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Freiburg will wieder an die Spitze

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Badmintonspielerinnen und Badmintonspieler aus Freiburg sucht man im aktuellen Schweizer Elite-Nationalteam vergeblich. Mit Oliver Schaller, der im Sommer 2019 seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte, verschwand der letzte Freiburger von der internationalen Bühne. Es ist das vorläufige Ende einer unerfreulichen Entwicklung, die sich schon länger abgezeichnet hat. Es ist noch keine zwanzig Jahren her, da hatten gleich mehrere Freiburger Junioren den Sprung in die nationale Elite geschafft, seit 2016 (Benedikt Schaller) ist dies keinem mehr gelungen. Zwar mischt die Union Tafers-Freiburg in der NLA-Meisterschaft nach wie vor an der Spitze mit, es waren und sind aber in erster Linie die Routiniers, die für die Erfolge verantwortlich sind.

Von der Konkurrenz überholt

Dass Freiburg inzwischen von der Konkurrenz aus den anderen Kantonen überholt worden ist, liegt in erster Linie an der unterschiedlichen Nachwuchsförderung. Auf Clubebene wird in Freiburg nach wie vor gute Juniorenarbeit betrieben, auf kantonaler Stufe war das Zusatzangebot für die talentiertesten Spieler aber lange bescheiden. «Als ich vor drei Jahren das Kadertraining übernommen habe, wurde einmal pro Woche trainiert», erinnert sich Nicole Schaller. «Nach und nach haben wir es auf vier Einheiten erhöht, das ist aber noch immer deutlich weniger, als in anderen Kantonen trainiert wird.» Das Problem: Schaller hat das Kadertraining mehr oder weniger nebenbei unterhalten, während andere Kantone schon länger dank ihren Regionalen Leistungszentren von einer besseren Infrastruktur, mehr Trainingseinheiten und professionellen Trainern profitieren.

Sport-Kunst-Ausbildung

Der Freiburger Badminton Verband FBV hat das Problem inzwischen erkannt, und er hat reagiert: Seit dem 1. Dezember verfügt auch er über ein offizielles, von Swiss Badminton als zweithöchste Förderstufe anerkanntes Regionales Leistungszentrum, in dem Nicole Schaller als Trainerin fix in einem 30-Prozent-Pensum angestellt ist. «Mit den vier Trainings war ich an einem Punkt angelangt, an dem es zu viel wurde, um es hobbymässig zu betreiben. Zugleich war es zu wenig, um etwas wirklich Gutes anbieten zu können.» Deshalb habe sie das Gespräch mit dem Verband gesucht, erklärt Schaller, und von ihm wissen wollen, wie er zum Leistungssport stehe. «Will man Junioren an die nationale Spitze bringen, dann geht es heute nur noch mit professionellen, kantonalen Strukturen. Die Clubs können den nötigen Trainingsumfang nicht mehr allein gewährleisten.» Ein U13-Spieler müsse heute mindestens acht Stunden pro Woche trainieren, bei der U15 seien es 10 Stunden, rechnet die Schmittnerin vor.

Dank den neuen RLZ-Strukturen können die acht bis zehn besten Nachwuchstalente im Alter zwischen U13 und U19 künftig neben den Clubtrainings noch fünf Mal im regionalen Zentrum schwitzen. Auch sonst bringt das Leistungszentrum einige Verbesserungen und Erleichterungen mit sich. Weil es der Staat Freiburg offiziell anerkannt hat, erhalten die Mädchen und Knaben im Rahmen des Programms Sport-Kunst-Ausbildung eine Stundenplan-Entlastung sowie im Bedarfsfalle eine zusätzliche schulische Unterstützung. Nach Absprache mit der Schule können sie für ihre Badmintontrainings oder Turniere frei bekommen, bisher konnten sie höchstens vom Turnunterricht dispensiert werden. Zudem unterstützt der Kanton die neue Einrichtung auch finanziell.

Ein kleiner Schritt

Auch der Freiburger Badminton Verband lässt sich sein neues Aushängeschild etwas kosten: 35 000 Franken – das entspricht rund 60 Prozent des gesamten Budgets. «In diesem Betrag ist alles enthalten, von Hallenmiete über Material bis Trainerhonorar», relativiert Daniel Dupraz, Präsident des FBV. Das finanzielle Fundament für das RLZ hatten die Freiburger Clubs bereits an der letztjährigen Generalversammlung des FBV mit einer Erhöhung der Mitgliederbeiträge gelegt. «Das war ein klares Bekenntnis zum Leistungssport im Kanton», freut sich Dupraz rückblickend.

Der Anfang ist gemacht – allerdings liegt Freiburg mit den 35 000 Franken und der Teilzeittrainerin deutlich hinter den Möglichkeiten der anderen fünf regionalen Leistungszentren zurück. Fast überall ist mindestens ein Profitrainer Vollzeit engagiert und der Grossteil der Konkurrenz verfügt im Gegensatz zu Freiburg über eine fixe Trainingshalle. «Selbst wenn wir unser ganzes Verbandsbudget für das Leistungszentrum einsetzen würden, wäre es immer noch weniger, als die anderen zur Verfügung haben», sagt Dupraz schulterzuckend. Aber man wolle das Projekt erst einmal anlaufen lassen und schauen, wie es sich bewähre. «Wenn wir merken, dass es so nicht reicht, dann schauen wir weiter. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.»

Ehrgeizige Ziele

Baupläne hat Nicole Schaller für das neue Zentrum einige. «In einem ersten Schritt wollen wir Trainings am Mittag und am Morgen organisieren», sagt die OS-Lehrerin. «Ein zweiter Punkt ist der ganze Kraftbereich. Da wollen wir ebenfalls einen geregelten Trainingsaufbau initiieren.»

Die zweifache Schweizer Meisterin hat ehrgeizige Ambitionen: «In fünf Jahren wollen wir die Strukturen soweit geschaffen haben, dass ein talentierter Junior, der im Trainingszentrum anfängt und die ganze Ausbildung durchläuft, am Ende NLA-tauglich ist», so die 27-Jährige. Von dem Projekt solle der ganze Badmintonsport der Region profitieren. «Wir zeigen den Jungen, dass es bei uns eine sportliche Perspektive gibt, dass es sich lohnt, etwas zu investieren.»

Und wann wird wieder einmal ein Freiburger den Sprung in die NLA oder gar in das Nationalteam schaffen? «Bei den U17 hat es zwei Brüder, die den Sprung schaffen könnten, und auch bei den U19 ist einer dabei», sagt Nicole Schaller. «Sie brauchen aber noch drei, vier Jahre Zeit.»

Leistungszentrum

Nicole Schallerals Trainerin

Seit dem 1. Dezember verfügt der Kanton Freiburg über ein regionales, von Swiss Badminton anerkanntes Leistungszentrum für Badminton. Als Trainerin ist im RLZ Nicole Schaller mit einem 30-Prozent-Pensum engagiert. Die NLA-Spielerin von Union Tafers-Freiburg und mehrfache Schweizermeisterin wird von Stephan Dietrich unterstützt. Er ist als Assistent-Trainer für ein Training und als Coach an den Turnieren tätig. Auf organisatorischer Ebene wird Gilbert Fischer die Verantwortung des Regionalen Leistungszentrums übernehmen. Weiterführen wird er auch seine Funktion als Verantwortlicher des kantonalen Juniorenkaders.

ms

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