Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Fragen zur Zukunft der Pferdebranche

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die stetig wachsende Pferdebranche steht in der Schweiz zahlreichen Herausforderungen gegenüber. An der achten Jahrestagung des Netzwerks Pferdeforschung Schweiz vom Donnerstag in Avenches diskutierten rund 250 Teilnehmende über zukunftsträchtige Themen rund um das Pferd. Forscherinnen und Forscher aus der Schweiz, aus Deutschland und Frankreich präsentierten ihre neusten Erkenntnisse Züchtern, Mitgliedern von Sportverbänden, Freizeitreitern, Studierenden und weiteren Pferdeinteressierten. Die Tagung versteht sich als interdisziplinäre Plattform, um Forschungsergebnisse austauschen und einem breiten Publikum darlegen zu können.

An der Tagung kamen verschiedene Themen zum Zug, so auch die Infrastruktur. Rowena Rutz von der ETH Zürich stellte ihre Masterarbeit zum Thema Infrastruktur und Freizeitverkehr vor. «Das Reiten ist im Verkehrsgesetz in Verbindung mit der Verkehrsregelverordnung geregelt», sagte Rutz. Diese Gesetze stammten noch von 1958 und seien daher nicht mehr zeitgemäss. «Das Pferd wird darin mit dem motorisierten Verkehr gleichgestellt.» Doch 1960 habe das Verhältnis Pferd zu Auto noch eins zu drei betragen, heute liege es bei 1 zu 95.

Rutz kommt in ihrer Arbeit zum Schluss, dass eine Reitwegnetz-Karte dabei helfen könnte, potenzielle Konflikte zwischen Pferdesportlern, Autofahrern und Grundbesitzern zu vermeiden. Und dass «das Strassenverkehrsgesetz bezüglich Pferd und Reiter und die Verkehrsregelverordnungen angepasst werden sollten».

Marion Cresset vom Institut français du cheval et de l’équitation in Exmes stellte Handlungsschwerpunkte in den Bereichen Politik, Verwaltung und Forschung vor. Ähnlich wie in der Schweiz nehme in Frankreich das Interesse an Pferden zu; gleichzeitig ziehe sich der Staat aber auch in Frankreich aus der Pferdebranche zurück. Neben Pferdekrankheiten, Entscheidungsgrundlagen von Pferdebesitzern, der Belastung des Rückens von Rennpferden, Lernverhalten und vielem mehr waren an der Tagung auch die sogenannten Interieurmerkmale eines Pferdes ein Thema. Uta König von Borstel von der Georg-August-Universität Göttingen stellte in Avenches die Möglichkeit vor, wie die Persönlichkeit von Pferden erfasst werden kann. «Persönlichkeitsmerkmale sind bei Reit- und Arbeitspferd von grosser Bedeutung.» Das sich rasch entwickelnde Gebiet der Genetik biete hier neue Möglichkeiten. Laut der Forscherin ist es denkbar, dass das Interieur in Zukunft bereits im Fohlenalter genauer geschätzt werden kann.

Hengst und Harem

Den Preis für die beste Präsentation junger Forscherinnen erhielt Bettina Wespi. In ihrer Studie für Agroscope hat sie den Einfluss von permanentem Hengstkontakt auf den Beginn der Zyklusaktivität bei Stuten nach der Winterpause untersucht. Früh im Jahr Geborene können im Pferdesport im Vorteil sein, da nach Jahrgang eingeteilt wird. Ist unter den dreijährigen Rennpferden ein Pferd einen Monat älter und reifer als ein anderes, hat es grössere Chancen, zu gewinnen.

Wespi kommt in ihrer Arbeit zum Schluss, dass die Stimulation durch den Hengst, der mit seinem Harem lebt, bei den Stuten sowohl zu einem früheren Ende der Zykluspause als auch zu mehr Eisprüngen führt.

Unter dem Motto «Back to nature» propagierte Wespi das Zusammenleben von Stuten mit einem Hengst als einfache Variante, die Belegungsmöglichkeiten von Stuten für Züchter zu erhöhen.

Weitere Forschungsarbeiten und Infos: www.netzwerkpferdeforschung.ch.

Datenbank: Rund 5000 Equiden

B etreiberin der Datenbank, auf der alle Equiden – also Pferde, Ponys, Kleinpferde, Maultiere, Maulesel und Esel – registriert werden müssen, ist Identitas. Deren Produktmanager Jürg Guggisberg zählte im Kanton Freiburg per vergangenen Mittwoch 4067 Pferde, 580 Ponys, 113 Kleinpferde, 19 Maultiere und 260 Esel. Insgesamt leben im Kanton Freiburg somit 5039 Equiden. Im Vergleich: Der Kanton Bern ist flächenmässig rund dreieinhalb mal grösser als der Kanton Freiburg und zählt 15 630 registrierte Equiden. Im Kanton Waadt sind es deren 7249.

Freizeitreiter teilen sich die Strassen und Wege mit vielen anderen Nutzern wie Wanderern, Fahrradfahrern und dem motorisierten Verkehr, was zu Konflikten führen kann (siehe Haupttext). Zudem ist das Raumplanungsgesetz eine grosse Herausforderung für Pferdehalter. emu

Meistgelesen

Mehr zum Thema