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Freiburg attraktiv für Berner und Waadtländer

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Freiburg attraktiv für Berner und Waadtländer

Masterarbeit über die Ursachen des starken Bevölkerungswachstums des Kantons Freiburg

Viele Berner und Waadtländer aus städtischen Zentren verlegen ihren Wohnsitz in den Kanton Freiburg. Sie sind hauptverantwortlich dafür, dass Freiburgs Bevölkerung schnell wächst, wie Fabian Waltert in seiner Masterarbeit festgestellt hat.

Mit FABIAN WALTERT
sprach ARTHUR ZURKINDEN

Herr Waltert, Sie haben in Ihrer Masterarbeit an der Uni Freiburg nach den Ursachen für das starke Bevölkerungswachstum des Kantons Freiburg seit 1980 geforscht. Welches ist der Hauptgrund für diese Zunahme von rund 35 Prozent?

Entscheidend ist die im gesamtschweizerischen Vergleich überdurchschnittlich hohe Nettozuwanderungsrate aus den anderen Kantonen. Von 1981 bis 2003 wurde Freiburg nur vom Kanton Schwyz übertroffen. Vor allem die Berner und Waadtländer, die zuvor in städtischen Gebieten wohnten, haben Freiburg als attraktiven Wohnkanton entdeckt. Sie werden angelockt von den tiefen Wohnungspreisen. Hier gibt es noch viele Baulandreserven. Also bauen sie sich ein Einfamilienhaus oder kaufen eine Eigentumswohnung. Aber auch die Mietwohnungen sind im Kanton Freiburg günstiger als in den Agglomerationen des Kantons Bern und Waadt. Gesucht sind jedoch insbesondere grössere Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser. Diese sind in den urbanen Gebieten besonders knapp und entsprechend teuer.

Welche Faktoren spielen nebst den tiefen Wohnungspreisen ebenfalls eine Rolle für die hohe Zuwanderungsrate?

Geschätzt wird hier vor allem auch die hohe Lebensqualität. Es sind in erster Linie Familien, welche ihren Wohnsitz in den Kanton Freiburg verlegen. Die Eltern wollen, dass ihre Kinder in einer ländlichen Gegend aufwachsen. Hier finden sie noch viele offene Flächen vor. Die Natur ist heute wieder gefragt. Gerade für Familien sind Erholungsräume wichtig. So lassen sich die Berner insbesondere im See- und im Sensebezirk nieder, die Waadtländer im Vivisbachbezirk.

Welche Rolle spielen die Verkehrsverbindungen?

Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur hat eine entscheidende Rolle gespielt. Die massive Zuwanderung hat in den 80er-Jahren eingesetzt, also mit dem Bau der Autobahn A 12. Aber auch die A 1 hat die Zuwanderung aus dem Kanton Bern beeinflusst. Die Bahnverbindungen zu den Zentren Lausanne und Bern bilden einen weiteren Faktor, doch ist dieser nicht vergleichbar mit den Strassen und Autobahnen, die vor allem in den ländlicheren Gebieten des Kantons die tragende Rolle spielen. Die Bedeutung des motorisierten Individualverkehrs ist steigend. Im Jahre 2000 fuhren 74 Prozent der Pendler, die einen Arbeitsplatz ausserhalb des Kantons haben, mit dem Auto oder dem Motorrad zur Arbeit.

Freiburg kannte in der 80er-Jahren einen wirtschaftlichen Aufschwung. Ist der Kanton auch als Arbeitsort attraktiv geworden?

Dies konnte ich nicht feststellen. In den 80er-Jahren hat vor allem der Vivisbachbezirk eine hohe Zuwanderungsrate gekannt. In der 90er-Jahren, als der wirtschaftliche Aufschwung zu Ende war, setzte sich das hohe Bevölkerungswachstum im Kanton Freiburg fort. Dabei wies der Seebezirk die höchste Einwanderungsquote auf. Nahezu 50 Prozent der Zuwanderer, die zwischen 1995 und 2000 in den Kanton Freiburg gezogen sind, haben ihren Arbeitsort ausserhalb des Kantons. Noch höher ist diese Zahl für die Zuzüger aus dem Kanton Bern und für hoch qualifizierte Arbeitskräfte.

Freiburg ist bekannt für seine grosse Steuerbelastung. Sie stellt aber offenbar kein Hindernis für die Einwanderung dar. Weshalb?

Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Nachbarkantone Bern und Waadt ebenfalls nicht steuergünstig sind. Für Familien ist der Steuernachteil Freiburgs gegenüber Waadt und vor allem gegenüber Bern sehr klein. Spitzenverdiener mit Einkommen von mehr als einer halben Million Franken fahren im Kanton Freiburg bei der Einkommenssteuer sogar besser als in den zwei grossen Nachbarkantonen. Zudem weisen die Gemeinden unterschiedliche Steuersätze auf. Gerade der Seebezirk gilt innerhalb des Kantons als steuergünstig.

Die Steuerbelastung ist sicher kein Faktor, der Freiburg als Wohnsitz attraktiv macht. Dieser Nachteil wird jedoch bei den Zuzügern durch andere Standortvorteile überkompensiert. Besonders stark besteuert werden im Kanton Freiburg die Ledigen. Tatsächlich verlassen relativ viele junge Erwerbstätige den Kanton.

Welche Rolle spielen die Ausländer und die Geburtenrate fürs Bevölkerungswachstum?

Der Wanderungssaldo der Ausländer betrug im Kanton Freiburg zwischen 1981 und 2003 durchschnittlich 4,7 Promille, während die Schweiz eine Rate von 3,8 Promille kannte. Der Anteil der ausländische Bevölkerung an der gesamten Wohnbevölkerung liegt aber im Kanton Freiburg unter dem schweizerischen Durchschnitt. Die Geburtenrate ist leicht höher als in der Gesamtschweiz. Entscheidend für das hohe Bevölkerungswachstum ist aber wie bereits gesagt der sehr hohe positive Saldo der interkantonalen Wanderung.

Profitiert Freiburg eigentlich wirtschaftlich vom hohen Bevölkerungswachstum?

Das kann man nicht behaupten. Wie die 90er-Jahre gezeigt haben, induziert Bevölkerungswachstum nicht unbedingt Wirtschaftswachstum. Ich bin erstaunt, dass Freiburg doch relativ viele hoch qualifizierte Leute anzieht, die aber grösstenteils ausserhalb des Kantons arbeiten. Die Analysen der sozioökonomischen Struktur der Zuzüger haben ergeben, dass deren Einkommen in etwa durchschnittlich sein dürften. Vor allem wegen den vielen zugezogenen Familien ist die Erwerbsquote der Zuzüger im interkantonalen Vergleich jedoch sehr tief. Ausserdem dürften sich die zusätzlichen Steuereinnahmen in Grenzen halten, da gerade Familien viele Steuerabzüge geltend machen können. Erwerben sie Wohneigentum, so können sie auch die Schuldzinsen in Abzug bringen. Andererseits verursachen die Familien grössere Staatsausgaben. Denken wir nur an die Schulen. Freiburg macht also mit dem starken Bevölkerungswachstum kein Riesengeschäft.

Wird dieses Wachstum auch in Zukunft anhalten?

Es spricht einiges dafür, dass dieses starke Bevölkerungswachstum zumindest mittelfristig noch anhalten wird. Freiburg besitzt noch relativ grosse Baulandreserven. Im Wohnbereich sind die preislichen Unterschiede zu den Nachbarkantonen immer noch relativ hoch, wenn auch bereits abnehmend. Dieser Standortvorteil bleibt also noch einige Zeit bestehen.

Entscheidend ist aber auch die Entwicklung der anderen Standortfaktoren. Besonders die relativ hoch qualifizierten Erwerbstätigen, die ausserhalb des Kantons arbeiten, könnten zum Beispiel auf eine weitere Erhöhung der Steuerbelastung sensibel reagieren, da sie durch ihren auswärtigen Arbeitsort weniger stark an den Kanton Freiburg gebunden sind.

Vor den 80er-Jahren gehörte Freiburg zu den Kantonen, deren interkantonales Wanderungssaldo negativ war. Ausgewandert wird aber heute noch?

Ja, die Anzahl der Wegzüger ist aber in den letzten Jahrzehnten relativ stabil geblieben, während die Zuwanderung zugenommen hat. Wie bei den Zuzügern stehen auch bei den Wegzügern die Kantone Waadt und Bern im Vordergrund. Ein Spezialfall ist der Saanebezirk, und zwar nicht zuletzt wegen der Univers

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