Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Freiburg trifft auf Catania – eine neue Ausstellung im Museum Murten

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Distanz von Freiburg nach Catania beträgt 1698 Kilometer. Unter dem Titel «1698/t-t – Eine Entfernung, zwei Länder» ist im Museum Murten ab Samstag eine Ausstellung mit sizilianisch-freiburgischen Künstlerpaaren zu sehen.

Italienisch, Deutsch und Französisch: An der Pressekonferenz im Museum Murten zur neuen Wechselausstellung sind alle drei Sprachen präsent. «Das ist charakteristisch für dieses Projekt», sagt Museumsdirektor Denis Decrausaz. Das Prinzip der von der Freiburger Künstlerin Valeria Caflisch initiierten Ausstellung ist simpel: Vier Kunstschaffende aus Sizilien tun sich mit vier Freiburger Kunstschaffenden zu vier Duos zusammen. Dafür suchte Caflisch acht Künstlerinnen und Künstler aus, die bereits Rang und Namen haben. «Wir wussten nicht, was dabei herauskommt», erzählt sie fröhlich. Ab Samstag sind Bilder, Fotografien, Audiodateien und Videos der Künstlerpaare im Museum Murten zu sehen und zu hören. 

Es sei zu Beginn wie ein Spiel gewesen: «Sie stellten Bilder auf eine Plattform und kommunizierten miteinander, ohne zu wissen, wer die anderen sind.» Das war im Sommer 2019. Direkte Gespräche folgten. Zwei Jahre später, im Sommer 2021, trafen sich die Künstlerpaare im Freiburgischen, später in Sizilien. Die Aufgabe von Caflisch in dem Spiel war die Koordination:

Ich bin die Mutter des Projekts.

Zwei Grossmütter

«Als wir uns getroffen haben, war die Familie das grosse Thema», erzählen die Künstlerinnen Alessandra Schilirò aus Catania und Primula Bosshard aus Freiburg. Ihre Gemeinsamkeit sind ihre italienischen Grossmütter: «Es ist ein Porträt unserer Nonnas entstanden, ein Porträt auch anhand von Gegenständen», erklärt Bosshard. «Auf der Reise nach Sizilien mit dem Zug und dem Schiff habe ich an jeder Haltestelle ein Bild gemacht», so die Fotografin. Mittels Fotomontage taucht nun die Familie von Schilirò an einer der Haltestellen auf. 

Objekte der Grossmütter wie Hüte und von der Nonna genähte Stücke sind Teil des Werks der beiden Frauen. «Wir haben in der ersten Woche viel über unser Leben, unsere Familien gesprochen», erzählt Schilirò. «Wir haben uns Geschichten erzählt, das war sehr berührend.» Weil Schilirò Malerin ist und Bosshard Fotografin, sei es nicht einfach gewesen, ein zusammengehöriges Werk entstehen zu lassen. Sie fanden sich mit der Fotomontage und mit Bildern, welche Schilirò malte. So sind die Grossmütter auf einem Bild als Kinder nebeneinander zu sehen. Alessandra Schilirò war die einzige Kunstschaffende aus Sizilien, die am Mittwoch im Museum Murten anwesend sein konnte. 

Licht und Dunkel

Der Künstler Ivo Vonlanthen mit Sensler Wurzeln hat sich mit Gianluca Lombardo zusammengetan. «Alle haben anders gearbeitet, und ich wusste nicht, wo das hinführt», sagt Vonlanthen. Als Gianluca Lombardo zu ihm nach Freiburg ins Atelier gekommen sei, habe er dortbleiben und nicht nach draussen gehen wollen. Er arbeite sonst gerne im Freien. «Doch Gianluca war so glücklich in dem Atelier, und wir waren nach zwei Stunden mitten in der Arbeit.» Vier Momente seien in Catania und Freiburg entstanden – von zwei Malern, «die sich ihre Welt erklären wollen». 

