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Frauen vor der Kamera, Frauen dahinter

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eine Ausstellung von Frauen über Frauen–die aber auch Männer interessieren dürfte–zeigt das Sensler Museum ab heute. Neun Freiburger Fotografinnen haben sich letzten Herbst auf Anfrage des Museums um einen runden Tisch gesetzt. «Im Gespräch hat sich bald ergeben, dass alle Fotografinnen zum Thema ‹Frau› ausstellen möchten», erklärte Franziska Werlen, Leiterin des Sensler Museums, an der gestrigen Pressekonferenz.

Die Ausgangslage war für alle Künstlerinnen dieselbe: Sie arbeiten in der gleichen Region, sie haben dasselbe Geschlecht, sie hatten dieselbe Themenvorgabe und ein Jahr Zeit, ihr Projekt zu realisieren. «Dennoch waren die Herangehensweisen sehr unterschiedlich», sagt Werlen. Das Resultat ist eine abwechslungsreiche Ausstellung, die Themen rund um das Frau-Sein und die Weiblichkeit früher und heute beleuchtet.

Frau Piller einmal anders

Wen stellen Sie sich vor, wenn Sie an eine Frau Piller denken? Die Fotografin Primula Bosshard hat im Museum für Kunst und Geschichte eine Putzfrau beobachtet. Eine Frau, die immer sehr gut angezogen ist und die Menschen zum Lächeln bringt. «Im Gespräch mit ihr habe ich herausgefunden, dass sie indische Wurzeln hat und in der Schweiz mit einem Herrn Piller verheiratet ist.» Bosshard hat die Frau darauf bei ihrer Arbeit fotografiert und damit ein anderes Bild einer Frau Piller erstellt. Die Installation im Museum enthält zudem indische Kleider und Bollywood-Filme, die Frau Piller gehören. «Die Ausstellung versinnbildlicht, wie Frau Piller in der Schweiz lebt», sagt Christiane Hamacher, die mit Primula Bosshard zusammengearbeitet hat. «Frau Piller lebt einsam in der Hülle Schweiz, trägt diese Einsamkeit aber mit Würde und Schönheit.»

Eine Frau voller Würde und Schönheit zeigen auch die Bilder der Foto-Reportage von Corinne Aeberhard. Die FN-Fotografin hat eine 80-jährige Frau in ihrem Alltag fotografiert. «Es ist eine Frau, die ihr ganzes Leben lang gearbeitet hat und dennoch überhaupt nicht verbittert ist», sagt Aeberhard. Die Frau ist unter anderem in der Küche zu sehen, im Garten und auf dem Traktor–meist mit einem strahlenden Lachen im Gesicht. «Sie steht für eine Generation von Frauen, die viel gearbeitet haben, über die aber niemand spricht. Sie ist eine wahre Heldin des Alltags.»

Heldinnen des Alltags stehen auch im Zentrum des Werkes von Mélanie Aebischer-Pellet. Auf ihren Fotos ist jeweils dieselbe Frau im gleichen Raum mehrmals abgebildet. So zum Beispiel eine junge Tänzerin im Studio in verschiedenen Positionen. Oder eine Mutter in der Küche, die einmal ihren Kindern bei den Hausaufgaben hilft, einmal etwas isst, einmal kocht. «Die Bilder zeigen, dass Frauen die Fähigkeit haben, überall zu sein und auf fast alles eine Antwort haben», sagt Aebischer-Pellet.

 Hoffnungen bleiben gleich

Jessica Genoud tritt als Regisseurin auf. Ihre Modelle repräsentieren in einer mythischen Umgebung jeweils einen anderen Typ Frau. Porträts geschaffen hat dagegen die junge Fotografin Charlotte Walker. Sie hat Altersheime besucht und dort Frauen fotografiert, die beim Coiffeur sind. «Ich habe einen Moment weiblicher Koketterie festgehalten», sagt die Künstlerin. Ältere Frauen, die ihre weissen Haare in Lockenwicklern haben oder unter der Dauerwellen-Haube sitzen, sind abgebildet; zu sehen ist jeweils nur der Kopf.

Ohne Kopf hat dafür Martine Wolhauser ihre Modelle abgebildet. Es sind Mädchen, die sich für einen Abschlussball herausgeputzt haben. «Nur mit ihrem Körper drücken sie so viel aus», sagt Wolhauser.Einen intellektuellen Ansatz hat die Fotografin Mélanie Rouiller gewählt. Sie hat sich gefragt, was Weiblichkeit ist, und Zitate und Fotos zu mehreren Collagen kombiniert.

Eliane Laubscher hat ältere Fotografien von Frauen neu überarbeitet und dabei festgestellt: «Leben, Tod, Liebe–wir sind immer am gleichen Punkt, die Hoffnungen sind immer dieselben.»

Programm

Frühstücken ausschliesslich unter Frauen

Die Ausstellung «Foto Frau Freiburg» ist im Sensler Museum in Tafers ab heute bis zum 4. November zu sehen. Geführte Besichtigungen mit Museumsleiterin Franziska Werlen finden am Sonntag, 9. September, und am Samstag, 3. November, jeweils um 14.30 Uhr statt. Ein Frühstück nur für Frauen gibt es am Sonntag, 30. September, um 10.30 Uhr im Gasthof St. Martin mit einer Führung durch die Ausstellung im Anschluss. Das Museum ist donnerstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.mir

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