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Freiburger SVP wehrt sich gegen Rechtsradikalismus-Vorwürfe

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Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von St. Silvester haben Sven Brügger am 7. März zum Gemeinderat gewählt.
zvg

Die Jungsozialisten Freiburg werfen Junggemeinderat Sven Brügger (SVP) vor, mit der rechtsradikalen Gruppe «Junge Tat» in Verbindung zu stehen. Der 23-Jährige aus St. Silvester dementiert und spricht von einer Lüge. Für die SVP-Leitung des Kantons sind die Vorwürfe «reine Spekulation».

Sven Brügger ist frisch gewählter SVP-Gemeinderat von St. Silvester und seit November 2019 Präsident der Jung-SVP des Kantons Freiburg. Nach den Wahlen informierte ein Leser die FN über Vorwürfe der Jungsozialisten Freiburg gegen den 23-Jährigen: Sven Brügger soll Kontakte zur rechtsradikalen Gruppe «Junge Tat» haben. 

Ursprung der Aussage, dass Sven Brügger mit der Gruppe «Junge Tat» in Verbindung stehen soll, ist ein Text auf einer Internetplattform, die von der  Antifaschistischen Aktion (Antifa) betrieben wird: Barrikade.info machte mehrere mutmassliche Mitglieder und Sympathisanten der «Jungen Tat» öffentlich. Diese Personen sollen in den Sozialen Medien Beiträge der Gruppierung gelikt, geteilt oder wohlwollend kommentiert haben. Die Freiburger Jungsozialisten machten diese Informationen im November in einer Medienmitteilung publik. Neben Sven Brügger ist darin von einem zweiten Freiburger die Rede: Auch Arnaud Chammartin aus Freiburg, Mitglied der der Jung-SVP, soll mit der Gruppierung «Junge Tat» in Verbindung stehen. 

Die Webseite barrikade.info stellt laut eigenen Angaben eine «offene Informations-Plattform» dar, auf der jede Person «aktuelle Nachrichten, Analysen und Debatten aus einer antiautoritären und revolutionären Perspektive» verbreiten kann. Wer den Artikel zur Gruppe «Junge Tat» verfasst hat, ist auf dieser Plattform nicht ersichtlich. Zu den beiden SVP-Politikern sind Bildschirmfotos von Instagram-Profilen aufgeführt, die laut Barrikade eine Verbindung belegen.

Keine Verleumdungsklage

Sven Brügger wehrt sich gegen die Vorwürfe: «Es ist eine komplette Lüge», sagte er auf Anfrage und spricht von Diffamierung. «Ich habe diese Gruppe nicht abonniert auf Instagram.» Die Vorwürfe der Jungsozialisten seien für ihn «schockierend» gewesen. Die wirklichen Extremisten seien jene, die solche Sachen erzählen. «Die Jungsozialisten sind mitverantwortlich dafür, dass junge Politikerinnen und Politiker nicht ernst genommen werden».  Sven Brügger betont, nichts mit der Gruppe zu tun zu haben: «Ich habe erst durch den Vorwurf überhaupt von der Gruppe gehört.» Eine Kommission der SVP Freiburg habe den Fall untersucht, sagte Sven Brügger. Der Fall sei abgeschlossen. Von einer Verleumdungsklage sehe er ab. Es gebe bereits Klagen gegen Jugsozialisten, die Wahlplakate der SVP beschädigt haben sollen (die FN berichteten), sagte Sven Brügger dazu. 

Der Präsident der SVP Kanton Freiburg, Christophe Blaumann, sagte auf Anfrage, dass die Vorwürfe gegen die beiden Jung-SVPler «nur Spekulation der Linken» seien. «Sie wischen besser vor ihrer eigenen Türe.» Es habe eine Besprechung stattgefunden und es habe sich gezeigt, dass die Vorwürfe unberechtigt seien. Mehr könne er dazu nicht sagen. Auch der Vizepräsident der SVP Freiburg nahm an dieser Besprechung teil: «Der Vorwurf war nicht berechtigt», sagte Adrian Brügger. Es sei ein schwerwiegender Vorwurf. Der SVP-Direktionsvorstand habe die Sache untersucht und sei zum Schluss gekommen, «dass nie ein Kontakt stattgefunden hat». Adrian Brügger bestätigte, dass der Fall für die SVP Freiburg abgeschlossen ist. 

