Dabei hatte das dritte Halbfinalspiel am Sonntag beim favorisierten Konolfingen für die Freiburger alles andere als verheissungsvoll begonnen. Nach der frühen Chance durch Ivan Streit bauten die Freiburger stark ab und hatten bis Drittelende nur noch Möglichkeiten durch Elia Aerschmann, Jonathan Stirnimann und den überragenden Michele Weibel. Als bei Konolfingen Dominic Aeschbacher die Strafbank aufsuchen musste, liefen die Gäste in einen klassischen Konter und gingen in Überzahl in Rückstand.

Gewaltige Leistungssteigerung

Im zweiten Drittel sah man ein stark verbessertes Freiburg, das–angefeuert von über 250 Anhängern–praktisch ein Heimspiel absolvieren konnte und die Partie nun nach Belieben dominierte. Vorerst war es Weibel, der mit einem Weitschuss den frühen Ausgleich realisierte, Sekunden später scheiterte Captain Olivier Müller aus drei Metern am Berner Goalie Marco Steiner. Mit sauberem und schnellem Zusammenspiel wussten die Gäste in der Folge zu begeistern. Vorerst scheiterten aber James Rappo und Ivan Streit knapp. Dann war Goalgetter Müller nicht mehr zu halten und erhöhte mit einem Doppelschlag innert dreier Minuten auf 1:3. Von Konolfingen war ausser guten Versuchen von Fabian Schinkelshoek und Stefan Berger kaum noch was zu sehen. Anders bei den Gästen, wo Weibel in der letzten Minute des Drittels gar das 1:4 auf dem Stock hatte.

Auch im Schlussdrittel hielt die Überlegenheit der Freiburger an. Aber vorerst gelang den Emmentalern aus einem Gestocher vor dem überragenden Torhüter Matthias Stern durch Rolf Lüthi der Anschlusstreffer zum 2:3. Nun vermochten die Einheimischen die Partie während fünf Minuten auszugleichen. Dann war es Elia Aerschmann, der mit dem 2:4 für die Vorentscheidung sorgte. In den letzten beiden Minuten erhöhten Daniel Käser und Streit zum 2:6-Schlussresultat.

Taktische Umstellung erfolgreich

Freiburgs Trainer Richard Käser hatte nach dem Spiel allen Grund zur Freude: «Unsere taktische Umstellung nach dem ersten Drittel hat das Team super umgesetzt.» Angefeuert vom tollen Publikum habe man die bisher wohl beste Leistung gezeigt. «Je länger die Meisterschaft dauert, desto besser kommen wir in Fahrt, denn zu Saisonbeginn hatten wir wegen den vielen Änderungen im Team einige Probleme, obwohl wir im Sommer gut trainiert hatten. Das Team hat eine relativ lange Zeit benötigt, um sich zu finden. Jetzt funktioniert es aber prächtig.» Nun hoffe er im Final am Samstag zu Hause gegen Basel auch auf eine so gewaltige Unterstützung durch das Publikum.

Begeistert war Freiburg-Präsident Emanuel Waeber: «Wir hatten das Glück, in Konolfingen praktisch ein Heimspiel austragen zu können. Ich hätte nie erwartet, dass uns so viele Fans an einem Sonntagabend (Spielbeginn 19.15) im Emmental unterstützen würden. Unser gut eingestelltes Team ist über sich hinausgewachsen, obwohl der Gegner nie aufgab. Ich hoffe, dass wir nun auch den Final gegen Basel Regio gewinnen und dann die Aufstiegsspiele zur NLB bestehen. Das wäre wunderbar.»

Sehr zufrieden war Michel Ruchat (Yverdon), Präsident der Region 1 von Swiss Unihockey: «Es war ein faires, tempostarkes und technisch hochstehendes Spiel mit einem verdienten Sieger. Die Freiburger würden wohl auch in einer höheren Liga konkurrenzfähig sein.»