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Freunde des Gutenberg-Museums besitzen Fundus

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Freunde des Gutenberg-Museums besitzen Fundus

Fehler in der Stiftungsurkunde ermöglicht der Gesellschaft weitere Rettungsversuche

Schon im Herbst hatte sich die Gesellschaft der Freunde des Gutenberg-Museums zum Ziel gesetzt, wenigstens Bibliothek und Ausstellungsgut der konkursiten Institution zu retten. Das ging einfacher als erwartet: Inzwischen hat man herausgefunden, dass die Gesellschaft längst Eigentümerin des Fundus ist.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Zwischen 50 000 und 150 000 Franken seien aufzubringen, um die Bibliothek und die Exponate des Gutenberg-Museums aus der Konkursmasse zu kaufen: So hiess es noch im vergangenen November an einer ausserordentlichen Generalversammlung der Gesellschaft der Gutenberg-Freunde (FN vom 10. November). Inzwischen ist klar: Die Gesellschaft braucht den Museums-Fundus gar nicht zu kaufen – weil er ihr bereits gehört.

Grund für die überraschend zu Tage getretenen Eigentumsverhältnisse ist ein simples Versäumnis bei der Redaktion der Stiftungsurkunde: Als die Stiftung Gutenberg 1991 gegründet wurde, hatte man als Anfangsvermögen lediglich die Geldwerte vermerkt, nicht aber – wie in solchen Fällen üblich – das Ausstellungsgut. Auf dieser Basis konnten die Freunde des Museums mit Hilfe eines Anwalts beim Freiburger Konkursamt ihren Anspruch auf den Fundus geltend machen.

Eigentümer und Gläubiger

Das Konkursamt seinerseits habe im vergangenen Februar bestätigt, dass der Besitzanspruch der Gesellschaft auf Bibliothek, Maschinen und Geräte unbestritten sei. Das sagte Anton A. Schudel, Präsident der Gutenberg-Freunde, an der ordentlichen Generalversammlung vom Samstag. Inzwischen habe das Konkursamt ein Inventar erstellt, das klar unterscheide zwischen dem Eigentum der Gesellschaft und der Konkursmasse. Die Gesellschaft sei am Überlegen, welche Gegenstände man zusätzlich aus der Konkursmasse übernehmen wolle, etwa Mobiliar oder technische Ausrüstung.

Standort wenn möglich beibehalten

Parallel dazu haben die Gutenberg-Freunde finanzielle Forderungen geltend gemacht. Im Kollokationsplan werden sie jetzt als Gläubiger dritter Klasse geführt. In der gleichen Kategorie figurieren auch die ehemaligen Angestellten des Museums (350 Stellenprozente), die von Oktober 2002 bis Januar 2003 keine Löhne erhalten hatten. Insgesamt beträgt das Gläubiger-Guthaben an die 450 000 Franken.

Was hat die Gesellschaft der Freunde des seit Januar 2003 geschlossenen Museums jetzt mit dem Fundus vor? Nachdem die Frage des Besitzes geklärt sei, gehe es nun darum, den optimalen Unterhalt des Museumsgutes zu gewährleisten, sagte Finanzchef Walter Dörrwächter. Die beste Lösung wäre es, den aktuellen Standort am Liebfrauenplatz beizubehalten. Dazu müsste aber ein Käufer für die Liegenschaft gefunden werden. Der Brandversicherungswert beträgt 8,7 Millonen Franken, die Hypothekarschuld 2,3 Millionen.

Schlimmstenfalls ins Zeughaus

Über einen möglichen Kauf werde nach wie vor mit den Verantwortlichen des von den beiden Branchenverbänden Viscom (Drucker) und Schweizer Presse (Verleger) gemeinsam geführten Schutzfonds verhandelt, so Dörrwächter. Auch mit Kanton und Stadt Freiburg würden laufend Gespräche geführt. Laut Anton A. Schudel ist zumindest das viel diskutierte Rückkaufsrecht der Stadt hinfällig, auch wegen eines administrativen Versäumnisses: Der Anspruch ist offenbar nie im Grundbuch eingetragen worden.

Die Chancen, dass das Gutenberg-Museum dereinst an seinem bisherigen Standort wieder eröffnet werden kann, schätzt Schudel «vorsichtig optimistisch» auf 50 Prozent. Sollte es nicht klappen, hat sich die Gesellschaft bereits über Alternativen Gedanken gemacht:

l Gründung einer Immobilien-Gesellschaft, um den Standort beizubehalten.
l Integration in ein anderes Museum: Ein Projekt mit der Papiermühle Basel ist gemäss Schudel vorerst gescheitert. Dafür wurden intensive Gespräche mit dem Museum für Kommunikation in Bern geführt.
l Suche nach einem neuen Standort.
l Einlagerung in ein Zeughaus als «Worst-Case»-Szenario.

Um eine definitive Lösung zu finden, muss in jedem Fall das Ende des Konkursverfahrens abgewartet werden. Der Kollokationsplan soll im Mai aufgelegt werden. Im Juni dürfte das Verfahren abgeschlossen sein. Für die fernere Zukunft wäre es laut Präsident Schudel wünschenswert, eine neue, diesmal gesamtschweizerisch getragene Betriebsgesellschaft zu gründen. Die Gesellschaft der Freunde des Gutenberg-Museums, die heute knapp 600 Mitglieder zählt, werde bis auf weiteres fortbestehen. Und: «Der Fundus wird Eigentum der bleiben.»

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