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Freiburger Fischer sind verärgert

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«Seit Jahren werden wir vertröstet, doch nichts passiert», sagt Roland Fasel, Vorstandsmitglied des Freiburgischen Verbands der Fischereivereine den FN. Der Verband hat am Samstag an seiner Jahresversammlung erfahren, dass der Kanton auch 2016 keine Zander und Hechte im Greyerzer- und Schiffenensee aussetzen wird. «Dabei hat der Kanton uns das letztes Jahr versprochen», sagt Fasel.

An der letztjährigen Versammlung wurde nämlich bekannt, dass seit 2007 keine Fische ausgesetzt und insgesamt 668 000 Franken nicht dafür verwendet wurden, die eigentlich dazu bestimmt waren (FN vom 27. April 2015). Die Fischer sind damit nicht einverstanden, denn von dem Betrag, den sie für ihr Fischerpatent bezahlen, sind 30 Prozent für die Wiederbevölkerung vorgesehen. Jährlich macht das 170 000 Franken aus. Staatsrätin Marie Garnier versicherte, das Versäumnis nachzuholen.

Das wäre laut Roland Fasel nötig: «Wir stellen fest, dass es weniger Fische in den Stauseen hat», sagt er. Da es sich um künstliche Seen handle, sei eine natürliche Vermehrung der Fische schwierig. Beim Greyerzersee sei sie kaum möglich, weil dort die Pegel stark schwankten. «Die Eier können nicht überleben, wenn sie zum Beispiel plötzlich auf dem Trockenen sind», erklärt er. Fasel räumt jedoch auch ein, dass es immer mehr Fischer gibt, die immer mehr Fische fangen.

Angst vor Krankheiten

Marc Mettraux, Sektorchef beim Amt für Wald, Wild und Fischerei, hat eine etwas andere Optik als die Fischer. «Es ist nicht so einfach, Fische in den Seen auszusetzen», sagt er. Der Kanton verfüge über keine Zander- und Hechtzucht. «Und wir wollen keine Fische aus dem Ausland importieren, weil wir befürchten, so Krankheiten einzuschleppen.» Deshalb sei es nicht möglich, das im letzten Jahr gemachte Versprechen zu halten.

Im Juli eröffnet der Kanton jedoch eine Fischzucht in Estavayer-le-Lac. Dort sollen laut Mettraux in einem ersten Schritt Hechte gezüchtet werden, die anschliessend im Greyerzer- und Schiffenensee ausgesetzt werden könnten. In einem zweiten Schritt sei die Zucht von Zander möglich.

Mettraux begründet auch, weshalb der Kanton in den letzten Jahren keine Fische in den Stauseen ausgesetzt hat: «Wir haben festgestellt, dass der Ertrag gut ist, die natürliche Produktion hat offenbar gereicht.» Er weist zudem darauf hin, dass mit Wiederbevölkerung nicht nur das Aussetzen von Fischen gemeint ist. Laut Mettraux setzt der Kanton den jährlichen Betrag von 170 000 Franken auch für wissenschaftliche Studien sowie für die Revitalisierung von Bächen und Seen ein. «Gerade der letzte Punkt kostet sehr viel Geld.» Im Greyerzersee habe man versucht mit gefällten Bäumen oder Anpassungen des Seeufers Laichplätze für Fische zu schaffen. «Da der Wasserpegel stark schwankt, ist es schwierig», räumt Mettraux ein.

Konkrete Antworten

Roland Fasel betont, dass den Fischern an einer guten Zusammenarbeit mit dem Kanton gelegen ist. «Wir wollen aber endlich konkrete Antworten: Wann will der Kanton welche Fische wo aussetzen? Das soll er uns endlich sagen.» Letztes Jahr habe der Kanton dem Verband mündlich Versprechungen gemacht. Nun sähen seine Vorschläge ganz anders aus. «Darauf können wir nicht eingehen», sagt Fasel.

Um Antworten zu erhalten, reichten zehn Grossräte Ende März ein Mandat ein. Neben dem Aussetzen von Zander und Hechten forderten sie auch ein Audit, welches das Funktionieren des Amtes für Wald, Wild und Fischerei überprüfen soll.

Staatsrätin Marie Garnier (Grüne) sieht dem gelassen entgegen: «Das Audit wird zeigen, ob wir das Geld gesetzeskonform eingesetzt haben oder nicht.» Der Kanton habe den Fischern keine konkreten Versprechen gemacht für eine Wiederbevölkerung in diesem Jahr. «Wir haben bisher mit den Fischern keine Lösung gefunden, wir werden den Kompromiss aber weiterhin suchen», betont Garnier.

Fluss und Bach: Kanton will Verantwortung

Z urzeit ist der Kanton für den Fischbesatz in den Seen zuständig, das Mandat für den Besatz in Flüssen und Bächen liegt bei den Fischereivereinen. Dies soll sich nun ändern. «Die Aufteilung ist historisch gewachsen, das Gesetz schreibt aber vor, dass der Kanton die Verantwortung trägt», erklärt Sektorchef Marc Mettraux. Der Kanton wolle jedoch weiterhin eng mit den Fischern zusammenarbeiten und sie in der entsprechenden Arbeitsgruppe integrieren. «Damit möchten wir Probleme, wie wir sie jetzt bei den Seen kennen, verhindern», sagt Mettraux. mir

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