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Fraage würd mù wou no törffe!

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Gastkolumne

Autor: Hubert Schaller

Fraage würd mù wou no törffe!

Was erfüllt Sie mit grösserer Sorge: die schleichende Islamisierung oder dass Sie ohne hartnäckige Grippe durch den nächsten Winter kommen? Welchen Kampf halten Sie für aussichtsloser: den Kampf gegen Windräder oder den Kampf gegen Windmühlen? Oder halten Sie beides für windschief? Mit wem würden Sie sich lieber auf der Strasse blicken lassen: mit dem Haudegen Moritz Boschung oder mit dem Oberamtmann Nicolas Bürgisser? Von wem möchten Sie in diesem Moment (nicht) gesehen werden?

Mit welchen (nötigenfalls polizeilichen) Mitteln lassen sich Ambulanzfahrer zu Sonntagsfahrern umerziehen? Warum versteht man die Politik immer weniger, je besser man sie versteht? Warum ist das Verkaufspersonal in Bern hundertmal freundlicher als in der Stadt Freiburg? Warum schreibt die tpf – t(eutsch), p(itte) f(liehen!) – ihre deutsche Kundschaft immer nur auf Französisch an?

Falls Sie eine Frau sind, was wäre Ihnen lieber: Oben ohne auf der Titelseite des «Blick» oder oben mit auf der Regionalseite der FN zu erscheinen? Warum halten Sie das Zweite für eine logische Folge des Ersten? Wenn Sie ein Mann sind: Wissen Sie wirklich nicht, wovon die Rede ist?

Kommt das «Gschtürm» um unseren höchsten Weltbürger Joseph Deiss Ihnen auch so furchtbar provinziell vor? Gibt es etwas, das Sie noch rasender macht als Raser? Haben Sie auch immer das Bedürfnis, andere Leute mit Ihrem Ärger anzustecken, weil es sich dann angenehmer ärgern lässt? Halten Sie Leute, die nicht grüssen, für schlecht erzogen oder bloss für unfreundlich? Wo sehen Sie den Unterschied? Warum gibt es nichts Nachhaltigeres als Vorurteile? Warum fällt mit dem Bankgeheimnis noch lange nicht jedes Geheimnis der Banken? Halten Sie ein Kopftuchverbot auch für kopflos? Sind Sie Mitglied der SVP? Was finden Sie trostloser: den Anblick von leeren Kirchen oder den Anblick von leeren Wirtshäusern? Liegt es in beiden Fällen mehr an den Gästen oder mehr am Personal?

Lieben Sie Ihre Frau immer noch? Warum sagen Sie es ihr nicht? Würden Sie gesünder leben, wenn Sie Ihren Arzt aus der eigenen Tasche bezahlen müssten? Warum leben Sie nicht trotzdem gesünder? Was finden Sie wichtiger, Humor oder Erfolg? Würde sich an Ihrer Antwort etwas ändern, wenn Sie erfolgreicher wären? Sind Sie mit Ihrem Leben zufrieden?

Sind Sie auch der Meinung, dass es wichtigere Dinge gibt im Leben als Geld? Warum nehmen Sie sie dann nicht wichtiger? Wie lange können Sie den Sternenhimmel betrachten, ohne an etwas anderes zu denken als an den Sternenhimmel? Möchten Sie es länger können? Was würde das an Ihrem Leben ändern?

Über welche Fragen haben Sie schadenfroh geschmunzelt? Bei welchen Fragen haben Sie sich geärgert? Warum haben Sie den Fragebogen trotzdem zu Ende gelesen? War es wirklich nur aus Gewohnheit? Sind Sie tatsächlich überzeugt, dass Ihnen diese Fragen nichts gebracht haben? Warum fragen Sie sich dann nicht selbst?

Hubert Schaller unterrichtet Deutsch und Philosophie am Kollegium St. Michael. Er ist unter anderem Autor der Gedichtbände «Trommelfellschläge» (1986) und «Drùm» (2005). Als Kulturschaffender ist er in einem FN-Kolumnistenkollektiv tätig, das in regelmässigem Rhythmus frei gewählte Themen bearbeitet.

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