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«Freiburg hat entscheidend aufgeholt»

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Autor: Walter Buchs

Nach 18-jähriger Tätigkeit, wovon zehn Jahre als Direktor, hat der promovierte Ökonom Thierry Mauron Ende Januar die Wirtschaftsförderung Kanton Freiburg verlassen. Im April wird er die Leitung der St. Paul AG übernehmen und dort die Nachfolge von Direktor Albert Noth antreten. Im Gespräch mit den FN spricht er über Erreichtes und künftige Herausforderungen der Freiburger Wirtschaftsförderung.

In Ihrer Amtszeit als Direktor der Wirtschaftsförderung haben Sie mit Ihrem Team 415 Erweiterungs- und Ansiedlungsprojekte mit über 8500 angekündigten neuen Arbeitsplätzen und einem Investitionsvolumen von über zwei Milliarden Franken begleitet. Welches war für Sie dabei der wichtigste Erfolg?

Der wichtigste Erfolg war es wohl, miterleben zu dürfen, dass sich die Wirtschaftsstruktur des Kantons stark weiterentwickelt hat, und ich durfte dabei einen Beitrag leisten. Der Kanton hat eine Internationalisierung erlebt, und genau dies hat dem Kanton wesentlich mehr Wertschöpfung gebracht. Zahlreiche Unternehmen, die sich im Kanton angesiedelt haben, und andere, die hier entstanden sind, haben sich in dieser Zeit äusserst erfreulich entwickelt.

Ich möchte aber doch Folgendes betonen: Ich würde die Erfolge nie und nimmer mir allein zuschreiben. Es ist ein Gemeinschaftswerk des Teams in der Wirtschaftsförderung, vieler anderer Amtsstellen wie der Steuerverwaltung oder des Raumplanungsamtes sowie der privaten Partner.

Die Zielrichtung im Kanton stimmt also?

Ja. Angesichts des relativen Rückstandes in früheren Jahrzehnten hat man in unserem Kanton tatsächlich begriffen, dass man sich gemeinsam für die Entwicklung der Wirtschaft einsetzen muss. Alle ziehen am gleichen Strick und gehen in die gleiche Richtung. Die Wirtschaftsförderung hat hier die Rolle des Bindegliedes, der Kontaktstelle gespielt.

Ich erwähne namentlich die gute Partnerschaft mit der Handelskammer, dem Arbeitgeberverband und auch den Gewerkschaften, den Treuhändern und Anwälten, die uns Kontakte vermitteln. Auch der Grosse Rat hat jeweils die richtigen Weichen gestellt. Wir erhielten die erforderlichen Mittel, was doch sehr befriedigend war.

Gab es auch Enttäuschungen?

Natürlich gab es auch solche, aber möglicherweise nicht diejenigen, an die Sie denken; ich meine die Nicht-Ansiedlung von Amgen im Grossen Moos. Mit der Begleitung und der Evaluation dieses Projektes haben wir enorm viel gelernt, auch wenn dann nichts daraus wurde.

Wir sind um viele Erfahrungen für andere Bewerbungen reicher. Die Tatsache, dass wir für ein Unternehmen dieser Bedeutung in der Schlussausmarchung, sozusagen im WM-Final waren, hat uns gezeigt, dass wir mit den grossen Bewerbern mithalten können.

Also keine grossen Enttäuschungen?

Wenn man von Enttäuschungen sprechen will, kann ich vielleicht Folgendes ergänzen: Pro Jahr gibt es im Kanton rund 40 Ansiedlungen oder Erweiterungen von Unternehmen. Wir haben aber ständig 120 bis 200 Projekte in Bearbeitung. Da gibt es immer wieder einen Misserfolg. Wir haben aber stets die notwendigen Lehren daraus gezogen, die uns für die Begleitung neuer Projekte hilfreich waren.

Die Zusammenarbeit der Wirtschaftsförderungen der Kantone, namentlich in der Westschweiz, hat in den vergangenen Jahren immer wieder zu Diskussionen Anlass gegeben. Welche Erfahrung haben Sie gemacht?

Angesichts der Konkurrenzsituation unter den Kantonen ist es nicht einfach, eine gemeinsame Basis zu finden. Seit gut einem Jahr gibt es eine neue Wirtschaftsförderungenorganisation für die ganze Westschweiz, inklusive Bern, aber ohne Jura (GGBa). Es ist klar, dass Freiburg da auch mitmacht, denn auf allen wichtigen Märkten auf der Welt mit eigenen Vertretern präsent zu sein, das ist ja nicht möglich. Andererseits muss sich das finanzielle Engagement auch lohnen, und das ist im Moment noch nicht der Fall, auch wenn die neue Organisation es bereits ermöglicht hat, neue Märkte zu erschliessen. Wir müssen aufmerksam bleiben und gleichzeitig die eigenen Hausaufgaben machen.

