Fräschels senkt die Steuern
Steuerfuss beträgt neu 85 Prozent
Fräschels Gemeindekasse erfreut sich guter Gesundheit. Der Trend scheint in den nächsten Jahren anzuhalten. Deshalb senkte die Gemeindeversammlung vom Donnerstag die Gemeindesteuern.
Von UELI GUTKNECHT
Die 57 Stimmberechtigten der von der Gemeindepräsidentin Elisabeth Leu geleiteten Budgetversammlung stimmten allen Traktanden mit unterschiedlichen Mehrheiten zu.
100 Prozent Ja
Bei der Senkung der Einkommens- und der Vermögenssteuer für natürliche Personen von bisher 90 auf neu 85 Prozent der Staatssteuer ergab sich ein hundertprozentiges Ja. Bei der Reduktion der Gewinn- und Kapitalsteuer für juristische Personen waren es etwas weniger. Die Liegenschaftssteuer wird von 2 auf 1,5 Promille gesenkt.
Gründe für die Reduktion sind unter anderem sinkende Abschreibungen und Schuldzinsen, das Fehlen grosser Projekte in nächster Zeit, kontinuierlich steigende Steuereinnahmen und die sinkende pro-Kopf-Verschuldung. In den vergangenen fünf Jahren konnte Fräschels zudem 467 000 Franken freie Abschreibungen tätigen.
Das Budget 2004 sieht bei 1,6 Millionen Franken Aufwand einen ausgeglichenen Finanzhaushalt vor. Der grösste Aufwandposten ist mit 527 000 Franken die Bildung. Auf der Ertragsseite sind es Finanzen und Steuern mit 1,3 Millionen Franken.
Das Investitionsbudget 2004 rechnet bei 146 000 Franken Aufwand mit einem Ausgabenüberschuss von 60 000 Franken.
Viel Diskussion
um Renaturierungsprojekt
Das vorgängig an einer Informationsveranstaltung vorgestellte Renaturierungsprojekt «In den Schritten» im Moos (siehe FN vom 29. Oktober 2003) entfachte eine ausgiebige Diskussion. Sinn und Zweck wurden – mit Hinweis auf die Folgekosten – gar in Frage gestellt.
Das Kreditbegehren lautet auf 98 000 Franken. Der Biotopverbund Grosses Moos steuert 40 000 Franken bei und der Fonds für Landschaftsschutz zusammen mit dem Grund-
eigentümer voraussichtlich 46 000 Franken. Zulasten der Gemeinde verbleiben 12 000 Franken. Die Gemeindepräsidentin versicherte, der Startschuss werde erst fallen, wenn alle
Beitragszusagen hieb- und stichfest seien. Schliesslich stimmte der Souverän mit 32 Ja gegen 15 Nein dem
Geschäft zu.
Wassersorgen
Unbestritten war dagegen der Kredit von 15 000 Franken für die Planung der Wasserversorgung. Sie soll langfristige Antworten geben zu verschiedenen Fragen und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Als Probleme nennt die Botschaft: Senkung des Nitratgehaltes, Aufstockung der knappen Löschreserve von 160 Kubikmetern, Schutzzonen, Druckverbesserung, Reservoirzustand, Quelle Hännisried, Wasserverbund und Kosten. Mit 50 000 Kubikmetern pro Jahr ist Fräschels’ Wasserverbrauch heute um 10 000 Kubikmeter höher als 1991.
20 Jahre Gemeindekassier
Dass es der Gemeindekasse heute so gut geht, ist nebst positiven Entwicklungen sowie Budget- und Ausgabendisziplin nicht zuletzt auch ein Verdienst des während 20 Jahren als Gemeindekassier amtenden Urs Schwab. Weil sein Nachfolger Rolf Landolt rekonvaleszent ist, sprang er für die Ausarbeitung des Budgets und dessen Präsentation in gewohnt souveräner Art in die Bresche. «Urs Schwab schaute in all den Jahren zur Gemeindekasse, als ob es sein eigenes Geld wäre», war nur eines der zahlreichen Komplimente der Gemeindepräsidentin bei Schwabs Ehrung. Der Souverän dankte mit herzlichem und ausgiebigem Beifall.
Gewürdigt wurden ausserdem das zehnjährige Wirken des Feuerwehrkommandanten Heinz Böhlen und das 25-jährige Wirken seines Stellvertreters/Koordinators Werner Kramer. Am 1. Januar übernimmt Stefan Meyer das Kommando und Willy Kramer wird Vizekommandant.