebenfalls die Erneuerung der Generationen und damit die Frage der Einwanderung. Nicht zu vergessen ist zudem die Situation der Bundesfinanzen.

Das politische Klima ist offensichtlich härter geworden. Bereitet Ihnen das Sorgen?

Die Fronten haben sich im Laufe der Legislatur zweifellos verhärtet. Die Erstarkung der SVP hat dazu geführt, dass es zwei gewichtige Gegenpole gibt. Das Zentrum bekundet mehr Mühe, zu Mehrheiten zu kommen, da die oppositionellen Kräfte sich oft unnachgiebig verhalten.

Ich habe nichts dagegen, wenn man sich für die eigenen Vorschlägen stark macht. Was ich nicht annehmen kann, ist die Unfähigkeit und der fehlende Wille, zu Lösungen zu kommen, die es uns ermöglichen, unser Land vorwärtszubringen. Keine grössere politische Kraft darf auf Immobilismus machen. Heute lehnt die SVP manchmal auch Lösungen ab, obwohl ihr die anderen Parteien weitgehend entgegengekommen sind. Die Alles-oder-Nichts-Politik ist mit unserer Konsensdemokratie nicht vereinbar.

Haben Sie im Hinblick auf die nächste Legislatur einen besonderen Wunsch?

Trotz der Schwierigkeiten müssen wir alles daran setzen, dass unser Land weiter Fortschritte machen kann. Um die angesprochenen Blockaden zu vermeiden, sollen sich die konstruktiven Kräfte zusammentun, um Entscheide fällen zu können. Wir brauchen nämlich unbedingt wieder mehr Dynamik in unserer Politik. Im Gegensatz zu früher bin ich deshalb heute der Meinung, dass eine Veränderung in der Zusammensetzung des Bundesrates dazu einen Beitrag leisten könnte. Ich glaube nicht, dass wir noch lange darum herumkommen, der SVP jene Vertretung im Bundesrat zuzugestehen, die ihrer Stärke entspricht. Diese Partei muss aber auch von Extremhaltungen wie der Verteufelung der Ausländer Abstand nehmen und zu einer konstruktiven Regierungsbeteiligung bereit sein.
Zur Person

Jean-Paul Glasson ist 54-jährig, ledig und wohnt in Bulle. Der Jurist ist beruflich als selbständiger Kaufmann tätig.

Der FDP-Politiker begann seine politische Laufbahn 1986 als Generalrat in Bulle. Seit 1989 ist er im Gemeinderat und seit 1994 Syndic. Von 1990 bis 1998 war er Mitglied des Freiburger Grossen Rates.
1999 erfolgte die Wahl in den Nationalrat. Dort ist er Mitglied der Rechtskommission und der Geschäftsprüfungskommission. Er präsidiert die Subkommission EDA/VBS und ist Mitglied der Subkommission, welche die Oberaufsicht über das Justiz- und Polizeidepartement sowie die Rekurskommissionen ausübt.

Im Weiteren ist er VR-Präsident der Freiburger Verkehrsbetriebe TPF, Vizepräsident des Verwaltungsrates von Gruyère Energie AG, Vizepräsident der Stiftung Foyer St-Joseph in Gumefens und des Vereins Stopp Gewalt im Greyerz. FN

Meistgelesen

Mehr zum Thema