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«Frauen und Aids»

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«Frauen und Aids»

Weltaidstag am Mittwoch

Der diesjährige Weltaidstag steht unter dem Motto «Frauen und Aids». Verschiedene Institutionen des Kantons Freiburg nutzen die Gelegenheit, um am Mittwoch ihre Anliegen in Erinnerung zu rufen.

Von CAROLE SCHNEUWLY

«Aids wird im 21. Jahrhundert das Gesicht einer Frau annehmen. Es wird einer armen, isoliert lebenden, wenig ausgebildeten und schlecht ernährten Frau entsprechen, die ihre Fruchtbarkeit nicht kontrollieren kann.»

Dieses Zitat von Stephen Lewis, Uno-Sonderbotschafter für Aids in Afrika, vermittelt eine der zentralen Botschaften des Weltaidstages 2004, der dem Thema «Frauen und Aids» gewidmet ist. Es gebe zwar biologische Faktoren, die die Ansteckungsgefahr für Frauen erhöhten, schreibt die Aids-Hilfe Schweiz. Daraus könne man aber nicht auf ein grundsätzlich höheres Risiko schliessen. Frauen und Mädchen seien vielmehr deshalb anfälliger für eine HIV-Infektion, weil es ihnen oft an körperlicher und sexueller Selbstbestimmung fehle und sie zudem von sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten betroffen seien.

Die Ungleichheit der Frauen

Häusliche Gewalt, Abhängigkeit von Männern, Prostitution oder kulturelle Barrieren sind Elemente dieser Ungleichheit. Das betonte die Freiburger Gesundheits- und Sozialdirektorin Ruth Lüthi am Montag gegenüber den Medien. «Die Ungleichheit der Frauen gegenüber Aids widerspiegelt die Ungleichheiten, deren Opfer sie nach wie vor in der Gesellschaft sind.»

Noch aus einem weiteren Grund wird Aids für Frauen immer mehr zum Thema: Seit einigen Jahren ist der heterosexuelle Weg die häufigste Ansteckungsart. Weil die grosse Mehrheit der Patientinnen sich beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr ansteckt, sind Frauen von dieser Entwicklung besonders betroffen. Im Jahr 2004 haben sich 87 Prozent der in der Schweiz positiv getesteten Frauen bei heterosexuellen Kontakten angesteckt, gegenüber 42 Prozent bei den Männern.

Kanton nimmt Verantwortung wahr

Man müsse immer wieder daran erinnern, dass Aids eine tödliche Krankheit sei, sagte Ruth Lüthi. «Der Kampf gegen die Übertragung des Aids-Virus muss ein Hauptanliegen des Gesundheitswesens bleiben.» Der Kanton Freiburg nimmt seine Verantwortung in doppelter Hinsicht wahr: einerseits via den Dienst für Familienplanung und Sexualerziehung sowie das Kantonsspital (siehe Kasten), andererseits über die Subventionierung spezialisierter Institutionen wie Empreinte (145 000 Franken im Budget 2005), Fri-Santé (52 000 Franken) oder Frauenraum (30 000 Franken).

Augen auf am Weltaidstag

Die Institutionen, die im Kanton Freiburg im Kampf gegen HIV engagiert sind, arbeiten im Rahmen einer Koordinationsgruppe zusammen. Den Weltaidstag vom Mittwoch nutzen die meisten von ihnen, um sich der Öffentlichkeit näher vorzustellen:
l Der kantonale Dienst für Familienplanung und Sexualerziehung zählt viele Frauen (88 Prozent) und Jugendliche unter 25 Jahren (70 Prozent) zu seiner Klientel. Diese Gruppen sind heute besonders von HIV betroffen. Der Dienst setzt sowohl in Schulklassen als auch in Beratungsgesprächen auf Prävention. Am Mittwoch lädt er zum Tag der offenen Tür (Alte Brunnengasse 50, 10 bis 17 Uhr).
l «Das einzig wirksame Instrument im Kampf gegen HIV ist nach wie vor die Prävention», sagt auch Nicolas Cloux vom Aids-Zentrum Empreinte . Empreinte eröffnet am 1. Dezember um 18 Uhr die Ausstellung «Theresia, mein Leben mit …», in der eine HIV-Infizierte ihre Geschichte in Bildern erzählt (Perolles 57).
l Die Vereinigung Fri-Santé bietet seit 2003 medizinische Betreuung für Unterprivilegierte. Auch hier ist Aids ein Thema: in Prävention und Information, aber auch in Pflege und psycho-sozialer Begleitung.
l Der Frauenraum Freiburg organisiert Aidspräventionssitzungen in seinen Sprachkursen und verteilt Informationsmaterial in 15 Sprachen. Am Mittwoch führt er einen Vortragsabend mit Patricia Sonney von Empreinte und Sandra Orozco von der Lausanner Vereinigung Appartenances durch (Hans-Fries-Gasse 2, 20 Uhr; Vorträge auf Französisch).
l Der Freiburger Homosexuellen-Verein Sarigai organisiert zusammen mit den Berufsschulen Freiburg eine Ausstellung zum Thema «Frauen und Aids» (Hinter der Stadtmauer 5). Am Mittwoch findet zusätzlich ein Vortragsabend statt (16.30 bis 18.30 Uhr).
Spezialbetreuung
am Kantonsspital

Im Kanton Freiburg gab es am 30. September 2004 127 Aidskranke, davon 95 Männer und 32 Frauen. Das sind 1,6 Prozent aller Fälle in der Schweiz. Seit 1985 hat man im Kanton 553 positive HIV-Tests gezählt (Schweiz: 27 715). In den vergangenen zwölf Monaten wurden 18 neue Fälle registriert (Schweiz: 759).

Seit 1998 gibt es am Kantonsspital Freiburg eine Spezialsprechstunde für HIV-Infizierte. Christian Chuard, Facharzt für Infektionskrankheiten, hat bisher an die 200 Personen empfangen. 41 Prozent der Betreuten sind Frauen. cs

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