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Fragwürdiges Verständnis von Demokratie

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 Der Initiant der Institution zur Betreuung und Eingliederung von übergewichtigen und verhaltensauffälligen Jugendlichen sieht sich gezwungen, sich aus unternehmerisch–finanziellen Gründen von einem Teil der Liegenschaft zu trennen. Der Grund für den Misserfolg der Idee liegt nicht zuletzt an der geografischen Lage. Bei einem Standort im französischsprachigen Teil des Kantons hätten die Anzahl der Interessierten aus der Romandie und die Unterstützung durch den Kanton mit Sicherheit anders ausgesehen. Wie Galle schmeckt mir da der Entscheid des Kantons für einen «Tag der Zweisprachigkeit» in diesem Jahr.

Nach der Abstimmung zur Masseneinwanderungsinitiative wurde gegen aussen das unumgängliche Respektieren des Volkswillens als das «höchste Gut» betitelt. Mit Befremden stelle ich fest, dass in den Gesprächen mit den europäischen Partnern der Volkswille anders vertreten wird, als wenn es um innere Angelegenheiten wie zum Beispiel Standortentscheide der Bundeszentren geht. Von eidgenössischen und kantonalen Departementen wird ohne geringste Information oder Rücksprache entschieden und festgelegt.

Ebenso erstaunen mich die Reaktionen der politischen Parteien. Von sozial über christlich bis zu liberal oder schweizerisch wird der Entscheid zum Standort Guglera mit einem mehr oder weniger deutlichen Nicken kommentiert. Kritische Aussagen zum Vorgehen hinsichtlich des Respekts der demokratischen Grundsätze sind im Wahljahr auf stumm geschaltet.

In Aussicht gestellte Arbeitsplätze und hypothetischer Umsatz für das heimische Gewerbe bewirken das Gleiche wie die Münze in der Figur des Kapuziners in den Läden vergangener Zeiten: Dezentes Nicken für eine begrenzte Zeitdauer. Als vor Jahren in der gleichen Gemeinde Asylbewerber in der Zivilschutzanlage untergebracht werden sollten, wurde an der Fahnenstange beim Eingang ein (Gessler-)Hut aufgezogen.

Mit den heute bekannten Tatsachen haben die Entscheidungsträger bei Bund und Kanton nicht den Apfel vom Kopf des Knaben, jedoch einen grossen Bock geschossen.

Der gefällte Standortentscheid hinter dem Rücken der Region, der Gemeinde und der Bevölkerung sowie der Informationsabend zum falschen Zeitpunkt zeugen von einem fragwürdigen Demokratieverständnis.

Mauritz Boschung, Alp Stoss, Plaffeien

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