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Für Jean-Claude Goldschmid ist das Oberamt das interessanteste Amt

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Die SVP schickt Jean-Claude Goldschmid ins Rennen für das Oberamt des Seebezirks. Der 45-Jährige schätzt die Vielfältigkeit der Aufgaben des Oberamtmannes. Dass er bei einer Wahl einen Teil seiner zahlreichen Engagements aufgeben muss, ist ihm bewusst.

Jean-Claude Goldschmid, SVP-Kandidat für das Oberamt des Seebezirks, hat den Obelisken als Ort für sein Foto gewählt. Dieses Denkmal der Schlacht bei Murten sei eine eher versteckte Trouvaille, sagt er. «Murten zieht viele Touristen an, aber die meisten laufen durch die Altstadt oder am See entlang.» Die Schlacht bei Murten ist für ihn mit einer Kindheitserinnerung verbunden: Das im Landesmuseum in Zürich ausgestellte Diorama mit den Zinnfiguren habe ihn als Kind beeindruckt. «Für mich war das bei jedem Besuch des Landesmuseums ein Highlight. Ich konnte stundenlang davorstehen und es mir anschauen.»

Derzeit ist Jean-Claude Goldschmid im Generalsekretariat der SVP Schweiz in Bern tätig. In Zukunft möchte er im Schloss von Murten als Oberamtmann arbeiten. Was reizt ihn an dieser Aufgabe?

Als Oberamtmann ist man Generalist. Das macht es zum interessantesten politischen Amt.

Man habe dort mit allen Bereichen der staatlichen Tätigkeit zu tun, sagt Goldschmid beim Gespräch im FN-Büro in Murten. «Im Oberamt führt man ein Dutzend Berufe gleichzeitig aus: Man ist in der Verwaltungsjustiz tätig, aber auch Lobbyist, Mediator oder Regionalvernetzer.» Die Nähe zu den Bewohnerinnen und Bewohnern des Seebezirks reize ihn ebenfalls am Oberamt.

Priorität für die Arbeitszone Löwenberg

Neben den vom Gesetz vorgegebenen Aufgaben müsse die neue Person im Oberamt des Seebezirks ihre Aufmerksamkeit auf mehrere wichtige Dossiers richten, so der in Liebistorf wohnhafte Kandidat. Als Erstes nennt er die Arbeitszone Löwenberg: «Wenn es einen Ort im Seebezirk gibt, wo man viele Arbeitsplätze schaffen kann, dann ist das dort. Und das muss man prioritär angehen.» Der 45-Jährige spricht von der möglichen Schaffung von 3000 Arbeitsplätzen. Von Gemeindevertretern habe er den Wunsch vernommen, dass eine Person die Führung in diesem Dossier übernimmt. «Ich bin nicht sicher, ob das der Oberamtmann sein wird. Oder dass er – wie in anderen Bereichen – die Akteure an einen Tisch holt, mit ihnen zusammenarbeitet und sie so motiviert, das Dossier vorwärtszubringen.»

Das Brandbekämpfungsgesetz sei ebenfalls ein Thema, welches das Oberamt beschäftigen werde. Durch die Neuorganisation werde sich die Frage der Anzahl Stützpunkte stellen und auch die Zusammenarbeit der Gemeinden eine Rolle spielen. «Der Oberamtmann wird hier als Motivator und als Vernetzer wirken.»

Genügend Plätze in Kitas und Tagesstrukturen habe er sich, auch wegen seiner Rolle als Familienvater, ebenfalls auf die Fahne geschrieben. «Die Zeiten, in denen Frauen daheimblieben und aufs Kind aufpassten, die sind vorbei.» Die Kinderbetreuung sollte zudem zweisprachig sein. Damit sein zweieinhalbjähriger Sohn mit Deutsch und Französisch in Kontakt kommt, haben er und seine Frau eine Kita in Granges-Paccot ausgewählt. Die Zweisprachigkeit des Seebezirks bezeichnet er als «Riesen-Chance». Der Bezirk sei nicht nur geprägt von einer sprachlichen, sondern auch von einer kulturellen Vielfalt. Goldschmid weist diesbezüglich auf die Präsenz von Reformierten und Katholiken hin.

Lobbying für Ortsumfahrungen

Ein weiteres wichtiges Dossier für ihn als möglichen neuen Oberamtmann sei das Spital in Merlach. «Natürlich würden wir gerne dieses Spital so lange und so breit wie möglich offen behalten. Falls das aber gar nicht mehr möglich wäre, müssten wir uns damit abfinden und neue Lösungen suchen.» Ein Modell für den Seebezirk sei, dass der Arzt nach Hause kommt, also ein Angebot wie jenes von Medhome, das bisher im französischsprachigen Kantonsteil präsenter gewesen sei.

In puncto Mobilität spricht sich Jean-Claude Goldschmid für einen besseren öffentlichen Verkehr aus. Aber auch Ortsumfahrungen müssten vorangetrieben werden. Nach der Zustimmung des Kantons zur Ortsumfahrung von Kerzers geht er davon aus, dass im Seebezirk längere Zeit nichts mehr in dieser Richtung passieren wird. «Der Oberamtmann muss schauen, dieses Thema dennoch mit einem sanften Lobbying vorwärtszutreiben.»

