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Freiburger Power für Volley Köniz

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Zwischen 2000 und 2004 feierte Köniz in der Nationalliga A fünf Meistertitel in Serie. Damals noch unter dem Banner von Zeiler Köniz sorgten die Bernerinnen auch europäisch für Furore, sie standen 2004 im Final der Champions League. Doch nach dem letzten Vize-Meistertitel 2015 ging es mit dem Traditionsverein immer mehr bergab. Finanzielle Nöte sorgten dafür, dass sich Köniz Ende Saison 2017/18 aus der NLA zurückzog.

Heute, 22 Monate nach seiner Neulancierung, sorgte Köniz in der in der NLB wieder für positive Schlagzeilen. Das Team des Letten Agris Leitis hat die Qualifikation der NLB-Westgruppe überlegen gewonnen und startet morgen in die Aufstiegsrunde. Anteil am sportlichen Höhenflug von Köniz haben auch drei Freiburgerinnen: Passeuse Luisa Schwander, Aussenangreiferin Mona Rottaris und Diagonalspielerin Chiara Montani.

Schwander: Unerwartet viel Verantwortung

Noch vor eineinhalb Jahren hatte die Kerzersnerin Luisa Schwander mit dem Gedanken gespielt, mit Volleyball aufzuhören oder zumindest kürzerzutreten. «Nach den Aufstiegsspielen für die NLB ist das Team des VBC Kerzers ausei­nandergefallen», erinnert sich die 21-Jährige. «Ich plante, eine Pause zu machen, auch weil ich an der Uni Bern ein Psychologiestudium anfing und nicht genau wusste, mit welchem zeitlichen Aufwand dies verbunden sein würde.» Als Schwander von Köniz zu einem Probetraining eingeladen wurde, ging sie trotzdem hin. «Das Team und der Trainer haben mir so gefallen, dass ich geblieben bin.»

Im Berner Team war für Schwander ursprünglich die Position der zweiten Zuspielerin vorgesehen. Weil Stamm-Passeuse Céline Ackermann aber kurz vor Saisonstart verletzt ausfiel, rutschte Schwander in der Teamhierarchie überraschend nach oben und musste unerwartet viel Verantwortung übernehmen. «Anfangs habe ich mir deswegen viel Druck gemacht. Ich hatte Angst, dass das Team eine schlechte Saison spielen könntet, weil ich für die NLB nicht gut genug zuspielen kann. Zum Glück ist uns der Saisonstart aber gut gelungen, so konnte ich viel Selbstvertrauen tanken.»

Die Angst war unbegründet: Unter der Regie von Luisa Schwander hat Köniz zehn seiner vierzehn Meisterschaftsspiele gewonnen. «Ganz alles scheine ich nicht falsch gemacht zu haben», sagt die Ersatz-Passeuse mit einem Lachen. Ihre Schnelligkeit und die Fähigkeit, auch in hitzigen Situationen einen kühlen Kopf zu behalten, kommen der Psychologiestudentin zugute.

«Zu klein für NLA-Karriere»

Ob die Seeländerin auch in der Aufstiegsrunde zur Starting-Six gehört, ist offen. Ackermann hat das Training wieder aufgenommen und kam in den letzten beiden Partien bereits wieder zu Teileinsätzen. «Wenn es zum Wohl des Teams ist, trete ich gern ins zweite Glied zurück», gibt sich Schwander teamdienlich.

Ambitionen, eines Tages den Sprung von der NLB in die NLA zu schaffen, hegt Schwander nicht. «Da bin ich realistisch: Ich bin nur 168 cm gross, das ist zu klein für eine Volleyballkarriere auf höchstem Niveau.» Schon in der NLB merke sie, dass der Gegner im Block immer sie suche. «Aber in einem NLA-Team mittrainieren, das wäre toll.»

Rottaris: Vom Nesthäkchen zur Teamleaderin

Bereits über NLA-Erfahrung verfügt Aussenangreiferin Mona Rottaris. Sie hatte im November 2013 als 16-Jährige ihr Debüt bei den Power Cats gegeben und gehörte danach bis auf eine Saison beim VBC Freiburg und einem Auslandsjahr immer zum Düdinger NLA-Kader. Im Sommer entschied sich Rottaris zu einem Wechsel nach Köniz. Zum einen war dieser beruflich bedingt: Die Düdingerin hat an der Hochschule Luzern ein Studium in Business Administration angefangen und arbeitet daneben neu noch in einem 50-Prozent-Pensum in Bern. «Zeitlich wäre es mir momentan gar nicht möglich, den Aufwand für die NLA zu betreiben», erklärt Rottaris.

