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«Frauen sind offener für Neuerungen in der Landwirtschaft»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: karin aebischer

An Frauen denkt man nach wie vor wenig, wenn es um die Landwirtschaft geht. «Sie kommen in keinen Statistiken vor», sagt Eva Flückiger, Beraterin im ländlichen Raum am Landwirtschaftlichen Institut in Grangeneuve (LIG). Dabei leisten Frauen viel und wichtige Arbeit. Im Gespräch mit den FN erklärt Eva Flückiger, weshalb das Augenmerk in der Landwirtschaft auch auf die Frauen gerichtet werden sollte.

Ist der internationale Tag der Frau in ländlichen Gebieten ein wichtiger Tag?

Ich finde es gut, dass die Thematik damit für kurze Zeit in den Vordergrund rückt. Frauen sind weltweit sehr wichtig für die Entwicklung in der Landwirtschaft, da sie offener sind für Neuerungen als Männer.

Sie arbeiten als Beraterin im ländlichen Raum. Was muss man sich darunter vorstellen?

Mein Schwerpunkt ist die Para-Landwirtschaft. Ich betreue Projekte im Bereich Tourismus und Direktverkauf, wie zum Beispiel «Schlafen im Stroh» oder der «Sensler Bäuerinnen-Backservice». Die Projektteilnehmenden sind vorwiegend Frauen, zum grössten Teil Bäuerinnen.

Weshalb sind diese Projekte wichtig?

Die Frauen verrichten Arbeiten auf dem Hof meist ohne grosse Anerkennung. Durch die Projekte ist plötzlich eine Wertschätzung da. Sie erhalten Lob für die selbst gemachten Produkte und merken, dass sie etwas Besonderes können. Durch die Wertschätzung von aussen kommen viele Frauen zur Direktvermarktung. Wichtig ist auch die Zusammenarbeit. In einer Gruppe kann viel mehr erreicht werden als alleine.

Was schaut finanziell heraus?

Wir peilen bei der Kalkulation einen Stundenlohn von 20 Franken an. Direktvermarktung bleibt jedoch ein Zusatzerwerb. Damit kann kein Betrieb gerettet werden. Die Bäuerinnen verdienen damit ihr eigenes Geld. Im Kanton Freiburg sind es höchstens zehn Prozent aller Bauernbetriebe, die Direktverkauf oder Agrotourismus betreiben.

Wie gestaltet sich das Leben einer Bäuerin von heute?

Die Bäuerin unterscheidet sich nicht von anderen Frauen. Ausser vielleicht bei der Anzahl Kinder. Drei Kinder sind in Bauernfamilien immer noch die Norm. Es gibt Frauen, die im Bauernbetrieb mitarbeiten, andere nicht. Viele sind ausser Haus berufstätig, ich schätze rund ein Drittel. Eine flexible Arbeitsteilung wird in der Landwirtschaft immer wichtiger. So kann es sein, dass die Frau, die auswärts arbeiten geht, mehr verdient als der Mann auf dem Hof. Diese progressive Form der Arbeitsteilung bedingt wiederum, dass der Mann zu Hause zusätzliche Aufgaben übernimmt. Ansonsten fällt mir auf, dass Frauen, die in ländlichen Gebieten oder auf einem Bauernhof wohnen, sich ihrer Lebensqualität bewusst und stolz darauf sind.

Wie wichtig ist das Vereinswesen für die Frauen in ländlichen Gebieten?

Sehr wichtig, denn die Vereine können den Frauen eine Stimme geben. Im Endeffekt können sie auf diese Weise sogar auf schweizerischer Ebene politisch Einfluss nehmen. Leider haben die Landfrauenvereine zu Unrecht ein verstaubtes Image und ziehen zu wenig junge Frauen an. Das sollte sich ändern.

Wie ist dies möglich?

Das ist leider nicht so einfach, wie ich aus eigener Erfahrung weiss. Am besten funktioniert dies auf der persönlichen Ebene, indem Mitglieder junge Frauen ansprechen. Aktivitäten, bei denen sie kleine Kinder mitnehmen können, oder Kurse zu aktuellen Themen könnten sie ansprechen.

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