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«Für uns ist klar: Kein Tourismus ohne Nachhaltigkeit»

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Der diesjährige kantonale Nachhaltigkeitstag in Bulle beschäftigte sich mit nachhaltigem Tourismus. Was es damit auf sich hat, erklärt Pierre-Alain Morard, der Direktor von Freiburg Tourismus, im FN-Interview.

Wir befinden uns im Zeitalter der Nachhaltigkeit. Freiburg ist einer der Kantone, die sich besonders intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen. Im vergangenen Jahr organisierte Freiburg den ersten kantonalen  Nachhaltigkeitstag, der den nachhaltigen Quartieren gewidmet war. In diesem Jahr in Bulle rückte nun der nachhaltige Tourismus in den Fokus.

Herr Morard, wie sehen Sie die Bedeutung von nachhaltigem Tourismus?

Für uns ist ganz klar: kein Tourismus ohne Nachhaltigkeit. Das Thema ist im neuen kantonalen Tourismusgesetz festgeschrieben. Es ist ein wichtiger Punkt im kantonalen Klimaplan ebenso wie für unsere Tourismusstrategie. Wir haben die Nachhaltigkeit schon in verschiedenen Bereichen integriert. Am Nachhaltigkeitstag hatten wir die Gelegenheit, an verschiedenen Beispielen zu sehen, wie touristische Leistungsträger mit der Nachhaltigkeit umgehen.

Können Sie einige konkrete Beispiele geben?

Wir wollen lokale Aktivitäten in der Gastronomie fördern oder die Leute dazu bringen, noch mehr die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Vom Bahnhof aus müssen die Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuss oder mit dem Velo erreichbar sein. Zusammen mit Terroir Freiburg haben wir im Herbst 2021 und 2022 die Kampagnen «Herbst und Genuss» entwickelt. Darin zeigen wir, wie der Gast sich nachhaltig verhalten kann, wie er lokale Produkte entdecken oder wie er mit dem Velo unterwegs sein kann. Zusammen mit dem Label «Carbon Fri» haben wir gezählt, wie viel Kohlendioxid unserer Kampagne gekostet hat. Wir versuchen, auch in unseren eigenen Marketing-Kampagnen Nachhaltigkeit zu integrieren.

Ein wichtiges Projekt ist Swisstainable …

Genau. Swisstainable wurde im letzten Jahr vom Schweizerischen Tourismusverband und Schweiz Tourismus lanciert. Swisstainable will die Bedürfnisse der Gäste, der lokalen Bevölkerung und der Umwelt in ein harmonisches Gleichgewicht bringen mit der Vision, das Reiseland Schweiz zur nachhaltigsten Destination der Welt zu machen.

Und wer macht dort mit?

Das Nachhaltigkeitsprogramm Swisstainable steht allen Betrieben und Organisationen im Schweizer Tourismus offen. Im Moment machen schweizweit mehr als 1400 touristische Leistungsträger mit, im Kanton Freiburg sind es etwa 30. Um die unterschiedlichen Voraussetzungen und den unterschiedlichen Grad des Engagements berücksichtigen zu können, ist das Programm in drei Levels gegliedert.

Welche Bedingungen müssen erfüllt werden?

Das können ökologische, wirtschaftliche oder soziale sein. Beispielsweise, indem mit lokalen Akteuren und Lieferanten zusammengearbeitet wird oder Energiesparpotenziale ausgenützt werden: etwa durch Beleuchtung mit LED-Lampen.

Was sind soziale Komponenten?

Dazu gehören betriebsinterne Massnahmen. So haben beispielsweise wir vom Freiburger Tourismusverband uns zum Ziel gesetzt, 30 Prozent weniger Dokumente und 30 Prozent weniger E-Mails zu produzieren. Denn auch elektronische Mittel generieren CO2. Ein anderes Ziel ist das Mobilitätsmanagement. Dass zum Beispiel möglichst viele Mitarbeiter für den Arbeitsweg den ÖV benutzen.

An der Veranstaltung waren auch Vertreter der Naturparks Gantrisch und Gruyère Pays-d’Enhaut mit dabei. Was ist ihre Rolle?

Die beiden Naturparks pflegen die Nachhaltigkeit. So laden sie ein, einheimische Produkte zu entdecken, beispielsweise Käse. Und sie versuchen, den Menschen Respekt vor der Natur zu vermitteln.

Die Sensibilisierung war ja auch ein eigenes Thema am Nachhaltigkeitstag, oder?

Ja, wir haben eine Sensibilisierungskampagne lanciert und drei verschiedene Spots kreiert. Zum Beispiel: Das Vergnügen endet dort, wo die Natur zerstört wird. Damit wollen wir Biker wie auch Wanderer darauf aufmerksam machen, die Natur zu respektieren.

Ein weiteres Thema auf der Agenda: die Bedürfnisse von beeinträchtigten Menschen zu berücksichtigen.

Ja, auch Menschen mit einem Handicap sollen barrierefrei reisen können. Wir arbeiten mit Pro Infirmis und OK:GO zusammen. Seit zwei Jahren werden die Besucher unserer Internetseite durch Logos informiert, für welche Menschen mit Beeinträchtigung ein Angebot geeignet ist oder nicht. Das Schloss Greyerz beispielsweise ist mit einem Rollstuhl schlecht zu besichtigen.

Was ist genau Slow Tourismus – ein weiteres Schlagwort?

Slow Tourismus ist ein Trend, den wir versuchen zu vermarkten. Slow bedeutet aber nicht einfach langsam, sondern lokal zu konsumieren, die lokale Kultur authentisch zu erleben.

Kommen wir noch kurz auf Freiburg zu sprechen. Wie sehen sie als Tourismusdirektor die Situation im Kanton?

Covid hat uns geholfen, dass viele Einheimische die Schweiz als Feriendestination wiederentdeckt haben.

Das gilt insbesondere auch für den Kanton Freiburg. 70 Prozent der Gäste hier sind Schweizer. Von den übrigen 30 Prozent kommen die meisten Besucher aus Frankreich und Deutschland. Wir hatten im Kanton Freiburg nie Massentourismus und dies darf so bleiben. Was gut funktioniert, das muss man nicht verändern.

Definition

Nachhaltiger Tourismus

Die Idee des nachhaltigen Tourismus existiert schon seit über 30 Jahren, wenngleich in Form unterschiedlicher Begrifflichkeiten wie sanfter, integrativer oder verantwortungsvoller Tourismus. Dabei sollen Ressourcen und lokale Eigenheiten wie die Landschaft oder die Baukultur so genutzt und entwickelt werden, dass ökonomische, soziale und ästhetische Bedürfnisse befriedigt werden. Gleichzeitig werden die kulturelle Integrität, ökologische Prozesse und die biologische Vielfalt als Lebensgrundlagen erhalten und gefördert. fos


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