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Freiburger Gegner der Managed- Care-Vorlage bilden

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Freiburger Gegner der Managed- Care-Vorlage bilden Nein-Komitee

Gegen die Vorlage für die Einführung von Managed-Care-Modellen gibt es Widerstand. Gestern hat eine Allianz ihre Argumente dagegen vorgestellt.

Autor: Fahrettin Calislar

FreiburgIm Vordergrund ihrer Kritik gegen die Managed-Care-Vorlage stehen für die Gegner die Reduktion der freien Arztwahl, sie befürchten die Einführung einer Zweiklassengesellschaft im Gesundheitswesen, kritisieren die fortschreitende Ökonomisierung und die einseitige Stärkung der Krankenkassen. «Ihnen wird der Schlüssel zu unserem Gesundheitswesen in die Hand gegeben», warnte Gewerkschafterin Wyna Giller, «Patienten und Anbieter werden von den Kassen abhängig.»

Valentine Jaquier-Roduner vom Hebammenverband betonte: «Wir sind nicht gegen Ärztenetzwerke», man störe sich aber am Geist der Vorlage. «Das Gesundheitswesen kann nicht Gewinn abwerfen», so Jaquier weiter. Das Konzept der Vorlage sei vage, unklar, unpräzis. Ein Beispiel: Zwar erhalte der Bundesrat neu die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Doch diese Kompetenz sei im Detail nicht definiert. Ihr Fazit: «Wir brauchen kein neues System.»

Psychiater Daniel Cornaz bestritt, dass es einen Medizintourismus gibt, wonach viele Patienten öfter zu Ärzten gehen als notwendig. «Das ist eine Minderheit, die meisten Leute haben gar keine Zeit dafür.» Das sei ein ähnlicher Fall wie bei der Diskussion um mögliche IV-Missbräuche.

Verbindung gefährdet

Ein besonderer Dorn im Auge ist den Kritikern die Verpflichtung der Anbieter, den Kassen Budgets vorlegen zu müssen. Sie müssten sich an der Deckung eines allfälligen Defizits beteiligen und profitierten umgekehrt im Fall eines Betriebsgewinns. Das gefährde die Qualität der Pflege, so Giller. Und Cornaz fügte an: «Entscheide sollten nach pflegerischen und nicht nach finanziellen Gründen gefällt werden.» Er verwies auf die enge Verbindung zwischen Patient und Therapeut, welche er durch die Managed-Care-Vorlage gefährdet sieht. Zudem, so betonte VPOD-Sekretärin Giller, werde im Fall eines Defizits wohl als Erstes gleich beim Personal gespart.

«Die Qualität unseres Gesundheitswesens steht auf dem Spiel», fasste Milka Miskovic vom Freiburgischen Gewerkschaftsbund zusammen. Und SP-Präsident David Bonny äusserte seine Befürchtung, dass das neue System zu weiteren Kosten in der Administration der Krankenkassen führen werde.

Die Freiheit kostet mehr

Das Prinzip der neuen Vorlage: Wer sich einem Versorgungsnetzwerk anschliesst, bezahlt weniger Selbstbehalt als ein Patient, der auf die freie Arztwahl beharrt. Die Vorlage enthält auch eine Neuerung beim Risikoausgleich zwischen den Krankenkassen.

Bundesrat und Parlament waren für die Vorlage. Das Referendum wurde im Januar mit 133000 Unterschriften eingereicht. Die Ärzteorganisation FMH stand hinter der Lancierung des Referendums, die Ärzteschaft ist in der Frage aber gespalten. Abgestimmt wird am 17. Juni.

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