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Es regt sich Widerstand gegen die Überbauung Friglâne

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Die geplante Überbauung Friglâne im Beaumontquartier wirft Fragen zur Verdichtung und Sicherheit auf. Ein Bürgerkollektiv fordert Antworten vom Gemeinderat.

Friglâne heisst das neue Quartier, welches im Beaumont entstehen soll. Vorgesehen sind Wohnungen und Gewerbeflächen für bis zu 700 Personen. Gegen dieses Bauprojekt regt sich nun Widerstand aus der Nachbarschaft. Nicht nur gingen vier Einsprachen bei der Stadt ein (siehe Kasten). Es hat sich auch ein Kollektiv von rund 30 Personen zum Erhalt der Lebensqualität im Beaumont formiert. Einer davon ist Georges Neuhaus, der seit 38 Jahren im Beaumontquartier wohnt.

Wie er gegenüber den FN sagte, gebe es verschiedene Aspekte des Projekts, welche Nachbarn, Hausbesitzerinnen und Hausverwalter in der Nachbarschaft auf den Plan rufe. So habe man sich zunächst an der öffentlichen Auflage des Baugesuchs während der Sommerferien gestört. «Viele konnten gar nicht reagieren, weil sie in den Ferien weilten.»

Hochhäuser in der Kritik

In der Substanz fragt sich das Kollektiv sodann, ob eine Überbauung von diesem Ausmass angesichts der rückläufigen Bevölkerungsentwicklung in der Stadt noch opportun ist. «Die ersten Pläne stammen aus dem Jahr 2014. Seither hat sich aber viel geändert», sagt Neuhaus. Den Anwohnern sind insbesondere die zwei geplanten Hochhäuser ein Dorn im Auge. Sie sollen zusätzlich zu zwei Gebäudelinien an der Châtelet- und der Glanestrasse gebaut werden. Jenes an der Glane- respektive Beaumontstrasse soll 60 Meter hoch werden, das andere direkt neben der Vignettaz-Schule 40 Meter.

«Wir sind nicht grundsätzlich gegen Verdichtung», beteuert Neuhaus. «Aber die Notwendigkeit der beiden Hochhäuser ist fragwürdig.» Zumal in der Nähe verschiedene grosse Immobilienprojekte bereits realisiert oder in der Pipeline seien, etwa beim Africanum an der Vignettazstrasse und im Perollesquartier bei der ehemaligen Garage Piller. Auch seien Wohnungen auf dem nahe liegenden Blue-Factory-Areal geplant. «Es ist immer von einer Immobilienblase die Rede. Aber Pensionskassen können sich Leerstand offenbar leisten.»

Neuhaus und seine Mitstreiter können in diesem Zusammenhang auch nicht nachvollziehen, wie es möglich ist, dass die Gebäude plötzlich 60 Meter hoch sein dürfen, «wo im Ortsplan für diesen Sektor doch ein Maximum von 28 Metern vorgesehen ist». 

Sorge um die Sicherheit 

Neuhaus treiben auch Sicherheitsfragen um. So viele neue Quartierbewohner würden zwangsläufig mehr Verkehr bringen, was gerade für die Schülerinnen und Schüler der Vignettaz-Schule zum Problem werden könnte. Auch sei der Eingang des unterirdischen Parkhauses mit 236 Plätzen auf der Greyerzstrasse geplant, dem Schulweg aller Kinder aus dem südlichen Teil des Beaumontquartiers. 

Aus diesem Grund hat sich auch der Denkmal-, Natur- und Heimatschutzverein Pro Fribourg an den Gemeinderat gewandt. Wie Generalsekretärin Sylvie Genoud auf Anfrage erklärt, verlange der Verein, dass das Projekt nur genehmigt werden darf, wenn die Greyerzstrasse für den Verkehr gesperrt wird. 

Angesichts der vielen Neuzuzüger, die das Projekt bringen würde, stellt sich Neuhaus schliesslich die Frage, was aus den bestehenden und geplanten Frei- respektive Grünräumen würde, wenn das Schulhaus dereinst ausgebaut werden müsste.

Auf all die Fragen und Bedenken hofft das Kollektiv, am 8. Oktober Antworten zu erhalten. Dann ist es zu einem Treffen in der Raumplanungsdirektion eingeladen. 

