Der vermutliche Schlusspunkt der Profikarriere von Roman Friedli war äusserst unschön. Im Zusammenhang mit dem Sex-Skandal beim FC Thun wurde er im Dezember 2007 fristlos entlassen. Dies obwohl er wohlgemerkt nicht zu denjenigen Spielern gehörte, denen vorgeworfen wurde, mit einem minderjährigen Mädchen sexuellen Kontakt zu haben. Vielmehr wurde ihm angelastet, er habe in den Medien offen über den Skandal gesprochen.
Für Friedli ist dieser Vorwurf einfach nur lächerlich. «Im Blick war ein Artikel erschienen, in dem ein Spieler unter anderem die Aussage machte: Alle wussten alles?. Wie sie dann darauf kamen, ich sei dieser Spieler gewesen, wissen die Verantwortlichen wohl selbst nicht.» Er glaubt ohnehin, dass hinter der Entlassung etwas ganz anderes steckt. «Ich bin zum FC Thun gestossen, als es dem Club sehr gut ging, und habe einen gut dotierten Vertrag erhalten. Letzte Saison sass ich aber meistens nur auf der Bank. Deshalb dachten sich Vorstand und Präsident wohl, dass man mit diesem Vorwurf als Vorwand gleich noch ein bisschen Geld sparen könne.»
Das will Friedli aber verhindern. In seinen Augen ist die fristlose Kündigung juristisch nicht haltbar. Er will deshalb auf rechtlichem Wege die noch verbleibenden sechs Monatslöhne seines Vertrags, der bis Juni befristet war, und einen Schadenersatz einfordern. Das Verfahren läuft momentan.
Dann aber will Friedli das Kapitel Thun möglichst bald abhaken, denn «die Entlassung war wirklich ein ganz schlimmer Moment in meinem Leben. Ich traute meinen Augen nicht und war einfach nur extrem enttäuscht und schockiert.» fm