Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Freundin kann eine Schuldenfalle sein

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Marc Kipfer

Wenn ein Erwachsener mit Schulden kämpft, hat er sich meist schon als Jugendlicher falsch verhalten: 80 Prozent aller Verschuldungen beginnen vor dem 25. Geburtstag. Diese Botschaft vermitteln Mitarbeiter der Raiffeisen See in diesen Tagen den Neuntklässlern der OS Region Murten. «Moneymix» heisst die Präventionskampagne, mit der die Bank an sechs Schulen das Problem der Jugendverschuldung thematisiert (siehe Kasten).

Während der zwei Lektionen erfahren die Schüler, wie wichtig es ist, für seine Einnahmen und Ausgaben ein Budget zu erstellen. Dies gilt für Schüler, denen mit Taschengeld und kleinen Nebenjobs noch ein eher bescheidener Betrag zur Verfügung steht. Es gilt aber auch in der Lehre, wenn der attraktiv scheinende Lehrlingslohn bis Ende Monat reichen muss und neue Ausgaben hinzukommen.

Folgekosten nicht vergessen

«Wir kennen die Folgekosten von Anschaffungen», lautet eines der Ziele von «Moneymix». Den Neuntklässlern wurde in Erinnerung gerufen, dass etwa ein Scooter nach dem Kauf nicht kostenlos fährt. Benzinkosten, Service und Reparaturen, der obligatorische Helm, allfällige Tuning-Wünsche gehören ebenso ins Budget. Dasselbe gilt, falls später ein Auto angeschafft wird.

In Gruppen überlegten sich die Murtner Jugendlichen, welchen weiteren Schuldenfallen es auszuweichen gilt. Handy und Internet standen auf ihren Listen zuoberst. Man müsse beim Download von Games und Apps das Kleingedruckte lesen, warnte eine Schülerin. Ebenfalls als Schuldenfalle angesprochen wurde das Thema Rauchen und Suchtmittel. Ein Schüler erklärte, warum auch dies zum finanziellen Verhängnis werden kann: «Man fängt einmal an, braucht immer mehr, und am Schluss kommen noch Arztkosten dazu!»

Eine Gruppe, die nur aus Jungs bestand, notierte auf ihrer Liste noch eine andere Art von Schuldenfalle: «Freundin».

Zwei Aliens dienen in der Kampagne als Veranschaulichung für überlegtes oder riskantes Budgetieren. Der Alien «Manko», sein Name verrät es, hat sich schon die Reise zur Erde auf Pump finanziert. Der Alien «Boni» dagegen ist die Abgesichertheit in Person, ein Streber in Gelddingen. Während «Boni» Ende Monat einen Teil seines Sackgelds zur Seite legt, gibt «Manko» jeden Monat 120 Franken zu viel aus, wofür er sich bei seinen Freunden verschuldet und den Kontostand ins Minus gleiten lässt. Sein Problem: Wenn er so weitermacht, betragen seine Schulden nach zehn Jahren – also vielleicht mit 26 – schon 24 000 Franken, weil hohe Schuldzinsen anfallen. Sein Natel-Abo ist gesperrt, es drohen Betreibungen und Pfändungen.

Kommentare ignorieren

Aus der Luft gegriffen sei dieses Beispiel nicht, betonte Raiffeisen-Mitarbeiterin Nicole Huber gegenüber den FN. Am Bankschalter beobachte sie seit einigen Jahren, wie jugendliche Kunden schon lange vor dem Zahltag eine Geldauszahlung verlangen. «Das Konto überziehen zu wollen, ist gang und gäbe», sagt sie. Bei der Raiffeisen sei dies allerdings nicht möglich.

Welchem Alien, «Boni» oder «Manko», sie ähnlicher sind, testeten die menschlichen Anwesenden in der zweiten Lektion mit einem Konsum-Quiz. Die Schüler begegneten darin Fragen wie der folgenden: «Jemand sagt dir: Diese Hose ist aber auch vom letzten Jahrhundert! Wie reagierst du?»

Schlecht schneidet ab, wer sich nun sofort eine neue Hose kaufen will. Besser macht es, wer sich über die Langlebigkeit der Hose freut und den Kommentar ignoriert.

Teure Wünsche

Die Murtner OS-Schüler zeigten sich am Donnerstag als vorbildliche Budgetierer. Modefreaks, bei denen Shopping zum grössten Hobby geworden ist, gab es unter den Anwesenden nicht, oder sie wagten es nicht, sich zu outen. Bestimmt wollen sich aber auch diese Jugendlichen dereinst teure Wünsche erfüllen, wie vielleicht einen Auslandaufenthalt, eine eigene Wohnung oder ein Fahrzeug. Raiffeisen-Banker Alain Curty erklärte: «Man sollte zwischen Wünschen und seinem Budget den richtigen Mix finden.» Nicole Huber fügte an, man konzentriere sich beim Sparen besser auf einen einzigen Wunsch.

Ausser in Murten war die Kampagne diese Woche an der OS Düdingen zu Gast. Bis April sind noch die Schüler an den OS Wünnewil, Tafers, Plaffeien und Gurmels an der Reihe.

Meistgelesen

Mehr zum Thema