Zahlen und Fakten

Bauprojekt Friglâne

Bauherren auf dem ehemaligen Swisscom-Areal sind die Pensionskasse der Raiffeisen und die Helvetia-Versicherung. Zusammen bilden sie das Konsortium Route de la Glâne. Das Projekt Friglâne des Freiburger Architekturbüros Müller beinhaltet nebst Wohnungen Gemeinschaftsräume sowie Gewerbeflächen, Büros und Ateliers. Zwei neue Parks auf mehr als zwei Hektaren sollen zudem für eine grüne Umgebung sorgen. Eine neue, quer verlaufende Verbindung für Fussgänger und Velofahrerinnen verbindet die Beaumontstrasse mit der Vignettaz-Schule. Geplant ist weiter ein unterirdisches Parkhaus mit 236 Parkplätzen; auf der Oberfläche verschwinden gleichzeitig 45 Parkplätze. Für Velos und E-Bikes sind mehr als tausend Stellplätze vorgesehen. rsa

Reaktion

«Hochhäuser werden gebaut»

Gegen das Bauprojekt im Beaumontquartier sind eine Einsprache von einem Verein und drei von Einzelpersonen eingegangen. Nach Auskunft von Stadtarchitekt Enrico Slongo richten sie sich gegen die geplanten Wohntürme, welche als unverhältnismässig hoch kritisiert werden, gegen eine zu starke Verdichtung, gegen zu wenig Parkplätze und gleichzeitig zu viel Verkehr, insbesondere weil das Projekt an eine Begegnungszone und Schule angrenze und der Langsamverkehr ungünstig geplant worden sei. Zudem wird darauf aufmerksam gemacht, dass sich eine Schwalbenkolonie auf dem Gelände eingenistet hat und alles unternommen werden müsse, um ihre Bleibe zu garantieren. Aktuell werden die Einsprachen sowie eine Einsprache gegen den ergänzenden Detailbebauungsplan behandelt. 

Grundsätzlich bemerkt Slongo, dass sich die geplante Überbauung in ein Quartier integriere, das bereits von hohen Gebäuden geprägt sei. Hohe Punktbauten dominierten das Bebauungsmuster im Beaumontquartier. Der bestehende Quartiercharakter werde mit dem Projekt bloss weiterentwickelt. «Denn der haushälterische Umgang mit dem Boden ist ein wichtiges raumplanerisches Gebot.» Dazu komme, dass sich die Überbauung in attraktiver Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und zum öffentlichen Verkehr befinde. Gleiche Überlegungen gälten auch bezüglich des geplanten Hochhauses an der Stelle der ehemaligen Garage Piller im Perolles oder der Überbauung Africanum an der Vignettazstrasse. «Sie liegen an zentraler Lage in einem innerstädtischen Kontext, der sich bereits mit einer hohen Nutzer- und Baudichte auszeichnet», erklärt Slongo. Eine solche qualitätsvolle Innenentwicklung versuche auch der Ortsplan in seiner Fassung von 2020 zu ermöglichen. Dabei sei den vom Bundesamt für Statistik korrigierten Annahmen zum Bevölkerungswachstum für die nächsten 15 oder 20 Jahre Rechnung getragen worden. 

Was die kritisierte Höhe der Wohntürme angeht, so verweist Slongo darauf, dass im Rahmen eines Detailbebauungsplans höher gebaut werden könne, als dies der Ortsplan vorsehe. Die Frage, ob eine Schliessung der Greyerzstrasse für den Verkehr in Betracht gezogen werden könnte, müsse weiter das Mobilitätsamt entscheiden. Relevant sei dabei die Gesamtbetrachtung des Mobilitätsverhaltens der Schülerinnen und Schüler, so Slongo. Aus Sicht der stadträumlichen Betrachtung sei aber zu erwähnen, dass der Quartierdurchlässigkeit hohe Beachtung geschenkt worden sei. «Wir denken, dass das neue Quartier ganz neue Schulwege zulässt und neue attraktive Gewohnheiten entstehen werden.»

Entwarnung gibt Slongo bezüglich der Frage, ob die Vignettaz-Schule ein neues Quartier im Quartier mit 700 Personen aufnehmen kann. Die neuen Wohnquartiere seien bereits in die Schulraumplanung aufgenommen worden. In Bälde werde zudem der grosszügige Park zwischen dem Schulhaus und und der Überbauung Friglâne aufgelegt werden. «Dieser Park wird zu einer attraktiven Grünraumaufwertung für das gesamte Quartier führen.» 

Abschliessend schliesst Slongo einen möglichen Verzicht auf die hohen Wohntürme aus. Sie seien Bestandteil des Detailbebauungsplans in seiner Auflage von 2018 gewesen. «Dagegen wurden keine Einsprachen eingereicht.» rsa

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