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Freiburger Professor arbeitet an neuer Therapieform bei Blutvergiftungen

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Das Wort «revolutionär» möchte Marco Lattuada nicht gebrauchen, stattdessen eher «vielversprechend.» Lattuada ist Professor am Freiburger Adolphe Merkle Institut, Spezialist für Nanopartikel und Modelle. Er arbeitet derzeit an einer Methode mit, Blutvergiftungen ohne Medikamente zu therapieren. An diesem Projekt beteiligen sich neben Lattuada die Forscherin Inge Hermann von der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt (Empa) in St. Gallen und Mediziner der Harvard Medical School. Sie forschen an einer Therapieform, die auf Eisenpartikeln und Magneten basiert.

Expertise im Nanobereich

Beschrieben ist die magnetische Blutreinigung in einem Artikel der deutschen «Ärzte Zeitung». Das Prinzip der Methode ist einfach: Eisenpartikel werden mit Antikörpern beschichtet, welche die schädlichen Bakterien im Blut binden. Sobald sich die Eisenpartikel an die Bakterien angelagert haben, können sie magnetisch aus dem Blut entfernt werden.

Bis vor Kurzem war es jedoch nur möglich, Eisenpartikel mit Antikörpern zu beschichten, die bloss eine Art von Bakterien erkennen konnten. So musste also vor einer Behandlung erst der Typ der schädlichen Bakterien im Blut festgestellt werden. Nun aber haben die Forscher in Harvard einen Antikörper entwickelt, der sämtliche Bakterien an sich binden kann. Somit kann also direkt mit der Magnettherapie begonnen werden: Wertvolle Zeit wird gespart, die im Extremfall über Leben und Tod entscheiden kann. Marco Lattuada sagt aber, dass die Therapie noch nicht am Menschen getestet wurde. «Bisher arbeiteten wir nur in vitro», sagt er den FN. Das heisst ausserhalb eines lebenden Organismus. So ist etwa noch zu prüfen, wie der menschliche Körper reagiert, wenn Eisenpartikel im Körper zurückbleiben sollten.

Gemäss Lattuada ist die Forscherin Inge Hermann die eigentliche Triebfeder des Forschungsprojekts. «Sie hat mich kontaktiert, weil sie meine Kompetenz im theoretischen und mathematischen Bereich brauchte», sagt er. «Meine Rolle ist es, zu quantifizieren, wie viele Partikel bei einem solchen Prozess nötig sind, wie viele Partikel auf der Oberfläche eines Bakteriums haften bleiben und wie viel Zeit die Partikel im Kontakt mit den Bakterien sein sollten.» Die Kompetenz Lattuadas liegt vor allem in den winzigen Dimensionen, die bei dieser Forschung zur Anwendung kommen. Ein Eisenpartikel sei 100 Nanometer gross, 10 000 Mal kleiner als ein Millimeter; ein Antikörper, der darauf beschichtet wird, ist rund 5 Nanometer gross, als noch 20 Mal kleiner.

Der Freiburger Professor arbeitet aus persönlichem wissenschaftlichen Interesse seit rund anderthalb Jahren am Projekt mit, wie er sagt. Derzeit sind weder das Adolphe Merkle Institut noch weitere Mitarbeiter offiziell eingebunden. Dies könnte sich aber ändern, so Lattuada, wenn die Mitarbeit von einer theoretischen auf eine experimentelle Ebene ausgeweitet werden sollte. Die magnetische Bluttherapie hat aus Sicht Lattuadas das Potenzial, das Interesse beispielsweise der Pharmaindustrie zu wecken. Dann wäre es auch möglich, dass die Forschung mit entsprechenden finanziellen Mitteln unterstützt wird.

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