Rottaris Wechsel in die NLB hat indes auch sportliche Gründe gehabt. «Bei Düdingen konnte ich im Training zwar viel bei den anderen Spielerinnen abschauen und profitieren, zum Einsatz bin ich aber nur wenig gekommen.» In Köniz ist Rottaris nicht mehr nur Ergänzungsspielerin, sondern nimmt eine Hauptrolle ein. Obwohl erst 21 Jahre alt, ist sie die zweitälteste Spielerin – hinter der Amerikanerin Keira Moore (24), der einzigen Ausländerin im Kader. «In Düdingen war ich immer die Jüngste, jetzt habe ich plötzlich eine ganz andere Rolle inne. Von mir wird erwartet, dass ich Sicherheit ins Spiel bringe und nicht auch noch Fehler mache, wenn sich meine jüngeren und weniger erfahrenen Teamkolleginnen gerade in einem Loch befinden.» Inzwischen komme sie mit ihrer neuen Rolle ganz gut zurecht, sagt Rottaris, die auf dem Feld auch in hektischen Situationen Ruhe ausstrahlt. «Allerdings dürfte ich noch etwas öfter eine Leaderposition übernehmen», sagt sie selbstkritisch.

Vorerst keine Rückkehr

Wie lange Rottaris noch bei Köniz bleibt, ist offen. Eine Rückkehr zu Düdingen kann sie sich durchaus vorstellen – eines Tages. «Ich bin in Düdingen aufgewachsen, hier spielt meine beste Freundin Flavia (Knutti). Es würde mich schon reizen, wieder einmal für die Power Cats zu spielen, aber nicht jetzt.» In den nächsten drei Jahren, solange ihr Studium in Luzern dauere, sei dies allerdings keine Option. «Ich halte mir die Türe aber gerne offen.»

Montani: Trainingsaufwand fast wie in der NLA

Dass sich dereinst eine NLA-Türe öffnet, hofft auch Chiara Montani. Die 20-jährige Düdingerin hatte wie Schwander für den VBC Kerzers gespielt, bis sich im Sommer 2018 das 1.-Liga-Team auflöste. «Nach der erfolgreichen Zeit mit Kerzers hatte ich das Bedürfnis, weiter oben zu spielen», erzählt Montani. Dass sie in Köniz, so nahe von zuhause, die Chance erhalten habe, in der NLB zu spielen, sei ein echter Glücksfall.

Für die Aussenangreiferin, die zuletzt auch vermehrt auf der Diagonalen zum Einsatz gekommen ist, geht es in dieser Saison darum, sich einen Stammplatz zu erkämpfen. Und sie hegt durchaus Ambitionen, es eines Tages auch höher zu schaffen. «Ich gebe mich mit dem bisher Erreichten noch nicht zufrieden. Dass ich eines Tages in einem NLA-Team einen Stammplatz habe, ist eher unrealistisch. Dafür hätte ich früher vermehrt auf die Karte Volleyball setzen müssen. Aber einmal in der NLA mitspielen, das wäre schon cool.»

Zumindest in Bezug auf den Trainingsumfang bewegen sich Montani und ihre Teamkolleginnen nahe am NLA-Niveau. Vier bis fünf Abendtrainings, eine Trainingseinheit und zwei Fitnesstrainings am Morgen sowie jeweils eine Übungseinheit vor den Meisterschaftsspielen stehen bei Köniz wöchentlich auf dem Programm. «Der Verein ist diesbezüglich sehr ambitioniert, in der NLB-Westgruppe trainiert kein anderes Team so oft», sagt Montani. Das sei positiv. «Wir sind ein sehr junges Team, in dem alle Fortschritte machen wollen.»

Wie weit Montanis sportlicher Weg noch führt, wird sich zeigen. Für die Senslerin, die im Sommer die Matura erfolgreich abgeschlossen hat, hat die berufliche Ausbildung Priorität. «Momentan mache ich ein Zwischenjahr, um zu schauen, wohin ich beruflich gehen will. Sobald ich mich entschieden habe, weiss ich auch, wie es mit dem Volleyball weitergeht.»

Volley Köniz

«Unsere Strukturen sind noch zu wenig stabil»

Das NLB-Team von Volley Köniz startet morgen aus der Poleposition in die Aufstiegsrunde. Hoffnungen, dass es nächste Saison wieder spannende NLA-Duelle zwischen Köniz und Düdingen gibt, brauchen sich die Volleyballfans aber keine zu machen. «Unser Ziel ist es, NLB-Meister zu werden. Aber wir werden nicht in die NLA aufsteigen», betont Köniz-Präsident Thomas Gygax.

Beim Berner Vorstadtklub hat man die Lehren aus den vergangenen Jahren gezogen. 2016 war der Verein Konkurs gegangen und 2018 konnte er ein weiteres finanzielles Fiasko nur mit einem freiwilligen Rückzug in die NLB abwenden. «Wir brauchen noch etwas Zeit, unsere Strukturen sind noch zu wenig stabil», erklärt Gygax. «Wir wollen ein Team aufbauen, das von regionalen Spielerinnen und regionalen Sponsoren getragen wird. Erst wenn uns das gelungen ist, wird der Aufstieg zum Thema.» Sportlich ist Köniz mit seinem jungen Team auf gutem Weg, hingegen hapert es an den Finanzen. «Für die NLA müssten wir mindestens 200 000 Franken mehr haben», sagt Gygax. «Das Geld längerfristig aufzutreiben ist aber sehr schwer. Wir stehen in Konkurrenz mit den vier NLA-Vereinen YB, SC Bern, Floorball Köniz und dem Handballklub BSV Bern.»ms

 

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