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Freier Strommarkt zeigt Wirkung

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Unternehmen mit grossem Stromverbrauch haben seit 2009 die Möglichkeit, zwischen einem auf ein Jahr regulierten Strompreis oder einem freien Marktpreis zu wählen. Diese Freiheit hatte die ersten Jahre noch kaum Auswirkungen auf den Geschäftsgang von Groupe E, für das Jahr 2013 ist das aber anders.

Wie die Verantwortlichen des Stromunternehmens gestern an ihrer Pressekonferenz zum Geschäftsabschluss 2013 aufzeigten, haben immer mehr Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von mehr als 100 000 Megawattstunden von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, den Strom zum Marktpreis einzukaufen. Dies hatte zur Folge, dass Groupe E letztes Jahr einen Umsatzrückgang um 4,2 Prozent auf 592 Millionen Franken (siehe Kasten) in Kauf nehmen musste.

«Die Strompreise sind auf einem historisch tiefen Niveau», so Groupe-E-Generaldirektor Dominique Gachoud. «Der Strompreis beträgt gegenüber vor fünf oder sechs Jahren noch die Hälfte.» Er ist im April letzten Jahres unter 40 Euro pro Megawattstunde gefallen und seither nicht mehr über diesen Wert geklettert, zeigte eine an der Pressekonferenz vorgestellte Grafik.

Viel Strom aus Deutschland

 Gachoud erklärte, dass diese Preisentwicklung mit dem geplanten Atomausstieg in Deutschland zusammenhänge. Der deutsche Staat subventioniere die Produktion von erneuerbaren Energien, was zu einem Überangebot führte. «Wir haben das unterschätzt. Wir dachten nicht, dass Deutschland so schnell so viel Energie auf den Markt bringen kann.» Dazu kommen gemäss Gachoud die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Länder im Süden Europas, wo die Nachfrage nach Strom gesunken ist.

Zumindest 2013 ist Groupe E mit dieser Situation gut umgegangen. Trotz gesunkenem Umsatz resultierte ein Nettogewinn von 38 Millionen Franken. Im Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 183 Millionen Franken ausgewiesen, weil damals Beteiligungen bei den BKW und Alpiq wertbereinigt werden mussten, wie Finanzdirektor Willy Zeller erklärte. 2013 steht ein Cashflow von 161 Millionen Franken zu Buche, der es ermöglichte, Investitionen von 75 Millionen Franken zu bezahlen und eine Dividende von 33 Millionen Franken auszuschütten. Da die flüssigen Mittel die Schulden übersteigen, sei Groupe E nun völlig entschuldet.

Positiv hat sich ausgewirkt, dass das Unternehmen durch Wasserkraft 964 Gigawattstunden produzieren konnte. Dies ist ein Rekord für dieses Jahrtausend.

Trotz des guten Abschlusses will Groupe E grundsätzliche Überlegungen zur Zielsetzung und zur Strategie des Unternehmens anstellen. Der Marktdruck, welcher in den nächsten Jahren kaum abnehmen dürfte, und die Energiestrategie 2050 zwingen Groupe E dazu. «Wir wollen eine Referenz und ein Vertrauenspartner als Energiedienstleister werden», so Dominique Gachoud. Gleichzeitig sieht er Groupe E als treibende Kraft bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundes. So strebt Groupe E gemäss ihrem Direktor einen weiteren Ausbau der Produktion von erneuerbaren Energien an.

Festhalten wolle Groupe E an der Idee eines Gas-Dampf-Kraftwerks in Cornaux, so Gachoud. Das Baugesuch ist eingereicht, und die Rekurse würden derzeit behandelt. Das gegenwärtige Marktumfeld sei dem Projekt aber nicht förderlich, der Strompreis würde die Kosten nicht decken. «Selbst wenn wir heute die Baubewilligung hätten, würden wir den Spatenstich nicht machen.» Gachoud meint aber, dass das Umfeld innerhalb von ein paar Jahren wieder ändern kann.

Zahlen und Fakten

Fünf Prozent weniger Strom verkauft

Bei einem konsolidierten Umsatz von 592 Millionen Franken erwirtschaftete Groupe E letztes Jahr einen Nettogewinn von 38 Millionen Franken. Das Betriebsergebnis (Ebit) beträgt 38 Millionen Franken und der Cashflow 161 Millionen Franken. Die Kraftwerke von Groupe E produzierten 1228 Gigawattstunden. Die Stromverkäufe an Endkunden und Partner gingen mit 2821 Gigawattstunden um fünf Prozent zurück.uh

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