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Freiburg nimmt es mit Google Maps auf

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Bisher war beim Online-Auftritt mit Karten des Kantons Freiburg immer von einem kartografischen Schalter die Rede. Neu sprechen die Vertreter des Staates von einem kartografischen Portal.

Tatsächlich stellt die Entwicklung vom Jahr 2007 online zur Verfügung gestellten Kartenmaterial zum jetzigen Webauftritt «map.geo.fr.ch» einen Quantensprung dar. «Es ist ein spannendes neues Werkzeug», sagte Staatsrat Georges Godel, zu dessen Direktion das Amt für Vermessung und Geomatik gehört, bei der gestrigen Präsentation. «Es gibt Online-Kartendienste wie Google Maps oder Mapsearch.ch, aber für unser Projekt setzte der Online-Kartendienst des Bundes den Standard, und diesem entsprechen wir. Es ist ein Musterbeispiel für E-Government.»

Aus allen Direktionen

Godel sagte, dass zur Realisierung des Online-Kartendienstes Mitarbeiter des Amtes ein Jahr daran gearbeitet haben und externe Mandate vergeben wurden. Der neue Web-Auftritt habe 95 000 Franken gekostet, so Godel. «Alle Staatsdienste, die Karten publizieren, wurden in das Projekt einbezogen», so der Staatsrat. «Unser Dienst betreibt die Infrastruktur, aber die Daten kommen von den anderen Direktionen.»

«Die Karte ist das Herz des Online-Auftritts», sagte Vincent Grandgirard, Koordinator des kantonalen Landinformationsdienstes. «Aber das Resultat ist ein Produkt des Staates Freiburg.»

Wie er erklärte, solle die Benutzung der Website so einfach und intuitiv sein wie bei Google Maps, und zwar auf PC, Tablets oder Smartphones. Dennoch sei das maximal verfügbare Kartenmaterial integriert. Die landestopografischen Karten und Luftaufnahmen dienen als Basis. Dazu kommen viele thematische Karten. Insgesamt rund 200.

Beispielsweise aus der Bau- und Raumplanung. Da kann ein Benutzer von einer Gemeinde sämtliche Zonen einsehen, von Bau- über Landwirtschafts- bis zu Gewerbezonen. Mit dem Klick auf eine Bauzone wird sichtbar, ob ein Baugesuch aufliegt, und in welchem Stadium sich dieses befindet. Eine andere Karte gibt einen Überblick über den Stand der Ortsplanungen. Beim Klick auf einzelne Parzellen erscheint der Link zum Grundbuchamt, beispielsweise mit den Informationen über den Besitzer oder die Grösse der Parzellen.

Sehr viele Informationen bringen auch die Karten des Kulturgüterdienstes. Per Mausklick wird sichtbar, welche Kulturgüter sich in einer Gemeinde befinden, wie schützenswert diese sind, und welche geschichtlichen Informationen dahinter stecken.

 Ganz neu sind die Karten über die Freiburger Wälder. Flächendeckend sind die Forstreviere eingezeichnet, über die Suchfunktion lassen sich aber auch aussergewöhnliche Einzelbäume, Waldreservate und die vom asiatischen Laubholzbockkäfer betroffenen Gebiete darstellen.

Zeitreisen

Eine weitere Neuerung des Webauftritts ist die Möglichkeit einer Zeitreise. So lassen sich Luftaufnahmen seit 1998 im Abstand von drei Jahren miteinander vergleichen. Die letzten Luftaufnahmen entstanden 2013, als beispielsweise die Poyabrücke noch im Bau war. Auf dem Kartenmaterial ist die Poyabrücke aufgrund der Planungsdaten dagegen schon eingezeichnet. In die andere Richtung lässt sich auf Freiburger Karten bis ins 18. Jahrhundert zurücksurfen. Etwa in Zeiten, als es den Greyerzersee noch nicht gab.

