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«Franz von Assisi ist heute noch eine Leitfigur»

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Autor: Anton Jungo

Der Kapuzinerpater Anton Rotzetter wurde 1939 in Basel als Sohn eines Grenzwächters aus dem Freiburgischen geboren. Nach dem Gymnasium in Freiburg und Appenzell trat er 1959 in den Kapuzinerorden ein. Von 1965 bis 1967 und 1969 bis 1972 studierte er an der Universität Freiburg und machte eine Doktorarbeit über Franz von Assisi. Er ist Autor zahlreicher Werke zur Spiritualität allgemein und zur franziskanischen Spiritualität im Besonderen.

Was sind die Gründe, weshalb die Präsenz der Kapuziner in den letzten Jahrzehnten fast ganz erloschen ist?

Die religiöse und gesellschaftliche Situation hat sich durch Säkularisierung und Pluralismus in den letzten Jahren sehr stark verändert. Es gibt kaum mehr kinderreiche Familien. Der Kirchgang ging zurück. Es kommt kaum mehr jemandem in den Sinn, dass man Ordensmann werden könnte.

Die Kirche ihrerseits hat es nach dem Aufbruch des Konzils versäumt, auf Fragen der heutigen Zeit glaubwürdige Antworten zu geben. Papst und Bischöfe haben eine andere Moralvorstellung als das Volk. Die Kirche blockiert sich auch selber, indem sie sich z. B. bei der Lösung der Frage des Zölibats oder dem Priestertum der Frau verschliesst.

Die Orden selber finden aber auch kein Rezept, wie ihre Ideale heute gelebt werden könnten. Sie wären eigentlich berufen, Alternativen zum heutigen Leben, das von Konsum geprägt ist, vorzuleben.

Sie haben als junger Kapuziner im Kloster in Freiburg gelebt und sind jetzt wieder hierher zurückgekehrt. Was war bisher Ihre Aufgabe im Orden?

Von 1972 bis 1988 war ich im Kapuzinerkloster in Schwyz und die letzten 21 Jahre im Klosterin Altdorf stationiert. In Altdorf war ich in den vergangenen sechs Jahren Guardian, Vorsteher des Klosters.

Rund 80 Prozent meines Lebens war ich bis zu meiner Funktion als Guardian für Vorträge und Kurse unterwegs. 1978 gründete ich in Münster in Westfalen das Institut für Spiritualität und veröffentlichte letztes Jahr das Lexikon für Spiritualität. Dann bin ich immer noch Präsident eines Kurses über franziskanische Spiritualität, dessen Unterlagen weltweit in rund 30 Sprachen verbreitet sind.

Welche Aufgaben übernehmen Sie jetzt in Freiburg?

Für mich bedeutet die Rückkehr nach Freiburg auch einen Wechsel ins französischsprachige Kulturgebiet. Meine Aufgabe wird vor allem darin bestehen, Kapuziner, die an der Universität Freiburg studieren, spirituell und psychologisch zu begleiten. Zurzeit sind es vier Studenten. Geplant ist aber, noch mehr Kapuziner – vor allem auch aus französischsprachigen Gebieten – nach Freiburg zum Studium zu locken. Damit eröffnet sich für das Kloster in Freiburg auch wieder eine neue Perspektive.

Sie haben sich einen Namen gemacht als Autor zahlreicher Schriften zur Spiritualität. Was hat Franz von Assisi heutigen Menschen zu sagen?

Ich habe rund 70 Bücher zur franziskanischen und zur Spiritualität allgemein veröffentlicht. Ich bin überzeugt, dass Franz von Assisi eine Leitfigur für die heutige Zeit ist. Er gibt Antworten für die Ökologie, die Gerechtigkeit, die Hungerproblematik, für das Verhältnis zum Tier. Sie sind noch heute gültig.

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