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Freileitungs-Gegner nehmen neuen Anlauf

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Autor: Marc Kipfer

An Durchhalteparolen mangelt es den Gegnern der geplanten Hochspannungs-Freileitung im Seebezirk nicht. An der politischen Unterstützung schon eher, so der Grundtenor einer Info-Sitzung vom Donnerstag. Rund 30 Mitglieder des Vereins «Höchstspannungsleitung Villarepos-Galmiz in den Boden» trafen sich zur Lagebesprechung in Gurwolf. Anwesend war auch Nationalrat Jean-François Steiert, der sich auf nationaler Ebene für das Anliegen einsetzt: Hochspannungsleitungen sollen nicht mehr durch die Landschaft gezogen, sondern – wie beispielsweise in Deutschland oder Frankreich – in den Boden verlegt werden. Mit dieser momentan noch vergleichsweise teuren, aber technisch machbaren Lösung würden laut Steiert und seinen Mitstreitern die Gesundheit der Anwohner und gleichzeitig das Landschaftsbild geschützt.

Steiert gab am Donnerstag einen Überblick über die aktuelle politische Situation in dieser Frage. Er wolle sicher keinen ungerechtfertigten Optimismus versprühen, sagte er, aber die Gegner der Freileitungen seien heute nicht mehr so schwach wie auch schon. «Der ganz kleine David hat ein bisschen mehr Gewicht erhalten», so der SP-Nationalrat.

Dammbruch könnte helfen

Steiert bezog sich dabei auf die jüngsten Erfolge bezüglich der geplanten Freileitung zwischen Mühleberg und Wattenwil. Einer Bodenverlegung dieser Leitung hatte der Kanton Bern mit einer Mehrheit über alle Parteien hinweg zugestimmt. Das Bundesamt für Energie beschloss daraufhin, ein Teilstück von 3,3 Kilometern tatsächlich unter den Boden zu verlegen (FN vom 1. Mai 2010). Für ein Leitungsteilstück im Wallis wurde kürzlich anders entschieden: Es soll als Freileitung gebaut werden – die Gegner wollen dies nun vor dem Bundesverwaltungsgericht bekämpfen.

Monique Goumaz, Grossrätin aus Courtepin, ist sowohl bei den nationalen als auch bei den regionalen Freileitungsgegnern als Vorstandsmitglied aktiv. Sie wertet die Entscheidung im Berner Fall als Dammbruch, der den FreileitungsGegnern in anderen Regionen zu Gute kommen könnte.

Hoffnungsträgerin Goumaz

Für den zwischen Yverdon und Galmiz aktiven Verein ist Monique Goumaz das Bindeglied zur Kantonalpolitik und somit eine Hoffnungsträgerin. Gegenüber den FN hat die Grossrätin am Donnerstag angekündigt, dass sie im Herbst mehrere Fragen an den Staatsrat richten will. «Ich möchte unter anderem wissen, inwiefern der Staatsrat die aktuellen Entwicklungen bezüglich der geplanten Hochspannungsleitung mitverfolgt», so Goumaz.

Die Grossrätin zeigt sich zuversichtlich, dass sie einige Ratskollegen mit ins Boot holen kann. Am Herzen liegt ihr vor allem der landschaftliche Aspekt: «Ich fürchte, dass die Tourismusregion durch die hohen Masten leiden könnte, weil die Leute dann lieber anderswo hingehen.»

Task-Force soll es richten

Diese Sorge teilt René Fürst, der am Donnerstag als Sitzungsleiter mit von der Partie war. Fürst, einst Gründungspräsident des Vereins, befürchtet zudem Wertminderungen für Grundstücke und Häuser. Sein Kommentar zu den 90 Meter hohen Masten der geplanten Leitung ist unmissverständlich: «Wir wollen keine solchen Wäscheleinen!» Damit der Widerstand Erfolg haben könne, müsse aber Druck aus der Region kommen, so Fürst.

Um die Bevölkerung und die betroffenen Gemeinden besser für das Anliegen zu sensibilisieren und auch die derzeit rund 300 Mitglieder vermehrt zu aktivieren, hat die Vereinsleitung beschlossen, eine Task-Force ins Leben zu rufen. Die Arbeitsgruppe, deren Mitglieder noch nicht offiziell benannt sind, soll bis im Herbst das weitere Vorgehen planen, wie es am Donnerstag hiess. Die Task-Force soll zudem politische Kräfte bündeln und parlamentarische Vorstösse «konzertieren». Eine wichtige Rolle sollen die Wahlen 2011 spielen. Im Wahlkampf will der Verein öffentliche Diskussionsrunden zur Hochspannungsfrage veranstalten und Kandidierende zu ihrer Einstellung befragen.

Die Chancen einer tatsächlichen Erdverlegung schätzt Vereinspräsidentin Lea Egli als minimal ein. «Es geht aber ums Prinzip», sagt sie und kündigt an, der Verein werde wenn nötig auch juristisch weiterkämpfen. «Falls unsere derzeit hängigen Beschwerden abgewiesen werden, haben wir einen Monat Zeit, um ans Bundesverwaltungsgericht zu gelangen», ist sie bestens informiert. Geht es nach ihr, sollen die Vereinsmitglieder die anfallenden Kosten solidarisch tragen. Eine interne Sammelaktion schliesst Egli nicht aus.

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