Zuverlässig und legal

Die Freiburger Online-Karten sind sowohl für Laien wie auch für professionelle Benützer gedacht. Alle Karten lassen sich individuell bearbeiten, speichern und ausdrucken. «Es gibt gewisse Basis-Geodaten, welche wir zur Verfügung stellen müssen», so Kantonsgeometer Remo Durisch. Immer wieder kommen Anfragen, weitere Daten und Karten aufzunehmen. «Unser Wille ist es, so viel wie möglich zur Verfügung zu stellen. Die Daten müssen einfach verlässlich und mit dem Gesetz vereinbar sein.»

Kartografischer Streifzug ins Oberland

Wer auf den neuen Online-Kartendienst des Kantons Freiburg gelangen will, der schreibt am besten die Adresse «map.geo.fr.ch» ganz aus. Sonst landet man bei der französische Ausgabe des Magazins Geo. Wählt der Benutzer aber den korrekten Weg durch den Cyberspace empfängt ihn eine schattierte Karte des Kantons Freiburg mit dem charakteristischen grünen Kopf der Staatskanzlei. Die Navigationsinstrumente sind bekannt: das Plus und das Minus zum Zoomen, das Suchfeld mit der Lupe, Werkzeuge zum Messen und Zeichnen auf der Karte sowie die Auswahl zum Speichern oder Drucken. Am linken Seitenrand thematische Begriffe, um sich eine Suchmaske zusammenzustellen. Ganz wichtig: Das Feldchen für die deutsche Version der Website.

Der Klick auf das Luftbild, und der ganze Kanton breitet sich aus. Wo beispielsweise befindet sich die Guglera? Das Luftbild ohne Dorf- oder Flurnamen verwirrt. Die Stadt Freiburg sticht hervor, und am einfachsten ist die Orientierung entlang der Strassen. Beim Klicken auf einen Ort erscheint, mit etwas Verzögerung, ein Infokästchen: «Kanton Freiburg, Singine, Giffers». Zwischen Waldstücken und grünen Wiesen ist ein Gebäude, grösser als alle anderen, mit einem hellen Dreieck. Klick: Adresse Guglera 1, 1735 Giffers, Eidg. Gebäudeidentifikator 1542749. Klick, Grundstück-Nummer 663. Link zum Grundbuchamt: 16 117 Quadratmeter, Besitzer Schweizerische Eidgenossenschaft. Da haben wir’s also amtlich.

Wie lange mag es von da wohl bis zum nächsten Gasthof sein? Mit dem Messwerkzeug also munter dem Weg entlang, nordöstlich, bis ins Dorfzentrum Rechthalten: 1508 Meter. Weiter zum Höhenprofil. Doch wie? Der Pfeil der Distanzmessung lässt nicht mehr locker und will nicht von der Karte verschwinden. Das Höhenprofil anklicken und den Wegpfeil abschütteln, geht nicht. Das Gugleragebäude wirft mächtige Schatten auf dem Luftbild, doch der Link zu Street View bringt nichts. Das Google-Auto ist an der Guglera noch nie vorbeigefahren.

Was bietet die Umgebung sonst noch? Verzeichnete archäologische Perimeter namens Rossmatta, Weid, Flüe und Gäu, das schützenswerte Ortsbild Giffers von lokaler Bedeutung, zwei Gemeindeführungsorgane für den Katastrophenfall.

Nun entfaltet die Suchmaske ihre ganze Vielfalt. Hier ein Häklein, da ein weiteres, und noch eines: Der nächste besondere Baum befindet sich in Treyvaux, die Laubholzbockkäfer ganz nahe bei Brünisried, und ein Pilzreservat ist nicht in Sicht.

Zurück in die gute alte Zeit, auf die Siegfriedkarte von 1945. Die Guglera hiess damals Gauglera, umgeben von Ramsera und Schlossweid. Nur der störende Strich vom Distanzmessen ist immer noch nicht von der Karte verschwunden.

 

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