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Freiburger Pferdezüchter sind besorgt

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«Falls dieser Verordnungsentwurf umgesetzt werden sollte, würde die Pferdehaltung in der Landwirtschaftszone stark eingeschränkt», sagt Hans Bielmann, Präsident des Verbandes Freiburgischer Pferdezuchtgenossenschaften. Er ist aufgebracht, so wie viele andere Pferdebesitzer und -besitzerinnen im Kanton Freiburg und der ganzen Schweiz. Der Entwurf des Bundesrates zur eidgenössischen Raumplanungsverordnung regelt nämlich unter anderem, wie viele Pferde, Ponys oder Esel Betriebe in der Landwirtschaftszone halten dürfen (siehe Kasten). «Kleinere landwirtschaftliche Betriebe gelten demnach als Hobbybetriebe und dürfen nicht mehr als zwei Pferde halten», sagt Bielmann. Er selbst, der vier Pferde hält, dürfte also nur zwei haben.

Eingabe eingereicht

Die Freiburger Pferdezuchtgenossenschaften haben gegen den Verordnungsentwurf eine Eingabe eingereicht, so wie viele andere Pferdehalter und -züchter in der ganzen Schweiz. Aufgerufen dazu hat die Zeitschrift «Pferdewoche» (siehe Kasten). «Wichtig ist jetzt, dass die Pferdehalter und -züchter geschlossen auftreten», findet Hanspeter Dousse, Präsident der Pferdezuchtgenossenschaft Sensebezirk. Auch Bruno Spring, Präsident der Pferdezucht- und Berggenossenschaft Seebezirk, unterstütztdie Eingabe. «Wenn es schwieriger wird, Pferde zu halten, so werden wir Züchter weniger Tiere verkaufen können»,befürchtet er.

Spring sowie Dousse und Bielmann finden den Verordnungsentwurf unverständlich. «Das neue Raumplanungsgesetz sollte die Pferdehaltung eigentlich erleichtern», sagt Bielmann. «Doch von der Verordnung profitieren nur Grossbetriebe.» Gerade für Freiburger Kleinbauern, die oft nebenbei Pferdeboxen vermieteten oder eine kleine Pferdezucht betrieben, sei das ein existenzielles Problem. Dousse sagt: «Pferde gehören seit jeher zur Landwirtschaft–weshalb sollen Haltung und Zucht nun erschwert werden?»

 Thomas Kappeler, Leiter der Sektion Recht des Bundesamtes für Raumentwicklung, bemüht sich derweil, die Gemüter zu beschwichtigen. Auf Anfrage sagte er: «Die Verordnung ist nicht rückwirkend: Wer also heute bereits Pferde hat, muss nichts ändern.» Niemand müsse Pferde abgeben. «Viele Leute wissen das nicht oder blenden diese Tatsache aus», fügt Kappeler an.

Übergabe mit Maultier

Suzanne Petit aus Wünnewil lässt sich davon nicht beruhigen. Die Freizeitreiterin hat ihre Tiere bei einem grossen Pferdepensionsbetrieb in Wünnewil eingemietet. Doch: «Ein eigener kleiner Hof ist mein Traum–und den möchte ich mir nicht verbauen lassen.» Deshalb wird sie morgen in Bern bei der Übergabe der Eingaben gegen die Verordnung dabei sein, zusammen mit ihrem Maultier und ihrem Pony.

Raumplanungsverordnung: «Ritt nach Bern» geplant

I m März hat das Schweizer Stimmvolk der Änderung des Raumplanungsgesetzes zugestimmt. Nun liegt der bundesrätliche Entwurf der Verordnung zum Raumplanungsgesetz vor. Bis Samstag können Eingaben dagegen eingereicht werden. Die Verordnung unterscheidet zwischen landwirtschaftlichem Gewerbe und landwirtschaftlichen Betrieben. Die Unterscheidung erfolgt anhand der Standardarbeitskraft (SAK), die mit der Anzahl Tiere und der Grösse und Art des Landes ermittelt wird. Eine SAK entspricht beispielsweise 23 Kühen ohne Land. Wenn ein Betrieb eine SAK erreicht, gilt er als landwirtschaftliches Gewerbe und darf in der Folge mehr als zwei Pferde halten. Gegen die Verordnung wehren sich nun verschiedene Pferdezuchtverbände und Reitvereine schweizweit. Die Zeitschrift «Pferdewoche» hat dazu aufgerufen, Eingaben gegen die Verordnung einzugeben. «Bis jetzt sind 2500 Eingaben eingetroffen», sagt Melina Haefeli von der «Pferdewoche». Die Übergabe der Eingaben am Donnerstag soll von einem Ritt zum Bundeshaus begleitet werden. Wie viele Reiterinnen und Reiter teilnehmen werden, will Haefeli nicht sagen, doch: «Wir haben mehr Anmeldungen erhalten, als wir Reiter zulassen konnten.» nas

Zahlen

Über 5000 Pferde im Kanton Freiburg

5549Equiden–also Pferde, Ponys, Esel, Maultiere und Maulesel–leben zurzeit in919Betrieben im Kanton Freiburg. Dies sagte Jürg Guggisberg von der Tierverkehrsdatenbank der Identitas AG auf Anfrage. Die Mehrheit, nämlich710Betriebe, hat weniger als sieben Equiden im Stall.nas

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