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Frankenstein im Silicon Valley

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In der Diskussion um künstliche Intelligenz, kurz KI, wird immer wieder der altbekannte – und durchaus umstrittene – Turing-Test zitiert, wonach einer Maschine dann intelligentes Verhalten unterstellt wird, wenn man nicht merkt, dass man mit einer Maschine kommuniziert.

Diesen Test hätte die an der diesjährigen Entwicklerkonferenz Google I/O vorgestellte und «Duplex» benannte Technologie möglicherweise bestanden. Das Gezeigte sorgte für tosenden Applaus: Es wurden Telefonate präsentiert, bei denen die künstliche Intelligenz von Google beispielsweise einen Friseursalon anruft, um für jemanden einen Termin zu vereinbaren.

Sie sagt sogar «M-hm»

Unerwartete Wendungen im Gespräch oder Gegenfragen meistert die künstliche Intelligenz mit Bravour. Die Computerstimme ist dabei so überzeugend, dass sie von einer menschlichen nicht mehr zu unterscheiden ist. Sprechpausen, Tempo, Intonation – alles passt. Die Bitte der Dame im Friseursalon, man möge sich kurz gedulden, quittiert die künstliche Intelligenz mit einem ironisch angehauchten «M-hm».

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen – besonders laut ist die Forderung, eine Maschine müsse sich auch als eine solche ausweisen. So nachvollziehbar das auch ist: Letzten Endes wird damit das zentrale Element einer solchen Technologie untergraben, das eben gerade darin besteht, dass die Illusion perfekt ist. Das weiss auch Google. Das Unternehmen weist deshalb vorsichtshalber darauf hin, dass man solche Fragen noch vor der Veröffentlichung geklärt haben wolle. Kritik dieser Art muss man sich auch im technologiegläubigen Silicon Valley gefallen lassen, weil sie der uralten menschlichen Angst entspringt, die Macht über die eigene Schöpfung zu verlieren – genau wie bei Frankenstein.

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