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Freiburgs wirtschaftliche Zukunft liegt in seiner Lebensmittelindustrie

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Autor: Fahrettin Calislar

Ein satter Bauch studiert nicht gern, sagten die alten Römer. Laut dem UBS-Wirtschaftsanalysten Thomas Veraguth hat auch der Kanton Freiburg dieses Problem. Verwöhnt durch viele Jahre des Wachstums drohten die Freiburger den Sturm zu übersehen, der sich über ihnen zusammenbraut: «Wir wähnen uns in einer Boomphase und werden blind für die Risiken.» So Veraguths Fazit aus einer Studie, welche er für die UBS und die Freiburger Handelskammer erarbeitet und gestern vorgestellt hat.

Das starke Bevölkerungswachstum (Artikel unten) führt zu Mehrkosten für Infrastruktur. Das Wirtschaftswachstum hält aber kaum Schritt. Zugenommen habe vor allem der Anteil von Familien und Kindern, während nach Zürich und Zug wohlhabende Einzelpersonen und kinderlose Paare ziehen. Die Folge: Der Gesamtwert der produzierten Güter (BIP) pro Kopf ist in Freiburg um einen Drittel kleiner als im Schweizer Mittel.

Wertschöpfung entscheidet

Gute Nachrichten vermelden mit Sektoren wie Bau und Gesundheit solche mit einer geringen Wertschöpfung und einer hohen Abhängigkeit von einer stetig zunehmenden Bevölkerung. «Das ist langfristig nicht nachhaltig», mahnte Veraguth. Vor allem, wenn gut verdienende Arbeitskräfte wieder wegziehen. Somit entstehen Risiken, die man in der Politik berücksichtigen sollte. «Und das erhöht die Gefahr falscher Entscheidungen», so Veraguth. Er hat zwei Ansätze ausgemacht, wie Risiken vermieden werden können.

Die Konzentration der Wirtschaftsförderung auf Biowissenschaften und die Hightech-Branche schauen die Experten kritisch an. In diesen Feldern werde Freiburg kaum das Rennen machen können: «Da fehlt dem Kanton die kritische Grösse», sagte Veraguth. Viele Kantone mit besseren Voraussetzungen würden sich gerne einen Teil des Tech-Kuchens abschneiden. Freiburg werde zwischen mächtigen Mitbewerbern aufgerieben.

Sinnvoller sei es, die technologischen und politischen Anstrengungen auf einen Bereich zu konzentrieren, in dem der Agrarkanton Freiburg schon seit jeher stark ist: die Lebensmittelindustrie. Da sei bereits viel Fachwissen und eine kritische Grösse vorhanden. Denn Lebensmittelindustrie umfasse nicht nur die klassische Verarbeitung, sondern auch die vor- und nachgelagerten Felder, wie die Entwicklung von neuen Maschinen. Hier habe sogar die Nanotechnologie Platz, welche für die Freiburger Regierung seit einigen Jahren einen hohen Stellenwert hat, betonte der Ökonom Elias Hafner, der an der Studie mitgearbeitet hat.

«Diesen Trumpf müssen Sie ausspielen», riet Veraguth. Das Potenzial sei da, denn schon arbeiteten viele Freiburger in diesem «Food cluster», wie er es nennt. Im Raum Murten erreiche ihre Zahl sogar schweizweite Rekordwerte. «Das ist die grosse Chance für die Freiburger und nicht unbedingt die elektronische Hightechschiene», ist Hafner überzeugt. Man müsse sich auf das Bewährte besinnen und weniger auf der grünen Wiese irgendeine Firma ansiedeln. «Das kann funktionieren, aber es wäre ein Zufall», stellte Hafner klar.

Auch Steuerpolitik

Der zweite Ansatz sind tiefere Steuern für Unternehmen. Der Kanton sei zwar mit seiner Fiskalpolitik gut aufgestellt, aber es gebe Verbesserungsmöglichkeiten. So seien die Erträge aus den Unternehmenssteuern niedrig, so Veraguth. Das Mittel dagegen sei eine Steuersenkung für Firmen. Diese müsse der Kanton aber mit einer Erhöhung der Steuern für Einzelpersonen ausgleichen. «Und das ist politisch heikel», räumte Handelskammer-Direktor Alain Riedo ein.

Mit einer Studie über die wirtschaftlichen Verhältnisse in der Region wollen UBS-Analyst Thomas Veraguth (von links nach rechts), Handelskammer-Direktor Alain Riedo und Alexandre Renevey (UBS Freiburg) den KMU eine Entscheidungshilfe geben.Bild Corinne Aeberhard

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