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Freiburgs Fahrzeugpark wächst rasch

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Nirgends in der Schweiz nimmt die Zahl der Fahrzeuge so rasant zu wie im Kanton Freiburg. Rund 240 000 Fahrzeuge waren 2013 in Freiburg registriert. Das entspricht einer jährlichen Zunahme von 2,9 Prozent. National betrug das Wachstum 1,7 Prozent. Allerdings war der Anstieg insgesamt weniger stark als in den Vorjahren. Die Gründe für die starke Zunahme seien das allgemeine Bevölkerungswachstum und der ländliche Charakter des Kantons, sagte der Direktor des Amtes für Strassenverkehr und Schifffahrt (ASS), Marc Rossier. «Die Freiburger brauchen mehr individuelle Mobilität als Bewohner eines Stadtkantons.» Zwei Drittel der registrierten Fahrzeuge, 170 000, sind Autos. Ihre Zahl nahm um 4500 zu. Der Motorisierungsgrad der Bevölkerung ist seit 1997 gestiegen. Während damals noch 493 Autos auf 1000 Personen gemeldet waren, sind es heute 567.

Ökologisierte Steuer

Insgesamt wurden 17 200 Fahrzeuge neu angemeldet. Während in Freiburg über alle Kategorien hinweg nur ein leichter Rückgang von rund einem Prozent zu verzeichnen ist, hat die Zahl der Neuanmeldungen gesamtschweizerisch um fast sieben Prozent abgenommen. Eine Folge: Autos sind im Kanton Freiburg jünger als ausserhalb.

Dies hängt auch mit der Einführung der ökologischen Besteuerung zusammen. Besonders effiziente Fahrzeuge werden während dreier Jahre von der Steuer befreit. Der Ausfall von 5,5 Millionen Franken wird durch einen Aufschlag auf Fahrzeuge mit schlechterer Ökobilanz ausgeglichen. Die Zahl der steuerbefreiten Fahrzeuge nahm so seit 2011 von 4150 auf 8500 zu. Parallel dazu stieg die Steuerbelastung der Fahrzeuge der schlechteren Energieklassen: 2013 betrug der Zuschlag 4,8 Prozent. Das Gesetz sieht vor, dass die Rechnung unter dem Strich neutral ist. Das Problem sei, so MichelBrischoux, stellvertretender Direktor, dass die Energieetikette regelmässig überarbeitet wird. Die Folge: Immer mehr ältere Autos fallen in eine zunehmend schlechtere Kategorie. Im Gegenzug werden die steuerbefreiten Neu-Fahrzeuge immer effizienter und ökologischer. «Das Ziel der Aktion ist ja auch, dass die Leute Kategorie-A-Autos kaufen», betonte Brischoux. Die Massnahme wird weitergeführt. Der Effekt könne jedoch dazu führen, dass ein A-Auto plötzlich nach Ablauf der dreijährigen Frist in eine viel tiefere Kategorie fällt.

Obschon ihre Zahl seit Einführung der Ökobesteuerung relativ betrachtet um einen Drittel zugenommen hat, ist die absolute Zahl der Fahrzeuge mit Alternativantrieb mit 1800 Fahrzeugen klein. Das ist etwa jedes hundertste Auto auf Freiburgs Strassen. Lediglich 100 Autos fahren mit Strom als Hauptenergiequelle.

Weniger Massnahmen

Zugenommen hat die Disziplin auf Freiburgs Strassen. 8343 Mal (2012: 8834) wurden Fahrzeuglenker mit einer Administrativmassnahme belegt. Das ist eine Abnahme von 5,5 Prozent, was leicht unter dem Schweizer Schnitt liegt. Die Behörden haben 4338 Führerausweise entzogen, das ist wiederum ein Plus von 2,7 Prozent. In 23 Fällen handelte es sich dabei um besonders gravierende Raserdelikte. Alle Raser sind männlich, ihr Durchschnittsalter beträgt 33 Jahre. Neben einer Strafe haben sie auch einen Führerscheinentzug von mindestens 24 Monaten erhalten.

Deutlich zurückgegangen ist die Zahl der Administrativmassnahmen wegen Trunkenheit am Steuer, während diejenige wegen überhöhter Geschwindigkeit–mit Abstand die häufigste Ursache für eine Massnahme–gleich hoch wie im Vorjahr blieb. Zugenommen hat im Gegenzug die Zahl der Massnahmen wegen Unaufmerksamkeit aller Art.

Felix Brunner vom Büro Metron in Bern äussert sich zu Verkehrsfragen.

 

 Jahr für Jahr verkündet das Freiburgische Strassenverkehrsamt einen neuen Rekordbestand an Autos. Wie reagieren Sie als Verkehrsspezialist auf solche Meldungen?

Felix Brunner:Wir sehen, dass der Verkehr ungleich verteilt ist. Auf den Autobahnen und im ländlichen Raum hat er in den letzten Jahren stark zugenommen. In Kernstädten hingegen–wie Bern–nimmt der Autoverkehr ab. Das ist auf eine Dosierung des Verkehrs am Siedlungsrand und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs zurückzuführen.