Auf die Frage, wie die Untersuchung abgelaufen ist und wie sich gezeigt haben soll, dass Sven Brügger keinen Kontakt mit der Gruppierung hatte, verwies Adrian Brügger auf den ihm nicht verwandten Parteikollegen Sven Brügger: «Er hat uns das gesagt.» Den genauen Hergang müssten die FN bei Sven Brügger nachfragen. Auf erneute Anfrage sagte Sven Brügger dazu, dass er der SVP-Leitung sein Profil von Instagram offengelegt habe. Er wies darauf hin, dass man in den sozialen Medien schnell mal jemanden folge und dass sich die «Junge Tat» in der Öffentlichkeit anders zeige, als dass sie eigentlich sei: «Selbst wenn, dann wurde ich getäuscht». Er sei der rechtsradikalen Gruppierung aber nicht gefolgt. «Ich bestreite weiterhin jegliche Verbindung und der Fall ist für mich seit vier Monaten abgeschlossen», betont der Junggemeinderat von St. Silvester. 

Einschätzung von Uni-Professor

«Auch in der Schweiz zeigt sich die Globalisierung der radikalen Rechten»

Damir Skenderovic von der Universität Freiburg ist ein Kenner der radikalen Rechten. Wie er auf Anfrage sagte, ist die Gruppe «Junge Tat» vor dem Hintergrund globaler Entwicklungen zu sehen. Seit einigen Jahren nutze die radikale Rechte intensiv das Internet und sei besonders in den sozialen Medien aktiv. «Auch in der Schweiz zeigt sich die Globalisierung der radikalen Rechten. Die Junge Tat verwendet stilistische und ästhetische Mittel, wie sie bei anderen Bewegungen in vielen Ländern zu finden sind.» So sei es für ihn nichts Überraschendes, dass sich solche neuen Gruppierungen in der Schweiz bilden. Auch die Verbindungen zur SVP seien nichts Neues: «Seit den neunziger Jahren hat es immer wieder einzelne Mitglieder der SVP gegeben, die Verbindungen zu rechtsradikalen Gruppen hatten.»

Im Gegensatz zu anderen Ländern schenken Behörden, Politik und Medien in der Schweiz rechtsradikalen Gruppierungen aber wenig Beachtung. «Insbesondere weiss man kaum etwas darüber, was in den sozialen Medien geschieht. In anderen Ländern werden diese Entwicklungen schon länger näher verfolgt.» Es erstaune nicht, dass eine antifaschistische Gruppe wie Barrikade, von welcher der Vorwurf gegen die beiden Freiburger SVP-Politiker stammt, Informationen liefere, da sie viel über die rechtsradikale Szene in der Schweiz wisse, sagt der Professor für Zeitgeschichte der Universität Freiburg. emu

Kommentare (3)

  • 19.03.2021-Tanja Keller

    Seltsam dass die FN direkt nach Brügger’s Glanzresultat bei den Gemeinderatswahlen nun wieder diesen kalten Kaffe wieder hervorkramt. Vor allem der Ex-JS Präsident, welcher nichteinmal in den Generalrat gewählt wurde, hatte doch jetzt nach seinen Vorwürfen 4 Monate Zeit sie zu beweisen oder?

  • 19.03.2021-Simone Stocker Mollet

    Ein blutjunges, frisch gewähltes SVP-Mitglied, das “zufällig” einer rechtsradikalen Gruppe folgt und nichts davon bemerkt haben will, sich gar getäuscht fühlt… na sowas. Wahrlich ein Senkrechtsaussenstart in die Politik.

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