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Freiburg gehört nicht zu den Gewinnern

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Als im Sommer die vorgesehenen Krankenkassenprämien 2020 bei den Partnern in Vernehmlassung ging, sickerte durch, dass erstmals seit langer Zeit gar eine Prämienreduktion möglich ist.

Billiger wird es tatsächlich in zehn Kantonen (siehe Grafik), nicht aber in Freiburg. Wie gestern bekannt wurde, zahlen im Kanton Freiburg die Erwachsenen nächstes Jahr im Durchschnitt um 1 Prozent höhere Prämien als 2019. Bei den jungen Erwachsenen steigen die Prämien gar um 1,3 Prozent und bei den Kindern um 1,1  Prozent. Gesamtschweizerisch beträgt der Anstieg 0,2   Prozent.

«Klar hofft man immer auf tiefere Kosten, aber die Vorhersagen liessen erahnen, dass wir höher liegen als der nationale Schnitt», so Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre (SP) gegenüber den FN. Sie erinnert daran, dass 2019 der Anstieg im Kanton Freiburg mit 0,5  Prozent deutlich unter dem Landesschnitt von 1,2 Prozent lag. «Nun erleben wir wohl einen Nachholeffekt», sagt sie.

Demierre betont aber auch, dass im Kanton Freiburg die Höhe der Prämien unter dem nationalen Durchschnitt liegen: «In Franken berechnet bezahlen die Freiburger Erwachsenen und jungen Erwachsenen die niedrigsten Prämien in der Westschweiz.»

Daten nicht geliefert

Mit einer Erhöhung hat die Gesundheitsdirektion also gerechnet, allerdings hatte sie dazu weniger Anhaltspunkte als in vergangenen Jahren, so die Staatsrätin. Zum ersten Mal hätten einige relevante Daten gefehlt, um die Prämienerhöhung auch einordnen zu können. So wurden zum Beispiel keinerlei Daten über die Deckungsgrade der Krankenversicherer geliefert. Die kantonalen Gesundheitsdirektionen hätten deshalb vom Eidgenössischen Departement des Innern gefordert, dass diese Daten in Zukunft wieder geliefert werden.

«Freiburg wird sich auch weiterhin für eine Eindämmung des Anstiegs der Gesundheitskosten einsetzen», kommentierte die Gesundheitsdirektion gestern die Prämienentwicklung. Dies solle insbesondere über die Spitalplanung und die Gesundheitsförderung und Prävention erfolgen.

Allerdings wird in der Mitteilung auch bedauert, dass verschiedene Bemühungen, die Gesundheitskosten zu senken, «aufgrund des Widerstands der Versicherer nicht fortgesetzt werden können».

Anne-Claude Demierre sprach dabei insbesondere das Ende der Freiburger Praxis der pharmazeutischen Betreuung an. Dieses habe sich durch seine Effizienz, Zweckdienlichkeit und Wirtschaftlichkeit ausgezeichnet. Nun sei es eine Verschwendung von Versichertengeldern, so Demierre. «Wir haben es berechnet: Es kostet die Prämienzahler 3,6 Millionen Franken. Das ist bedauerlich.» Wie viel diese 3,6 Millionen Franken an der Prämienerhöhung ausmachen, vermochte die Staatsrätin aber nicht zu sagen.

«Auch eine Erhöhung der Prämien um ein Prozent belastet ein Haushaltsbudget», stellte Demierre klar. «Doch der Staatsrat hat für 2020 total 176 Millionen Franken an Prämienverbilligungen budgetiert. Das ist eine Steigerung gegenüber diesem Jahr um 9  Millionen Franken.» 5 Millionen davon machen die Ausgleichsmassnahmen aus der Steuerreform aus.

Schweiz

Prämien steigen national um 0,2 Prozent

Die Krankenkassenprämien steigen im Jahr 2020 im Schnitt um 0,2 Prozent. Gesundheitsminister Alain Berset ist erfreut über die Erhöhung von «fast null» für das nächste Jahr. «Das ist eine sehr gute Neuigkeit», sagte Gesundheitsminister Alain Berset vor den Medien. Es handle sich um einen der niedrigsten Anstiege überhaupt. Dies zeige, dass man gegen die steigenden Gesundheitskosten etwas unternehmen könne.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) führt den moderaten Anstieg auf die Massnahmen zur Kostendämpfung zurück. So brachte die Revision des Ärztetarifs Tarmed Einsparungen von 500 Millionen Franken. Zudem habe durch das regelmässige Senken der Arzneimittelpreise seit 2012 rund eine Milliarde Franken eingespart werden können.

«Weiter kämpfen»

Das sei allerdings noch nicht das Ende, die Arbeit sei noch nicht getan, erklärte Berset. Man müsse wachsam bleiben und dürfe bei den Anstrengungen nicht nachlassen. Die Kosten würden weiter steigen, wegen der demografischen und medizinisch-technologischen Entwicklung. «Wir müssen weiter kämpfen», sagte Berset.

Im vergangenen August wurde ein Massnahmenpaket vorgestellt, ein weiteres soll zu Beginn des nächsten Jahres folgen. Alle Beteiligten im Gesundheitswesen müssten ihre Verantwortung wahrnehmen, forderte Berset.

In zehn Kantonen billiger

Die Entwicklung in den Kantonen ist sehr unterschiedlich. Gemäss dem BAG wird in zehn Kantonen die Prämie billiger (AG, BE, BS, LU, SH, SO, SZ, VD, ZG, ZH). Für die Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Luzern präsentiert sich mit einem Minus von 1,5 Prozent die beste Situation.

Die Bevölkerung in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Graubünden, Neuenburg, Tessin und Wallis wird mindestens 1,5 Prozent mehr bezahlen müssen. Am stärksten ist der Anstieg in Neuenburg mit 2,9 Prozent. In den übrigen elf Kantonen liegt der Anstieg zwischen 0 und 1,5 Prozent.

Bei Kindern unverändert

Durchschnittlich wird eine Person im nächsten Jahr 315 Franken im Monat für die Prämie bezahlen müssen. Junge Erwachsene werden entlastet, sie bezahlen 2 Prozent weniger als im Vorjahr. Für Erwachsene steigt die Prämie im Schnitt um 0,3 Prozent auf 374,40 Franken. Bei den Prämien von Kindern ändert sich nichts.

Gegenüber dem Vorjahr, als die Erhöhung 1,1 Prozent betrug, ist der diesjährige Anstieg moderat. Seit Inkrafttreten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung im Jahr 1996 sind die Prämien jährlich um durchschnittlich 3,8 Prozent gestiegen.

sda

«Nun erleben wir wohl einen Nachholeffekt.»

Anne Claude Demierre

Gesundheitsdirektorin

Tipps

Kassenwechsel bis zum 30. November

Prämien können sich je nach Alter oder Region stark unterscheiden. Bis zum 30.  November besteht die Möglichkeit, einen Kassenwechsel vorzunehmen, schreibt die Gesundheitsdirektion. Auskünfte zu einem solchen Schritt erteilen die Gesundheitsdirektion, das Eidgenössische Departement des Innern und die AHV-Ausgleichskasse per Internet oder auch telefonisch und per Post. Die Gesundheitsdirektion und der Konsumentenverband organisieren am 6., 9. und 13.  November Informationsanlässe.

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