 

 Kann denn diese stetige Zunahme der Fahrzeuge unendlich weitergehen?

Nein. Trendforscher gehen davon aus, dass in Westeuropa die Spitze des Autobestands erreicht ist. In Japan ist die Anzahl der Neuzulassungen sogar bereits seit den 1990er-Jahren sinkend. Ausserdem müssen wir unterscheiden zwischen dem Autobestand und dem Verkehr. Ein Auto ist heute oft kein Fahrzeug mehr, sondern während des grössten Teils des Tages ein Standzeug: Es steht auf einem Parkplatz. So bedeuten mehr Autos nicht unbedingt mehr Verkehr.

 

 Gehen wir davon aus, dass es in Freiburg mehr Verkehr gibt. Jede Autofahrt ist ein individueller Entscheid. Kann die Politik den Trend hin zu mehr Verkehr beeinflussen?

Das Verhalten kann man nicht von einem auf den anderen Tag beeinflussen. In der Verkehrsplanung versucht man, zu erreichen, dass die Mobilität auf möglichst umweltfreundliche Art erfolgt. Dabei steht man aber in Konkurrenz zur Automobilindustrie, die Image und Lifestyle mit Autos verbindet. In den letzten zehn bis fünfzehn Jahren hat das Auto jedoch als Statussymbol an Bedeutung verloren. Das kann man als Trendwende bezeichnen.

 

 Wie verändert sich das Bewusstsein?

Die Leute werden sich bewusst, dass Autos die Umwelt belasten, und dass die Strassen verstopft sind. Der Lebensstil und die Gesellschaft befinden sich in einem Wandel. Um mobil zu sein, werden vermehrt Alternativen zum eigenen Auto gesehen und genutzt.

 

 Schränken Städte den Zugang zum Zentrum ein, gibt es Stau–ein Mittel, das Umdenken schneller zu erreichen?

Jede Stadt muss schauen, was ortsspezifisch die richtigen Massnahmen sind. Oft geht es nicht einmal darum, den Verkehr einzuschränken; es reicht, die gleiche Menge an Verkehr verträglicher zu gestalten. Ein langsames, aber stetiges Vorankommen verursacht weniger Belastungen als ein Stop-and-go-Verkehr.

 

 Wie kann ein langsamer, aber stetiger Verkehrsfluss erreicht werden?

Vor acht Jahren wurde die Ortsdurchfahrt Köniz umgestaltet. Es gibt keine Fussgängerstreifen, aber einen breiten Mittelstreifen. So können die Fussgänger die Strasse flächig queren. Sie haben jedoch keinen Vortritt. Da die Autos langsam unterwegs sind, hat sich eine gegenseitige Rücksichtsnahme eingespielt. Das Zentrumsgebiet hat an Lebendigkeit gewonnen. Die Strasse ist nicht mehr ein trennendes Element; der Strassenraum wurde ein Teil des öffentlichen Raums. njb

Zahlen und Fakten

Einnahmen und Ausgaben steigen stetig

Das Amt für Strassenverkehr und Schifffahrt (ASS) ist eine autonome Anstalt innerhalb des Staates Freiburg. Es hat 2013 einen Gewinn von 2,9 Millionen Franken geschrieben. In die Staatskasse sind dabei 2,6 Millionen Franken geflossen, der Rest des Gewinns kommt Dienstleistungen wie Präventionskampagnen zugute. Zum Vergleich: Im Vorjahr war der Beitrag des Amtes an die Kantonsrechnung 2,35 Millionen Franken, 1997 zahlte es noch eine Million Franken an den Kanton. 16,4 Millionen Franken stammen aus dem Gebührenertrag, 1997 nahm das Amt noch neun Millionen Gebührenfranken ein. Während also umgerechnet von 100 Franken Gebühreneinnahmen im Jahr 1997 elf Franken an den Kanton gingen, erhielt dieser letztes Jahr 16 von 100 Gebührenfranken. Der gesamte Betriebsertrag des Amtes beläuft sich auf 19,2 Millionen Franken, das ist gegenüber 2012 ein Anstieg von 0,9 Millionen Franken. Ein Grund für den stetigen Anstieg der Einnahmen ist die Zahl der Fahrzeuge, die seit 1997 um 55 Prozent zunahm. Parallel dazu baute das Amt die Kapazitäten für Fahrzeugprüfungen aus. Heute stehen zwölf Prüfbahnen an drei Standorten zur Verfügung. Dies ermöglichte eine Beschleunigung der Zahl der Fahrzeugprüfungen von 74400 im Jahr 2012 auf 86700. So konnten die Verzögerungen beim Aufgebot zur Prüfung auf drei Monate reduziert werden, so ASS-Direktor Marc Rossier. Beim Amt arbeiten rund 100 Personen.fca

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