Autor: Karin aebischer
Die Fotografien von Paul Mülhauser passen bestens zum diesjährigen Messe-Motto «Wald». Er hat auf unzähligen Veloausflügen durch die Freiburger Landschaft oft zufällig Orte mit einem ungewöhnlichen Licht-Schatten-Spiel entdeckt und festgehalten. Ein Teil davon wurde vor einem Jahr im Heim Bachmatte in Oberschrot gezeigt.
Nun hat Paul Mülhauser, der in Oberschrot eine Arztpraxis führt, seine Ausstellung erweitert. Im Forum wird der Baum in seiner stilisierten und abstrahierten Form gezeigt. «Was oft langweilig und unästhetisch wirkt, rücke ich ins Zentrum», erklärt er. So spielt er zum Beispiel mit ungewohnten Blickwinkeln oder Spiegelungen der Bäume. Himmel, Wolken und die Sonne geben den Fotografien eine stimmungsvolle Note.
Eine Serie von Aufnahmen hat Paul Mülhauser mit Infrarotfilmen gemacht. Die Schwarzweissentwicklung ergibt dabei eine sehr surrealistische Wirkung. Der blaue Himmel erscheint schwarz, die Blätter weisslich. «Solche Infrarotfilme werden nicht mehr hergestellt. Ich konnte zum Glück noch die letzten Stücke ergattern.»
Für den Sensler werden die Bäume erst dann interessant, wenn sie von Wind, Blitz und Wetter gekennzeichnet sind. Dadurch würden Unvollkommenheiten entstehen, die eine neue, spannende Seite des Baumes hervorbringen. «Viele Personen empfinden den Wald und die Bäume als langweilig. Andere finden gerade dort einen Ort der Ruhe und des Trostes», meint er.
Vom Vater geerbt
Paul Mülhauser hat einen Grossteil seiner Ausrüstung von seinem Vater, dem verstorbenen Fotografen Paul Mülhauser geerbt. Er arbeitet in zwei Labors, in Oberschrot und in Bürglen. «Ich habe schon vor meinem Studium intensiv fotografiert», sagt er.
Damals habe er sich stets spezielle Aufgaben gestellt, erzählt er den FN. So habe er zum Beispiel einen Bauern auf seinem Weg in den Schlachthof begleitet. Heute wie damals hält er die Spiele des HC Freiburg-Gottéron mit der Kamera fest. Sie ist sozusagen sein ständiger Begleiter.