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Freiburger müssen noch keine Preiserhöhung bei Erdgas fürchten

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Durch den Krieg in der Ukraine ist der Preis für Erdgas explodiert. Groupe E, der grösste Freiburger Energiekonzern, will seine Gaspreise nicht anpassen – zumindest vorläufig nicht.

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine schoss letzten Donnerstag Europas Gaspreis um rund 60 Prozent in die Höhe – das ist der schnellste Anstieg, den es jemals innerhalb eines Tages gab. Der Grund: Ein Fünftel der in Europa verbrauchten Energie stammt aus Gas. Davon wiederum kommen knapp 40 Prozent aus Russland. In der Schweiz stammt sogar fast die Hälfte des importierten Gases aus Russland. Gas ist in der Schweiz der drittwichtigste Energieträger. Nach Auskunft von Thomas Hegglin, Mediensprecher des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie (VSG), wird immer noch in jedem fünften Schweizer Haushalt mit Gas geheizt. Im Kanton Freiburg beispielsweise beliefert der Energiekonzern Groupe E fast 5000 private und industrielle Kunden, die im vergangenen Jahr 943 Gigawattstunden aus Erdgas bezogen. Nicht wenige dieser Kunden befürchten angesichts der Ukraine-Krise, dass ihnen in den nächsten Tagen ein Brief mit einer saftigen Preiserhöhung ins Haus flattert. Doch Pascal Abbet, Direktor von Groupe E, beruhigt:

Wir planen für die erste Jahreshälfte 2022 keine Preiserhöhungen.

Abbet fährt weiter: «Die Ende 2021 angekündigten Tarife bleiben fix.» Allerdings werde Groupe E die internationale Lage aufmerksam verfolgen und Ende Mai die Tarife für das zweite Semester 2022 bekannt geben. Pascal Abbet will aber noch keine genauen Zahlen nennen. Bis jetzt passte Groupe E die Tarife nur einmal jährlich an. Das Unternehmen hat aber die Möglichkeit, dies auch zwei Mal pro Jahr zu tun. Für Hegglin vom VSG ist klar: «Angesichts der Situation in der Ukraine ist davon auszugehen, dass sich die stark gestiegenen Gaspreise auch auf die Endverbraucher auswirken werden.»

Versorgungssicherheit ist gewährleistet

Höhere Preise sind das eine, doch was bedeutet eine weitere Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts für die schweizerische Energieversorgung? Könnte es zu Versorgungsengpässen kommen, wenn der russische Präsident Wladimir Putin plötzlich den Gashahn zudreht? «Ich sehe im Moment keine Gefahr von Versorgungsengpässen für die Schweiz», sagt Hegglin. Und Abbet von Groupe E fügt an: «Dank der langfristigen Einkaufsplanung kann unser Unternehmen schon jetzt die Versorgung von Erdgas für seine Kunden bis in die erste Hälfte 2023 garantieren.»

Die EU und die Schweiz haben aus der russisch-ukrainischen Gaskrise von 2009 schon ihre Lehren gezogen und Massnahmen ergriffen, um die Gasversorgung sicherzustellen. Zwar existieren in der Schweiz im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten keine Pflichtlager für Erdgas, stattdessen aber für Heizöl. Und viele Industriebetriebe können im Notfall von Gas auf Heizöl umstellen. Zusätzlich bestehen im Worst-Case-Szenario Verträge mit Frankreich.

Alternative zu russischem Erdgas

Und auch wenn der grösste Teil des Erdgases immer noch via Pipelines transportiert wird, haben sich Alternativen entwickelt. Im Gegensatz zu früher kann Gas heute verflüssigt als LNG (siehe Kasten) weltweit über den Seeweg verschoben werden. Seit Ausbruch der Gaskrise im letzten Jahr sind die LNG-Lieferungen nach Europa deutlich gestiegen. Nach Angaben der EU-Kommission deckt LNG jetzt schon rund 25 Prozent des europäischen Bedarfs. Die Importkapazitäten in Europa liegen schon bei 40 Prozent. Auch für Thomas Hegglin ist Flüssiggas eine wichtige Alternative, um die Abhängigkeit vom russischen Erdgas zu reduzieren. Daneben sollen auch erneuerbare Gase stärker gefördert werden.

LNG (Liquefied Natural Gas)

600-fach geringeres Volumen

Konnte Gas früher nur regional über Pipelines bezogen werden, so kann es heute auch verflüssigt weltweit über den Seeweg beschafft werden. LNG (Liquefied Natural Gas) ist die Bezeichnung für Flüssigerdgas. Um LNG zu erhalten, wird Erdgas von Schwefel, Stickstoff und Kohlendioxid gereinigt und auf Temperaturen von bis zu minus 162 Grad Celsius abgekühlt. Dadurch wird Erdgas verflüssigt. Dieser Prozess verringert das Volumen um das 600-fache, wodurch sehr grosse Mengen des verflüssigten Energieträgers gelagert und transportiert werden können.

In LNG-Terminals wird das flüssige Gas aus den Transportschiffen abgepumpt. In Ländern der Europäischen Union gibt es im Moment 26 solcher Terminals, die bisher rund 25 Prozent des Gasbedarfs decken konnten. Anschliessend kann das Gas in flüssigem Zustand als Treibstoff für Schiffe dienen, wobei LNG den Vorteil geringer CO2-Emissionen hat. Die Alternative ist, dass es durch Erwärmung wieder gasförmig und in das Gasnetz eingespiesen wird. Gefördert wird LNG vor allem in Australien, Katar und den USA, wo die LNG-Exportindustrie zurzeit massiv ausgebaut wird.

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