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«Füchse werden nicht aussterben»

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Viele Freiburger Füchse sind krank. Einigen fällt das Fell aus, sie kratzen sich blutig, magern ab, bis sie schliesslich verenden. Andere bekommen eitrige Augen und Nasen, haben Durchfall, gehen lahm, verlieren die Orientierung. Erstere leiden unter der Milbenkrankheit Räude, letztere unter der Viruserkrankung Staupe. Beide Krankheiten wüten seit einigen Jahren unter den Freiburger Füchsen, die Population hat sich seit dem Winter 2009/2010 wohl mindestens halbiert. So dramatisch das klingt, für Marc Mettraux, Sektorchef Terrestrische Fauna und Jagd beim Amt für Wald, Wild und Fischerei, sind die Krankheiten nicht besorgniserregend.

«Es ist ein natürlicher Zyklus», erklärt Mettraux. Vor einigen Jahren sei die Fuchspopulation in Freiburg sehr hoch gewesen, nun reduziere sie sich. «Mit der Zeit werden die Füchse resistent gegen die Krankheiten, und gesunde Füchse wandern ein. So wird die Population wieder wachsen», ist er überzeugt. Die Krankheiten seien aber schmerzhaft für die Füchse, deshalb würden Wildhüter sie schiessen. «Pflegen können wir sie nicht.»

Wie viele Füchse in den Wäldern Freiburgs leben, ist nicht genau bekannt, denn die Wildhüter zählen sie nicht. Aufschluss über den Bestand geben jedoch die Abschusszahlen der Jäger; die Fuchsjagd ist unlimitiert. In der Saison 2009/2010 schossen sie über 1400 Füchse, 2012/2013 waren es noch knapp 1250 Füchse und in der Saison 2014/2015 sank die Zahl auf 870. Die aktuellen Daten liegen noch nicht vor. «Es ist gut möglich, dass die Abschüsse auf 400 bis 500 Füchse zurückgingen», sagt Mettraux.

Weniger Felle

Deutlich wurde der Rückgang der geschossenen Füchse am Pelzfellmarkt in St. Antoni von Anfang Februar. «Zum einen gibt es weniger Füchse und zum anderen können wir die Pelze von kranken Füchsen nicht verkaufen», sagt Ursula Götschmann, Präsidentin des Jagdschutzvereins Hubertus Sense, der den Markt organisiert hatte. Der Pelz ist das Einzige, was die Jäger vom Fuchs verwerten können. Dieser sei vor allem für Schals, Mützen oder Jackenkragen beliebt. «Es ist auch sinnvoll, diese Pelze zu verwenden, denn normalerweise müssen wir die Füchse ja schiessen, sonst gibt es zu viele.»

Die Jäger müssen aufpassen, dass sich die Jagdhunde nicht bei den Füchsen anstecken, denn sowohl Räude wie auch Staupe sind auf den Hund–nicht aber auf den Menschen–übertragbar. Gegen Staupe gibt es eine Impfung, Räude lässt sich bei Hunden behandeln. «Wir lassen unsere Hunde trotzdem nicht in die Nähe kranker Füchse», sagt Götschmann.

Unklare Übertragungsrate

Vor bald einem Jahr empfahl der Kantonstierarzt sämtlichen Hundehaltern, ihre Tiere gegen Staupe zu impfen. Wie viele Hunde sich bei Füchsen mit den Krankheiten angesteckt haben, ist unklar: Weder das Amt für Veterinärwesen noch der Verein Freiburger Tierärzte erheben die Zahlen. Im Sommer seien die Fälle von an Räude erkrankten Hunden häufiger als jetzt; es könne aber jeweils nicht bewiesen werden, ob der Hund sich bei einem Fuchs angesteckt habe. Staupe bei Hunden sei eher selten, da die meisten geimpft seien, heisst es beim Verein Freiburger Tierärzte.

 Auch auf weitere Tiere wie Marder und Dachse sind die Krankheiten übertragbar. Dafür profitieren andere von der geringen Fuchspopulation: So haben die Wildhüter festgestellt, dass es trotz des trockenen Sommers deutlich mehr Feldmäuse gibt als früher (siehe Kasten). Auch Vögel, die am Boden brüten, wie Wachteln oder Rebhühner sind ohne Fuchs weniger gefährdet.

Doch verschwinden werden die Füchse nicht: «Füchse finden bei uns viel Nahrung», sagt Sektorchef Marc Mettraux. Der Fuchs sei auch nicht anspruchsvoll, er könne nahe an Wohnsiedlungen leben. Auf einem Sonntagsspaziergang habe Mettraux kürzlich einen gesunden Fuchs beobachtet. «Ein sehr schönes Tier. Die Füchse werden sicher nicht aussterben.»

Mäuse: Sie verdünnen und verdrecken Gras

F eldmäuse schaden der Landwirtschaft: Wegen ihrer Erdbaue wächst weniger Gras, und beim Mähen verdrecken ihre Erdhaufen das künftige Futter der Kühe. Ob sich die Zunahme der Feldmäuse bereits auf die letztjährige Ernte ausgewirkt hat, kann laut Frédéric Ménétrey, Direktor der Freiburgischen Landwirtschaftskammer, nicht gesagt werden: «Die Trockenheit könnte das Problem verschleiert haben. Die Ernte war sowieso schlecht.» In gewissen Regionen hätten Bauern im Herbst viele Mäusehaufen entdeckt – wie akut das Problem sei, werde sich nun bald zeigen. mir

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