Ablehnend steht Jean-Claude Goldschmid Gemeindefusionen gegenüber, die von übergeordneten Stellen verordnet werden. «Aus Freiburg gibt es einen anhaltend grossen Druck, damit Fusionen weitergetrieben werden.» Zusammenschlüsse müssten die Gemeinden jedoch selbst anstossen, zum Beispiel wenn sie nicht mehr genügend Personen für den Gemeinderat finden können.

Es muss kein Jurist sein

Obwohl er – im Gegensatz zu anderen Kandidierenden – kein Jurist ist und bisher keine Ämter in einer politischen Exekutive oder Legislative innehatte, kann er all diese Dossiers anpacken, zeigt sich Jean-Claude Goldschmid überzeugt. «Anders als zum Beispiel in einem Gericht ist eine Ausbildung als Jurist für das Oberamt nicht vorgeschrieben», sagt der Kandidat. Der Bereich Recht und Justiz sei nur ein Tätigkeitsfeld des Oberamtmannes neben anderen. Zudem arbeite der Oberamtmann in einem Team, dem im Seebezirk auch Juristen angehören.

Ein politisches Amt habe er in den vergangenen zwei Jahrzehnten wegen seiner Tätigkeit als Journalist nicht ausüben können. «Damit sollte meine Neutralität gewahrt bleiben.» Seitdem er sich aus dem Journalismus zurückgezogen habe, sei er aber parteipolitisch sehr aktiv: Der Kandidat erwähnt die Gründung der SVP-Ortssektion in Gurmels und Kleinbösingen, seine Vorstandstätigkeiten in der SVP See und der kantonalen SVP sowie seine Mitarbeit im Generalsekretariat der nationalen Partei. Weiter gibt er zu bedenken, dass ein Engagement in einer Gemeindeexekutive nicht automatisch für das Oberamt qualifiziere.

«Durch mein Doktorat und meinen beruflichen Werdegang habe ich bewiesen, dass ich mich schnell in die verschiedensten Themenbereiche einarbeiten kann», versichert er. «Und durch meine jetzige Arbeit im SVP-Generalsekretariat habe ich im Kern immer mit juristischen Fragestellungen zu tun, zum Beispiel, wenn es darum geht, wie die Legislative ein Gesetz erarbeitet.»

Dass er im Falle einer Wahl aus zeitlichen Gründen seine zahlreichen Engagements und Aktivitäten in Vereinen und Organisationen (siehe Kasten) herunterschrauben muss, sei ihm bewusst. «Dann müsste ich ganz eindeutig über die Bücher gehen.» Bei ihm sei es aber so, wie bei allen Personen, die sich politisch engagieren: «Wenn die Familie und bei mir meine Frau nicht 200 Prozent hinter einem stehen, würde es nicht gehen.»

Zur Person

Unterschiedliche Engagements

Jean-Claude Goldschmid, Jahrgang 1975, ist in Volketswil, östlich von Zürich, aufgewachsen, mit seiner deutschsprachigen Mutter und seinem französischsprachigen Vater. Studiert hat er an der Universität Zürich Germanistik, Geschichte und Philosophie und dort auch das Diplom für das höhere Lehramt erworben. Auch hat er eine Dissertation zum Werk von Silja Walter, eine Schweizer Benediktinerin und Schriftstellerin, verfasst. Fünf Jahre lang hat er als Lehrer auf Stufe Gymnasium, Sekundarschule, Erwachsenenbildung und KV gearbeitet. Mit einer kleinen PR-Agentur ist er in den 2000er-Jahren fast zehn Jahre lang selbstständig gewesen. Bei mehreren Zeitungen hat er als Redaktor gearbeitet, unter anderem bei den «Schaffhauser Nachrichten» und von 2017 bis 2019 bei den «Freiburger Nachrichten». Anschliessend wechselte er in die Versicherungs- und Bankbranche, ehe er im August dieses Jahres eine Stelle im Bereich Kommunikation des Generalsekretariats der SVP Schweiz übernahm. Parallel dazu engagiert sich Jean-Claude Goldschmid als Präsident der SRG-Sektion Freiburg und als Vizepräsident des Stiftungsrats des Sensler Museums. Weiter gehört er mehreren Vorständen an: von Kultur Natur Deutschfreiburg (KUND) – dort als Verantwortlicher für die alljährliche Publikation der «Freiburger Notizen», vom Freiburger Kantonalmusikverband, vom Verein Tagsatzung, der sich mit der Zukunft des Christentums auseinandersetzt, sowie von der kantonalen SVP. Auch ist er Mitglied der Pastoralgruppe Gurmels, Kassier beim FC Courgevaux und Klarinettist in der Musikgesellschaft Gurmels. Als Hobbys nennt er Musik, Skifahren und das Schreiben von Büchern. jmw

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