Die Bilder in dunklen Farben stammen von Gianluca Lombardo, jene in helleren Farbtönen von Ivo Vonlanthen als Antwort.
Charles Ellena

Gianluca habe ihm erklärt, wie er arbeitet, und ein Bild gemalt. Er wiederum habe mit einem Bild geantwortet. «Wir haben uns über die Bilder ausgetauscht, Tag für Tag und Stück für Stück.» Nach drei Tagen seien die Wände seines Ateliers gefüllt gewesen mit Werken. Es sei ein sehr persönlicher Austausch gewesen: «Gianluca war in dunklen Emotionen, und ich habe für ihn das Licht gesucht.» 

Der See als Tröster

«Ich lebe am Vully, und der Murtensee war mein Tröster zu Beginn der Pandemie», erzählt die Künstlerin Christiane Hamacher. Sie sei jeden Tag an den See gegangen und habe denselben Ausschnitt fotografiert. Das Ergebnis sei quasi ein Lockdown-Archiv. Aus den Bildern entstanden zudem Foulards, produziert in Italien. «Sie sollen als Schutz dienen und Freude bereiten.»

Die Bilder von Christiane Hamacher sind neben einem Museumsstück angeordnet. 
Charles Ellena

Ihr Pendant Marcella Barone sei an den Murtensee gekommen und habe unter Wasser gefilmt. An fünf Orten am Murtensee entstanden Fotos, auf denen Barone von hinten zu sehen ist. «Marcella lebt 50 Meter vom Meer entfernt», erzählt Hamacher. «Aus den Fotos von Catania habe ich Malereien entwickelt.» Der Horizont, das Meer, die Nivellierung seien der rote Faden in dem gemeinsamen Werk. Platz finden die Werke neben der Dauerausstellung des Museums Murten: «Das ist unsere Besonderheit», freut sich Museumsdirektor Denis Decrausaz. Faszinierend sei immer wieder, wie alte und neue Stücke gut zusammenfänden.

Den Alltag in Szene gesetzt

Die Freiburger Künstlerin Isabelle Pilloud bildet mit dem Sizilianer Francesco Balsamo ein Duo. «Als wir uns am ersten Tag beim Frühstück unterhielten, haben wir entschieden, dieses Treffen zu materialisieren.» Sie hätten den Alltag entdecken wollen: «Wir sind von einer Kaffeetasse ausgegangen, vom Banalen des Alltags.» Die Tasse gibt es nun auf eine Folie genäht zu entdecken. Die Türe als Zugang für ihr Treffen fand ebenfalls Einzug. «Wir haben immer zusammen am gleichen Werk gearbeitet», erklärt Pilloud. 

Die Freiburger Künstlerin Isabelle Pilloud erklärt das Werk, welches sie gemeinsam mit dem Künstler Francesco Balsamo aus Sizilien geschaffen hat.
Charles Ellena

Der Vulkan Ätna wie auch ein Freiburger Chalet sind im Werk zu erkennen, wie auch Gegenstände aus den Ateliers der beiden Kunstschaffenden. «Wir haben Erinnerungsstücke, für uns wertvolle Objekte ausgewählt, alles hat eine Bedeutung.» So fanden auch Werkzeuge wie eine Schere oder eine Brille Einzug in das Schaffen. Die Arbeit sei ein gemeinsamer Prozess und noch nicht beendet, freut sich die Künstlerin. 

Programm

Vernissage und Führungen

Die Vernissage der neuen Wechselausstellung «1698/t-t – Eine Entfernung, zwei Länder» im Museum Murten findet am Samstag, 26. März, um 18 Uhr statt. Am 10. April um 16 Uhr folgt eine Führung durch die Ausstellung mit den Künstlerinnen und Künstlern auf Französisch, am 19. Mai um 19 Uhr eine Führung auf Deutsch. Am 12. Mai um 18 Uhr gehen die Vorstellung einer Publikation des Gesamtwerks sowie eine Podiumsdiskussion über die Bühne. Die Dokumentation des Werks hat Laura Malerba übernommen, Gastkuratoren sind Valentina Barbagallo und Philippe Clerc.

Nach der Ausstellung im Museum Murten wird das Schaffen der Künstlerinnen und Künstler auch in Catania in der Stiftung Brodbeck zu sehen sein. emu

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema