Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Freie Bahn für zivile Flüge in Payerne

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Das ist ein historischer Tag für die Broyeregion und Payerne», sagte Christelle Luisier, Syndique von Payerne, gestern vor den Medien. Die Genehmigung des Betriebsreglementes für die zivile Nutzung des Flughafens Payerne sei ein entscheidender Schritt für das Projekt «Aéropôle», führte Olivier Piccard, Präsident des Regionalverbands der Broye (Coreb), aus. Jetzt sei klar, dass «Aéropôle» definitiv abheben könne. Das Projekt sieht vor, am Flugplatz Payerne auf einer Fläche von insgesamt 400 000 Quadratmetern Unternehmen aus dem Bereich Luftfahrt anzusiedeln. Grundlage dazu ist die Nutzung der bestehenden Piste für die zivile Luftfahrt.

Klare Flugzeiten

Das vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) genehmigte Reglement legt die Grundsätze der zivilen Nutzung fest. Es sieht eine maximale Zahl von jährlich 8400 zivilen Flugbewegungen vor, was mit Start und Landung 4200 Flügen entspricht. Der Flugbetrieb ist an Wochentagen von 7.30 bis 20 Uhr erlaubt. Über Mittag werden aber keine Flüge geplant, und nach 19 Uhr sind sie begrenzt. Samstags ist der Flugbetrieb von 9 bis 12 Uhr und von 13.30 Uhr bis 17 Uhr möglich. Sonntags gilt ein Flugverbot. Laut Piccard gibt es Ausnahmen, diese seien aber streng limitiert.

 Das Reglement sei das Resultat langjähriger Verhandlungen, die 2007 begannen, erklärte Coreb-Direktor Pierre-André Arm. «Knackpunkte waren das Nebeneinander von ziviler und militärischer Nutzung sowie die Angst vor mehr Fluglärm in der Bevölkerung. Gleichzeitig musste am Ende für uns immer noch ein sinnvoller Betrieb möglich sein», so Arm. Mit dem jetzt genehmigten Reglement liege ein Konsens vor.

 Die Interessen der Bevölkerung vertrat der Verein der Anwohner-Gemeinden Asic. «Wir wollten vor allem verhindern, dass die Flugzeiten auf die Abende und Sonntage ausgeweitet werden», erklärte Präsident Denis Chassot. Dies sei gelungen, und der Verein stehe jetzt hinter dem Reglement.

Gegen die Genehmigung desBazl kann innerhalb von 30 Tagen beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde eingereicht werden.

Keine Touristenflüge

 Laut Piccard war es immer die Idee, mit dem Projekt aus der bestehenden Belastung durch die Militärflüge einen Nutzen für die Region herauszuholen, ohne die Lärmbelastung zu erhöhen. «Wir wollen den Himmel nutzen, um am Boden Stellen zu schaffen.»

Passagierflüge für Reisende und Touristen sind laut Arm nicht geplant: «Niemand wird von Payerne aus in die Ferien fliegen.» Der zivile Flugplatz Payerne sei für geschäftliche Flüge vorgesehen, die mit den wirtschaftlichen Aktivitäten der lokalen Unternehmen zusammenhängen.

 Ab sofort gehe es nun darum, dem vorliegenden Papier Leben einzuhauchen, sagte Luisier. «Ziel ist es, bereit zu sein, wenn die ersten Firmen den Betrieb aufnehmen.» Dies werde voraussichtlich 2015 der Fall sein. Bisher haben die Boschung AG und die Groupe E ihre Ansiedlung bekannt gegeben (die FN berichteten). Mit Swisswings und Swiss Space System (3S) stehen zwei weitere Firmen in den Startlöchern: Sie haben nicht zuletzt auf die jetzt vorliegende Genehmigung gewartet (siehe Kasten).

Die Coreb als Betreiberin des zivilen Flughafens macht sich nun an die Umsetzung. Für die Mitfinanzierung will Arm bei den Kantonen Waadt und Freiburg anklopfen. Er hofft im Rahmen der Neuen Regionalpolitik auf personelle und finanzielle Ressourcen.

Wie hoch die Betriebskosten des zivilen Flugplatzes ausfallen werden, lasse sich derzeit noch nicht genau beziffern, so Piccard. Sie sollen aber über die Landegebühren finanziert werden.

Beat Vonlanthen: Projekte werden nun aktiviert

F ür den Freiburger Volks wirtschaftsdirektoren Beat Vonlanthen ist es eine lang ersehnte Nachricht, dass das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) grünes Licht für die zivile Nutzung des Flugplatzes Payerne gibt. Vom Entscheid erfuhr er gestern durch die FN. «Die Möglichkeit, private Flüge durchzuführen, ist extrem wichtig für die Standort-Attraktivität der Broye sowie der Kantone Freiburg und Waadt», so Vonlanthen. Ein international tätiges Unternehmen brauche Infrastrukturen, um mit dem Privatjet landen zu können, meinte der Staatsrat, und verwies als Beispiel auf die Saia Murten mit der Besitzerin Johnson Electric aus Hongkong.

Vonlanthen ist überzeugt, dass der Entscheid den Wirt schaftsförderungsaktivitäten beider Kantone Schwung gibt, umso mehr, da Genf-Cointrin gesättigt sei. Gemäss Vonlanthen sind zwei grosse Projekte bis zum Bazl-Entscheid in der Warteschlaufe gewesen: Speedwings und Swiss Space Systems (3S). Das erste ist ein französisches Unternehmen, das als Dienst leistung private Flüge für Firmen anbietet. 3S hingegen setzt kleine Satelliten aus Flugzeugen auf einer Höhe von 10 000 Metern aus; gerade gestern gab 3 S einen Vertrag über den Start von 28 Satelliten bekannt.

Vonlanthen sieht diese zwei Firmen auch gleich als Investoren für das Coreb-Projekt. Der Kanton könne Rahmenbedingungen bieten und über die Neue Regionalpolitik Fördergelder sprechen. Ein interkantonales Projekt Freiburg/Waadt zur Wirtschaftsförderung in der Broye könne nun aktiviert werden, so Vonlanthen. uh

Zahlen und Fakten

Industriezone für Luftfahrtfirmen

Mit der zivilen Nutzung des Flughafens Payerne soll nahe der Piste ein Kompetenzzentrum für Luftfahrttechnologie entstehen. Das eingezonte Industrieland ist in die Zonen «Aéropôle I» von 150000 Quadratmetern und «Aéropôle II» von 250000 Quadratmetern aufgeteilt. Die erste Zone ist für Unternehmen mit direktem Pistenzugang vorgesehen. Insgesamt will die Coreb 20 bis 40 Unternehmen ansiedeln und so 1500 bis 2000 Stellen schaffen.luk

Meistgelesen

Mehr zum Thema