Welches sind aufgrund Ihrer Erfahrungen die wichtigsten Faktoren, damit sich ein Unternehmen im Kanton niederlässt?

Es gibt etwa zehn Faktoren, die ausschlaggebend sind, wie Untersuchungen zeigen. Die Lebensqualität am Ort spielt eine sehr grosse Rolle. Ein Unternehmen, das erfolgreich sein will, muss sicherstellen, dass ihre qualifizierten Mitarbeiter an den neuen Ort kommen und dort bleiben. Zu diesem Umfeld gehören auch gute Schulen und eine vergleichsweise attraktive Steuerbelastung, dies auch für die natürlichen Personen.

Diese drei Faktoren sind sehr wichtig. Gute Verkehrsinfrastrukturen und je nach Situation die Nähe zu einem Flughafen können ebenfalls eine bedeutende Rolle spielen.

In welchen Bereichen muss sich Freiburg künftig verbessern, um seine Standortattraktivität zu erhalten und möglichst zu verbessern?

Wie bereits gesagt, ist die steuerliche Wettbewerbsfähigkeit eine ganz wichtige Rahmenbedingung. Das muss man einfach zur Kenntnis nehmen. Der Spielraum des Kantons ist zwar gering, und der Grosse Rat hat auf Antrag des Staatsrates laufend Verbesserungen beschlossen. Entscheidend für Freiburg ist der Steuerstatus der internationalen Unternehmen. Bekanntlich steht die Schweiz da hartnäckigen Forderungen der EU und der OECD gegenüber.

Dann muss der Kanton eine aktive Bodenpolitik betreiben. Die Verfügbarkeit von günstig gelegenem Terrain ist oft für Unternehmensentscheide ausschlaggebend. Die öffentlich Hand muss den Unternehmen ihre Erweiterungen zusichern können. Gesamthaft gesehen gibt es im Kanton heute zwar genügend Industriegelände. Dieses befindet sich aber nicht immer am richtigen Ort.

Einleitend haben Sie von der starken Weiterentwicklung, von der Internationalisierung der Freiburger Wirtschaftsstruktur gesprochen. Welche Elemente kennzeichnen diese Strukturveränderung?

Bis vor 15 Jahren lag der Anteil der Exporte am Freiburger Bruttoinlandprodukt unter dem Landesdurchschnitt. Seit 1996 liegt er darüber. Man muss allerdings nuancieren: Nicht alle Produkte, die in der Freiburger Exportstatistik erfasst sind, wurden auch hier produziert.

Ein zweiter Punkt ist die Entwicklung nach Wirtschaftsbereichen. Der Anteil der Pharma hat stark zugenommen. Das Gleiche gilt für den Metallbau. Freiburger Firmen ist es gelungen, in Bereichen mit höherer Wertschöpfung eine gute Position zu erlangen. Auch die Mikromechanik hat sich stärker entwickelt als in der übrigen Schweiz. Ich denke aber auch an die Einspritztechniken im Plastikbereich.

Die gute internationale Konjunktur hat sicher die strukturelle Veränderung im Kanton begünstigt. Wurde diese auch von innen unterstützt?

Vor rund zehn Jahren haben wir die «Vision 2020» entworfen. Daraus ist das Konzept «High Tech in the Green» entstanden. Das war nicht etwa das Motto des Kantons. Die Unternehmen haben es gewollt. Die öffentlichen und privaten Wirtschaftspartner im Kanton haben sich mit diesem Ziel identifiziert, und mit Unterstützung des Staatsrates haben alle am gleichen Strick gezogen.

Dank dieser gemeinsam und zielstrebig verfolgten Zu-kunftsvision wurde die Verbesserung unserer Wirtschaftsstruktur wesentlich begünstigt. Initiativen, die von Unternehmern im Kanton ausgegangen sind, haben zudem dazu beigetragen, dass neue Unternehmen sich im Kanton niedergelassen haben. Die Dynamik von innen war somit auch ein wesentlicher Bestimmungsfaktor für die strukturelle Entwicklung.

Sehen Sie weitere Bestimmungsfaktoren?

Unsere Bildungseinrichtungen spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Die Unternehmen finden hier Fachkräfte für ihre Weiterentwicklung. Darauf darf der Kanton wirklich stolz sein.

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