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Fri-Son: The Locos brauchen Geld für ihren Kampf gegen das Böse

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Autor: Pascal Jäggi

FreiburgDie Musik klingt wie bei der schon legendären Madrider Skapunkband. Das ist verständlich, aber musste das Theater auch mit übernommen werden? Pipi, zu Beginn bloss Sänger, schlüpft zu «Pobre Juanito» ins Kostüm des tumben Schlägers. Irgendwo hat man das doch schon gesehen… ach ja, bei der Vorgängerband hiess der Song «Romero el madero», damals war das Outfit das eines «Riot Cops». Gefreut hatte man sich auf eine originelle Truppe, bekommen hat man eine Kopie von Ska-P. Da heisst es, das Beste aus dem Abend machen und den Mittelfinger erheben, wenn gegen die USA gewettert wird. Auch die katholische Kirche (ein bevorzugtes Ziel von spanischen Anarchisten) bekommt ihr Fett weg.

Verkaufen oder untergehen

Eine seltsame Diskrepanz liegt zwischen dem Auftreten der «Gruppe von Kumpels» und deren Verhalten. Gekleidet wie ihre Fans, Chef Pipi immer noch mit Irokesenschnitt, preisen die sieben Aufrechten schon nach dem dritten Lied ihre neue CD an (erst zwei Tage vorher erschienen), die es zu kaufen gilt. Passend dazu werden Band-T-Shirts getragen, ebenfalls am Verkaufsstand feilgeboten.

Jeder muss überleben, also brauchen auch The Locos ein bisschen Kommerz. Gut, dass man da noch Feinde wie die Flimmerkiste oder die Faschisten hat, schliesslich braucht die Linke Geld, um gegen die bösen Kräfte anzukämpfen. Passend zum rechten Feindbild findet sich auch ein kampfbereiter, schwarzgekleideter Zuschauer, der mit Sturmhaube über die Menge surft. Wenn den Musikern die Ideen ausgehen, stehen andere schon bereit.

Tanzbare Coverversionen

Erfrischend sind die Coverversionen: «Don’t worry, be happy» von Bobby McFerrin und «Song 2» von Blur werden tanzbar aufbereitet und machen Spass. Schade, dass der Sound im Allgemeinen eher gitarrenlastig ist und mehr zum Pogo animiert als zum Tanzen. Nach einer Stunde lässt sich die Band lange bitten, bevor sie zurückkommt, um doch noch vier Stücke zum Besten zu geben.

Als Abschluss gibt’s eine Konfettieinlage per Kanone, nicht unähnlich derer, die bei einem Champions-League- oder einem WM-Finale zum Einsatz kommen. Nassgeschwitzt und glücklich verlassen auch die letzten Zuschauer das Fri-Son, ob sie nun ein Souvenir bekommen haben oder nicht (Drumsticks oder Plektrons), ist auch egal. Für ein wenig Taschengeld gibt’s das Glück um die Ecke in Form einer CD oder eines T-Shirts. Punk, einst gestartet als Ausdrucksform einer perspektivlosen Jugend, hat nun mal viele Facetten heutzutage.

Alaska: nicht zu verachten

Im Vorprogramm gab es die aufstrebende Zürcher Band Alaska zu bestaunen, zehn Musiker, inklusive Vortänzer, die dem guten alten Rocksteady-Ska ein neues Klangkleid verpassen. Böse Zungen behaupten, dass ihr Aufstieg vor allem aufgrund bester Beziehungen zur selbsternannten «Ska- und Punk-Mafia» LeechRedda (Label und Promotion) zu verdanken ist. Nett anzuschauen war’s allemal, auch wenn eine Freiburger Vorgruppe mehr Sinn gemacht hätte.

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