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Frauen mehr betroffen als Männer

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Das psychiatrische Spital Marsens informiert am Samstag über die Depression

Autor: Von IRMGARD LEHMANN

Gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, kein Interesse, Selbstzweifel, schwacher Antrieb, Selbstmordgedanken: Wer kennt sie nicht, die vielen Gesichter der Depression?Dass Marsens am Spitaltag gerade die Depression thematisiert, hat seinen Grund. «In den letzten Jahren hat die Krankheit stark zugenommen», sagt die medizinische Direktorin Graziella Giacometti am Montag vor den Medien. Die Gründe hiefür seien vielseitig. «Die Strukturen am Arbeitsplatz mit den hohen Anforderungen haben sicher das Ihre beigetragen.»Wie hoch die Zunahme im Bereich Depression ist, konnte die Ärztin jedoch nicht genau nennen: «Wir wissen nur, dass in den letzten zehn Jahren die Zahl der Patienten in den Spitälern um 60 Prozent zugenommen hat.»Gewiss ist aber, dass die Frauen doppelt so häufig betroffen sind wie die Männer: 25 Prozent der Frauen erkranken einmal im Leben an einer schweren Depression, während bei den Männern der Anteil bei 12 Prozent liegt.

30 Prozent leiden an einer Depression

2006 sind 1600 Patienten ins Spital eingetreten, davon waren 470 depressiv. «Oft sind es mehrere Gründe, die dazu führen», erklärt die medizinische Direktorin. Belastende Lebenssituationen wie Scheidung, Tod eines Angehörigen, Verlust des Arbeitsplatzes stehen dabei im Vordergrund. Eine Depression auslösen kann aber auch eine Krankheit oder eine genetische Prädisposition.

Rückfallquote ist hoch

Die Patienten mit einer Depression verbringen eine bis mehrere Wochen im Spital. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt bei 35 Tagen. Das Behandlungskonzept ist vielfältig und umfasst nebst Medikation, Einzel-, Familien- und Gruppengespräche, Sport und Freizeitaktivitäten und Spezialtherapien (Ergo-, Bewegungs-, Kunst- und Musiktherapie).Trotzdem ist die Rückfallquote beachtlich: 50 Prozent nach einer ersten Episode, 90 Prozent nach der dritten. 15 Prozent der Patienten mit einer depressiven Erkrankung beenden ihr Leben gar mit einem Suizid. Die Nachbetreuung sei in diesem Prozess ein wichtiger Faktor, bemerkte Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre und wies auf die ambulanten Stationen hin.

Tagesstrukturen sind geplant

Das neue psychiatrische Gesetz (tritt 2008 in Kraft) sieht in Marsens eine französische und eine zweisprachi- ge Abteilung vor, wie Spitaldirektor Robert Overney auf Anfrage erklärt.Tagestrukturen bzw. eine Tagesklinik für Deutschsprachige soll ebenfalls in Merlach und in Freiburg geschaffen werden. Noch liege, so Overney, nichts Konkretes vor, zumal die Infrastruktur in Merlach noch nicht vorhanden sei.

Verständnis wecken

Mit dem Spitalfest will Marsens die Bevölkerung für die psychischen Leiden sensibilisieren: «Damit wollen wir zur Destigmatisierung beitragen», ergänzt Verwaltungsdirektor Serge Renevey.Am Samstag zeigen Fachleute einen Behandlungsverlauf auf, berichten u. a. über das Burn-out, und es besteht die Möglichkeit mit einem Psychiater ein persönliches Gespräch zu führen. Auch für Unterhaltung ist gesorgt: Um 14 Uhr gibt die Rockgruppe Tafta ein Gratis-Konzert. Das Spitalfest findet im Rahmen des zweiten nationalen Spitaltages statt, der unter dem Motto «Am Puls des Lebens» steht.Spitalfest in Marsens: Samstag, 8. September, 9.00 bis 18.00 Uhr.

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